Mit dem ersten Auswärtssieg in der Playoff-Phase der CEV Champions League seit sieben Jahren sind die BR Volleys in das Viertelfinale der Königsklasse eingezogen. Nach dem 3:1-Erfolg im Hinspiel gewannen die Berliner auch bei Tours VB mit einer bärenstarken Leistung, diesmal sogar 3:0 (25:22, 25:18, 25:22). Nun wartet zum dritten Mal in vier Jahren die Weltklassemannschaft von Itas Trentino in der Runde der besten acht Vereine des Kontinents. Das Hinspiel gegen den Klub, der aktuell die italienische Liga anführt, steigt am 21. Feb im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle. Tickets für dieses absolute Highlight im Saisonkalender gibt es ab sofort: www.br-volleys.de/tickets

Das Team von Coach Joel Banks war auf harte Gegenwehr und eine heiße Atmosphäre in der mit 3.250 Zuschauern ausverkauften Arena des französischen Meisters eingestellt. Diese direkt im ersten Durchgang zu brechen, war der Schlüssel zum Weiterkommen und das Vorhaben sollte gelingen. Beide Mannschaften begegneten sich unverändert und in Bestbesetzung. Direkt wog das Match mitreißend hin und her (9:9). Drame Neto, der unheimlich athletische Diagonalangreifer des Gegners, war anfänglich deutlich besser im Spiel als vor einer Woche in Berlin und hatte zur Satzhalbzeit (14:14) bereits sechs Punkte für seine Farben beigetragen. Wie schon im Hinspiel gab Ruben Schott entscheidende Impulse. Der Kapitän blockte einhändig (19:16). Die Aufschläge von Mendez brachten den Gastgeber jedoch schnell zurück (19:19). Die Berliner blieben weiterhin präsent im Block, wieder packten Schott (22:19) und Timo Tammemaa zu (23:21). Ein Aufschlagfehler der Franzosen beendete den ersten Durchgang (25:22) und sorgte für einen Stimmungsdämpfer im Hexenkessel von Tours.

Die BR Volleys konnten den Schwung mitnehmen und waren dank ihrer starken Block-Abwehr-Arbeit fortan die klar bessere Mannschaft (6:3). Nehemiah Mote glänzte sowohl von der Aufschlaglinie als auch mit einem Zuspiel (11:6). Energisch forderte Tours‘ brasilianischer Trainer Fronckowiak von seinen Schützlingen in der Auszeit, diese mögen „Zähne zeigen“, doch stattdessen machte sich eher Verunsicherung in deren Reihen breit. Gegen seinen Ex-Verein startete Tammemaa die nächste Berliner Aufschlagserie (17:9) und Frankreichs Meister erholte sich davon nicht mehr (21:14). Timothée Carle blieb es schließlich vorbehalten, den Punkt zum sicheren Weiterkommen zu erzielen (25:18). Nach nur einer Stunde war also das Viertelfinalticket gebucht und der Jubel im Berliner Lager und bei den mitgereisten Fans riesig. Marek Sotola hatte bis zu diesem Zeitpunkt 11 Punkte bei 79% Angriffsquote gesammelt und sollte auch deshalb später zum MVP der Partie gekürt werden.

Anschließend wechselten die beiden Trainer ihre Formationen komplett durch und somit bekamen viele Berliner die verdiente Chance, sich noch einen Satz lang auch auf dem internationalen Parkett zu präsentieren. Erneut wog das Geschehen hin und her (8:8, 14:14). Das BR Volleys Team zeigte jedoch auch in dieser Besetzung mehr Biss, sodass sich die Männer in Orange im entscheidenden Moment absetzen konnten (21:18). Robert Täht knallte Ball um Ball auf das Parkett des Champions-League-Siegers von 2007 und erschmetterte auf diese Weise gleich vier Matchbälle. Den Schlusspunkt setzte ein weiterer Aufschlagfehler der Hausherren (25:22).

Nun wartet im Viertelfinale ein weiteres Mal Itas Trentino auf die BR Volleys. Zunächst will der Deutsche Meister am 21. Februar vor einem hoffentlich frenetischen Heimpublikum dem Favoriten aus der italienischen SuperLega mutig entgegen treten. Das Rückspiel steigt dann am 29. Februar auswärts beim dreifachen Champions League Sieger und fünffachen Klubweltmeister.

Stimmen zum Spiel
Ruben Schott: „Ich bin erneut unheimlich stolz auf die gesamte Mannschaft. Jeder war heute irgendwie im Tunnel. Unser Trainer hat vorher eine überragende Ansprache gehalten. Auch deshalb haben wir von Anfang an emotional und mit Herz gespielt, ebenso mit viel Risiko und trotzdem sehr gut aufgeschlagen. Wir konnten auf Grundlage der Aufschlag-Annahme-Leistung effizient angreifen. Das war wieder ein kleines Ausrufezeichen Richtung Europa, dass man immer mit uns rechnen muss. Und genau diesen Spirit wollen wir jetzt mit in die Matches gegen Itas Trentino nehmen. Als Berliner macht es mich stolz, dass wir unsere Stadt wieder in den Top Acht Europas etabliert haben.“

Joel Banks: „Ich bin super glücklich mit dem heutigen Sieg. Wir hatten ein schweres Spiel erwartet, darauf waren wir mental vorbereitet. Wir haben unsere Gelassenheit und Kontrolle behalten, haben im ersten Satz stets Schritt gehalten und waren jederzeit mit unseren Köpfen voll im Match. Das haben wir genauso im dritten Satz umgesetzt. Dabei hat es mich sehr gefreut, dass unsere Bankspieler mit der gleichen Mentalität aufgetreten sind. Es konnten nicht viele Mannschaften hier in den letzten Jahren 3:0 gewinnen. Das ist fantastisch. Jetzt stehen drei Klubs aus unserer Hammergruppe im Viertelfinale. Auch das zeigt, was wir jetzt schon geleistet haben. Trotzdem wollen wir noch mehr erreichen.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Timo Tammemaa + Nehemiah Mote (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Leon Dervisaj, Daniel Malescha, Robert Täht, Saso Stalekar, Tobias Krick, Adam Kowalski

Topwerte
Sotola 11 Punkte | Schott 9 Punkte, 2 Blocks, 100% positive Annahme
>>> Matchreport <<<

Nächste Heimspiele
BR Volleys vs. FT 1844 Freiburg | 14. Feb | 19.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
BR Volleys vs. Itas Trentino | 21. Feb | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle
Tickets: www.br-volleys.de/tickets