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Friedrichshafen legt im Finale vor

Mo 15.04.2024
Foto: Andreas Gora
Foto: Andreas Gora

Ausgerechnet im 150. Bundesligaduell der beiden Dauerrivalen um die Deutsche Meisterschaft mussten die BR Volleys am Montagabend die erste nationale Heimniederlage der Saison hinnehmen. Zum Start in die Playoff-Finalserie verlor der Titelverteidiger gegen den VfB Friedrichshafen mit 2:3 (22:25, 25:18, 25:21, 20:25, 11:15). Vor stimmungsvoller Kulisse in der Max-Schmeling-Halle agierten die Gäste um MVP Michal Superlak letztlich einen Tick entschlossener.

Nachdem zum Beginn des Volleyballabends der dreifache Deutsche Meister Georg Klein als sechster Spieler in die BR Volleys HALL OF FAME aufgenommen wurde, waren 6.541 Zuschauer bereit für das erste Kapitel einer neuen Finalgeschichte zwischen den Berlin Recycling Volleys und dem VfB Friedrichshafen. Trainer Joel Banks hielt mit Saso Stalekar im Mittelblock zumindest eine kleine Überraschung für Gästecoach Mark Lebedew bereit. Auch der wechselte im Vergleich zum letzten Halbfinale gegen Giesen in der Netzmitte und setzte mit Marcus Bröhme auf mehr Körperlänge. Es war fast zu befürchten. Nach der langen Spielpause kam der BR Volleys Motor im ersten Satz nicht ins Laufen. Friedrichshafen wirkte wacher und konsequenter. Die Berliner entfachten nicht ihren in eigener Arena gewohnten Aufschlagdruck und hielten sich über Blockpunkte mühsam im Match. Timo Tammemaa (10:8), Stalekar (14:14) und Hannes Tille (17:17) griffen zu. Das zweite Ass der Begegnung, Peter hatte das erste serviert (12:14), kam im entscheidenden Moment aus der Schulter von Masso (21:23). Der VfB brachte diese Führung ins Ziel, auch weil Marek Sotola die Angriffslinie übertrat (22:25).

Eine Sotola-Aufschlagserie sorgte im Folgedurchgang endlich für mehr Druck und brachte Energie in das Spiel des Titelverteidigers (6:3). Tilles nächter Block wehrte die erneut aufkommenden Häfler nur kurz ab (10:8), denn Masso blockte anschließend gleich doppelt (12:12). Mit Timothée Carle am Service konnten die Hauptstädter jedoch den nächsten Zwischenspurt hinlegen und Lebedew griff zu seiner zweiten Auszeit (18:14). Jetzt hatten Ruben Schott und Co etwas mehr Fortune. Tammemaa punktete im Angriff und blockte gegen Masso (24:17), dann schlug Carle den gegnerischen Block zum Satzausgleich an (25:18).

War der BR Volleys Block in den ersten beiden Sätzen das stärkste Element, konnte nun auch zeitweise ein höherer Aufschlagdruck entfacht werden (8:7). Kapitän Schott übernahm Mitte des Durchgangs und sammelte Punkte und Breaks am Fließband ein (15:12, 19:15). Allein sieben Zähler gingen auf das Konto des Nationalspielers, neben dem auch Carle im Angriff überzeugte (23:20). Die Konsequenz war der Satzgewinn für die Berliner (25:21). Als im vierten Spielabschnitt wieder der VfB die präsentere Mannschaft war, stopfte Regisseur Tille den Ball gleich zweimal zornig auf das Parkett des Volleyballtempels (6:8). Eine Serie von Sotola brachte sogar kurzzeitig die Führung (13:12). Die Gäste vom Bodensee blieben davon aber unbeeindruckt und antworteten mit einem Ass exakt auf die Linie (13:15). Danach blockte Masso erst gegen Tammemaa (17:19), danach gegen den eingewechselten Tobias Krick (17:21) und abschließend auch noch gegen Schott (19:24). Auf diese Weise erzwang Friedrichshafen den Tiebreak (20:25).

Hier suchten die Hauptstädter wieder vergeblich ihren Aufschlagdruck (3:5). Der eingewechselte Fornal und immer wieder Superlak kühlten die Atmosphäre mit ihren konsequent vorgetragenen Aktionen spürbar ab (6:11), was auch dadurch möglich war, weil Libero Pekovic mehrfach brillant abwehrte. Die BR Volleys bäumten sich noch einmal auf (10:12), aber ein Block von Peters gegen Sotola (10:14) und der 25. Punktgewinn durch Superlak beendeten diesen ersten Schlagabtausch (11:15). Am Mittwoch (17. Apr um 19.00 Uhr) wird die Finalserie am Bodensee fortgesetzt.

Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: „In einer Playoff-Serie sind die Heimspiele die Pflicht und Auswärtssiege die Kür. Friedrichshafen hat jetzt die Kür erreicht und wir sind gefordert, einen Gleichstand herzustellen. Es ist das Befürchtete eingetreten. Wir kamen nach der zwölftägigen Pause nicht eingespielt auf den Court, auch weil Verletzungen sowie Krankheiten verhinderten, dass wir in dieser Zeit kontinuierlich trainieren konnten. Friedrichshafen hat nicht nur runder gespielt, sondern auch frischer gewirkt. Wir waren heute weit unter unserem Aufschlagniveau und müssen uns nun steigern, wenn wir in diese Finalserie zurückkommen wollen.“
Saso Stalekar: „Friedrichshafen hat ein starkes Match gezeigt, vor allem im Aufschlag. Unser größtes Problem war deshalb das Sideout. Zudem haben wir auch selbst zu wenig Druck erzeugen können. Wir müssen jetzt irgendwie schnell regenerieren, aus dem heutigen Spiel lernen und vieles besser machen.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Saso Stalekar + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Nehemiah Mote, Cody Kessel, Tobias Krick

Bestwerte
Carle 22 Punkte, 2 Blocks, 2 Asse | 18 Punkte, 67% Angriffsquote | Sotola 14 Punkte | Tille 3 Blocks
>>> Matchreport <<<

Die weiteren Termine der Playoff-Finals:
Spiel 2 | 17. Apr | Mittwoch | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 3 | 20. Apr | Samstag | 18.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
Spiel 4* | 23. Apr | Dienstag | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 5* | 28. Apr | Sonntag | 16.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
(*wenn zuvor noch keine Entscheidung gefallen ist)

Tickets: www.br-volleys.de/tickets

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