News
Erneut im Tiebreak erfolgreich
Genau 48 Stunden lagen zwischen den beiden schwierigen Auswärtsaufgaben in Pokal und Bundesliga und dennoch haben sich die BR Volleys auch am Montagabend im Münchener BMW Park knapp durchsetzen können. Obwohl das Spiel der Berliner von Höhen und Tiefen geprägt war, stand am Ende ein 3:2-Erfolg (25:19, 22:25, 25:16, 17:25, 15:12) bei den WWK Volleys Herrsching zu Buche.
Zwei Tage nach dem Pokal-Marathon in Friedrichshafen veränderte Headcoach Joel Banks sein Team nur auf einer Position. Tobias Krick rückte für Nehemiah Mote in die Startformation. Im Diagonalangriff fehlte dem Trainer leider eine Wechseloption, denn der Ex-Herrschinger Daniel Malescha musste die Reise wegen einer Blinddarmentzündung vorzeitig beenden und kam schon am Sonntagabend zurück nach Berlin. Beim BR Volleys Team war trotz des hohen Pensums zunächst kein Spannungsabfall spürbar. Dank einer überragenden Aufschlagleistung wurde der Auftaktsatz souverän gewonnen. Sechs Asse, davon zwei von Marek Sotola (14:11) und ganze vier von Johannes Tille (24:16), gaben der anfänglichen Dominanz Ausdruck. Den vierten Satzball verwandelte der von Beginn an auffällige Krick (25:19).
Im zweiten Satz durfte Satoshi Tsuiki anstelle von Adam Kowalski annehmen und abwehren. Den Ballwechsel des Abends beendete Tille zugunsten der Hauptstädter (5:4), die WWK Volleys hielten diesmal jedoch Schritt (11:11). Eine Aufschlagserie von Timothée Carle (15:12) konterte Schneidmiller auf spektakuläre Art. Daraufhin ersetzte Robert Täht den Franzosen Carle, kassierte aber auch direkt ein Ass des Amerikaners (16:19). Zum Satzende wurde es kurios: Banks hatte Saso Stalekar zur Blockverstärkung gebracht, konnte aber aufgrund des bereits erreichten Wechsellimits keinen Rückwechsel vornehmen. Herrsching nutzte die Verwirrung im Berliner Zuspiel konsequent zum Satzausgleich (22:25).
Die Reaktion des Deutschen Meisters stimmte und schnell zog man den mutigen Gastgebern in Durchgang drei den Zahn. Aufschlag und Angriff liefen wieder deutlich besser (4:0, 12:8) und die Fehlerquote bei den Hausherren stieg. Cody Kessel ersetzte in der Endphase Ruben Schott und konnte zum nächsten Satzgewinn beitragen (20:13, 25:16). Dann glich der vierte Durchgang dem zweiten Satz. Krick machte zwar ein bärenstarkes Match im Angriff (8:3) und Aufschlagjoker Leon Dervisaj zeichnete sich in der Abwehr aus (15:11). Doch erneut kam es im BR Volleys Spiel zum Bruch, diesmal mit John am Service (16:13, 16:24). Nach dessen fantastischer Aufschlagserie kochte die Arena und Herrsching glich nach Sätzen aus (17:25).
Wie schon zwei Tage zuvor musste also der Tiebreak die Entscheidung bringen und bereits in dessen Anfangsphase kam Kessel für Täht (3:5). Und wie schon am Bodensee offenbarten die Berliner ihr Kämpferherz und kippten das Match ein weiteres Mal (10:7). Timo Tammemaa blockte entscheidend gegen Mayaula (14:10), der revanchierte sich zwar noch einmal (14:12), doch kurze Zeit später durften die mitgereisten Berliner Fans mit ihrer Mannschaft den Matchgewinn bejubeln (15:12). Der Herrschinger Filip John wurde zum MVP gewählt, auch weil er den WWK Volleys mit seiner Aufschlagserie einen verdienten Punkt bescherte.
Stimme zum Spiel
Joel Banks: „Erst einmal ist es gut, dass wir uns wieder in fünf Sätzen durchgekämpft haben. Zu Beginn waren wir mit dem Aufschlag dominant, im zweiten Satz haben wir unsere Energie verloren. Plötzlich erlangte Herrsching großes Selbstvertrauen. Die lange Satzpause tat uns gut, denn danach machte unsere Block-Abwehr wieder den Unterschied. Dann haben wir auch im vieren Satz zunächst gut gespielt, bis wir mit Filip John am Aufschlag extrem Probleme bekamen. Zum Glück haben wir noch einmal die Wende schaffen können. Es war sowohl physisch als auch mental eine harte Reise, doch am Ende haben wir die beiden schwierigen Spiele jeweils knapp für uns entschieden.“
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Timo Tammemaa + Tobias Krick (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Adam Kowalski (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Satoshi Tsuiki, Robert Täht, Leon Dervisaj, Saso Stalekar, Nehemiah Mote
Topwerte
Sotola 20 Punkte, 3 Asse | Krick 15 Punkte, 3 Blocks, 73% Angriffsquote | Tille 4 Asse | Tammemaa 4 Blocks
Nächstes Spiel
VfB Friedrichshafen vs. BR Volleys | 10. Nov | Freitag | 20.00 Uhr | Spacetech Arena