In Italien setzte es für die Berlin Recycling Volleys am dritten Spieltag der CEV Champions League die zweite Niederlage. Der Bundesliga-Tabellenführer verlor mit dem 1:3 (23:25, 22:25, 25:22, 19:25) bei Gas Sales Daiko Piacenza das zweite schwierige Auswärtsspiel auf internationalem Parkett in Folge. Umso wichtiger wird es nun sein, am kommenden Mittwoch (20. Dez um 19.30 Uhr) im heimischen Volleyballtempel gegen Halkbank Ankara wieder zu punkten.
Das BR Volleys Team hoffte nach dem starken Auftritt in Ankara (2:3) beim derzeit Dritten der italienischen Liga durchaus auf seine Chance. In dessen Kader fehlte zudem mit Yoandy Leal ein Schlüsselspieler, doch die Berliner erwischten alles andere als einen guten Start im mäßig gefüllten Pala Banca. Die Hausherren entfachten sofort Druck mit dem Service und Nehemiah Mote musste den Block von Simon schlucken. Im Berliner Aufschlag ging wenig und auch die Annahme wackelte immer wieder. Entsprechend zog der Gastegber früh davon (2:7). Fortan arbeitete sich der Deutsche Meister langsam aber kontinuierlich in das Match. Als Hannes Tille nach vielen guten Abwehrkontakten der Berliner selbst den Ball auf das Parkett nagelte, war der Rückstand schon auf einen Punkt geschmolzen (11:12). Kleine Fehler kosteten den Männern in Orange jedoch den Anschluss und damit den Satz (15:19). Einer von insgesamt sechs Berliner Aufschlagfehlern beendete den Auftaktdurchgang (23:25).
In der Anfangsphase des zweiten Satzes lagen die BR Volleys dann erstmals kurzzeitig in Führung (5:4), agierten im Aufschlag aber weiterhin zu fehlerhaft (10:12). Mit Kapitän Ruben Schott an der Linie gelangen zwei der seltenen Breaks (13:12), doch meist lagen die Italiener in Front. Das erste Ass durch Tille (19:20) machte zwar Hoffnung, aber das Team von Coach Joel Banks nutzte seine Chancen einfach nicht. Folgerichtig verbuchte Lucarelli auch diesen Durchgang für Piacenza (20:23, 22:25). Es brauchte mehr Energie auf dem Court und Banks versuchte es nun mit Saso Stalekar für Timo Tammemaa und Cody Kessel für Timothée Carle. Die Zuversicht kehrte zurück, weil auch die Heimmannschaft längst nicht fehlerfrei spielte (10:8). Kessel fügte sich zwar gut ein, aber im Mittelblock gab es den schnellen Rückwechsel. Der Este Tammemaa rechtfertigte diese Entscheidung, denn seine Breaks per Angriff und Block waren auf dem Weg zum Satzgewinn enorm wertvoll (21:24). Schließlich durften die mitgereisten Anhänger des Fanclubs "7. Mann" jubeln (22:25).
Marek Sotola war zwar Topscorer der Partie, stieß aber im Block regelmäßig auf erheblichen Widerstand. Dennoch entzündete der junge Tscheche im vierten Satz nochmals einen Hoffnungsfunken in Form des Ausgleichs (10:10). Dieser wurde jedoch im Keim erstickt, denn schnell schlug dank Lucarelli und vor allem Simon das Pendel wieder zugunsten der Italiener aus (10:13, 13:17). Das Spiel der Berliner war letztlich zu unkonstant, um an diesem Abend zumindest einen Punkt mitzunehmen. Spannung kam deswegen nicht mehr auf (19:25). In der Tabelle zog Piacenza (6 Punkte) damit an den BR Volleys (4) vorbei. Wie zuvor prognostiziert, sind Trainer Banks und seine Mannschaft nun vor allem in den Heimspielen gefordert, wenn der Einzug in die europäische Playoff-Runde gelingen soll. Zur ersten der zwei verbleibenden Heimpartien kommt es schon am nächsten Mittwoch (20. Dez um 19.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle gegen den Tabellenführer Halkbank Ankara.
Stimme zum Spiel
Joel Banks: „Drei Sätze lang waren wir gut dabei, nur am Ende des vierten Durchgangs mussten wir abreißen lassen. Wir hatten mit dem 2:7 einen wirklich schwierigen Start, haben uns aber ins Match gearbeitet. Ich denke, wir haben vieles gut gemacht, aber unsere Achillesferse war heute eindeutig der Aufschlag. Normalerweise ist dieses Element eine unserer größten Stärken, doch wir haben ihn vergeblich gesucht und mitunter wilde Fehler gemacht. Trotzdem haben wir gekämpft und niemals aufgegeben. Piacenza war im Rhythmus und eben das Quäntchen besser. Wir sind natürlich enttäuscht, müssen jedoch auch das Positive sehen und uns für die nächsten drei Partien bis Weihnachten gut vorbereiten.“
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Daniel Malescha, Saso Stalekar
Topwerte
Sotola 17 Punkte | Tammemaa 11 Punkte, 91% Angriffsquote | Carle 9 Punkte, 2 Blocks
>>> Matchreport <<<
Nächste Heimspiele
BR Volleys vs. Baden Volleys SSC Karlsruhe | 17. Dez | 16.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle (Bundesliga)
BR Volleys vs. Halkbank Ankara | 20. Dez | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle (Champions League)
Tickets: www.br-volleys.de/tickets
