News
Erhobenen Hauptes verabschiedet
Die BR Volleys haben sich im letzten Match ihrer Champions-League-Saison noch einmal von der besten Seite präsentiert. Im Viertelfinale der Königsklasse lag gegen den Klubweltmeister die Sensation in der Luft, aber schließlich mussten sich die Berliner dem Favoriten Sir Sicoma Monini Perugia knapp mit 2:3 (26:24, 22:25, 25:21, 17:25, 13:15) geschlagen geben. Damit endet die europäische Reise des Deutschen Meisters zum dritten Mal in Serie in der Runde der besten acht Mannschaften des Kontinents gegen ein italienisches Team.
Nach dem 1:3 im Hinspiel ging das BR Volleys Team ohne Druck in das Match gegen den haushohen Favoriten. Vor 2.500 Zuschauern im Pala Barton setzte Trainer Cedric Enard auf seine aktuelle Bestformation, in der Cody Kessel und Ruben Schott die Außenangreifer-Achse bildeten, Johannes Tille im Zuspiel agierte, Nehemiah Mote und Anton Brehme den Mittelblock stellten, Marek Sotola im Diagonalangriff punktete sowie Satoshi Tsuiki die Annahme und Abwehr organisierte. Auf der anderen Netzseite tauchten mit Sebastian Sole (ARG) und Kamil Semeniuk (POL) zwei andere Weltklassespieler als noch vor einer Woche in der Startaufstellung auf.
Die BR Volleys hielten wie schon in ihrem Volleyballtempel zu Beginn mit dem Starensemble gut mit. Zwar musste Schott den ersten Block der Partie schlucken, hatte nach drei gespielten Bällen aber bereits genauso viele Punkte wie im ersten Aufeinandertreffen auf dem Konto (2:1). Die spielerischen Akzente setzte derweil Tille. Der Regisseur war zuerst im Block erfolgreich, dann sorgte sein Service für die erste Zwei-Punkte-Führung (10:8). Perugia half mit leichten Fehlern, während die Berliner teilweise überragend abwehrten (15:15) und sich mit einem weiteren Block und Ass von Tille belohnten (18:16). Wilfredo Leon kam daher früh im Match für Semeniuk und mit ihm zunächst der Ausgleich (22:22). Dennoch erarbeiteten sich die Männer in Orange ihre Satzbälle und nutzten den zweiten dank des durchsetzungsstarken Sotola (26:24).
Die Italiener agierten bei weitem nicht so souverän wie noch vor einer Woche und zu Beginn des zweiten Satzes blieb sogar Superstar Leon am Berliner Block hängen (5:2). Rychlicki und der zunehmend dominante Block von Perugia sorgten dann jedoch für den ersten erfolgreichen Zwischenspurt des Heimteams (10:13). Unbeirrt blieben die BR Volleys ebenso ruhig wie konzentriert. Nach einem Ass durch Brehme und dem nächsten Block von Tille, diesmal gegen Leon, führte der Deutsche Meister erneut (18:17). Es folgte allerdings der erste Gala-Auftritt von Oleh Plotnytskiy an diesem Abend (18:21), bevor sich Leon mit einem Block gegen Sotola revanchierte und damit für den Satzausgleich sorgte (21:25).
Perugia machte weiterhin Druck und drehte nun insbesondere über die Schnellangreifer auf, doch auch davon ließ sich das BR Volleys Team nur kurzzeitig verunsichern (0:3, 5:4, 8:11, 12:12). Nach den nächsten starken Aufschlägen von Tille und Schott war die 2:1-Satzführung greifbar (21:19) und tatsächlich schlug Sotola zweimal erfolgreich den gegnersichen Block zum Gewinn des Durchgangs an (25:22). Damit gelang es den Berlinern als erster Mannschaft in dieser Saison, dem Klubweltmeister in dessen Arena zwei Sätze abzunehmen.
Nun setzte sich auch der mitgereiste Fanclub "7. Mann" akustisch gegen die laustarke Heimkulisse durch. Kessel, Schott und Tsuiki hielten lange Zeit mit Bravour die Annahme (8:6), doch es waren einmal mehr Plotnytskyi (8:10) und Leon (13:20), die mit ihren Aufschlagserien schließlich den Unterschied machten. Mote zeigte zwar reihenweise starke Aktionen, aber ein Block von Leon beendete schließlich alle Träume der BR Volleys und ließ die Hausherren nach vier Durchgängen den dritten Champions League Halbfinaleinzug in Serie bejubeln (17:25).
Im dadurch sportlich bedeutungslosen Tiebreak wechselte Perugia nahezu komplett durch, während Cedric Enard dafür Angel Trinidad und Timothée Carle aufbot. Nachdem die Führung zunächst hin und her wechselte, konnte sich der Favorit kurz vor Spielende erneut absetzen (von 10:10 auf 10:13) und mit dem dritten Matchball beendete Jesus Herrera den spektakulären Volleyballabend (13:15). Zum MVP wurde auch diesmal wieder der bärenstarke Plotnystkyi gekürt und die BR Volleys wurden von den einheimischen Fans für ihre couragierte Leistung und für eine grandiose Champions-League-Saison mit „Berlino, Berlino“-Sprechchören belohnt.
Stimmen zum Spiel
Ruben Schott: „Ich freue mich zum einen, dass wir zum Abschluss ein solches Match gegen die wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt gemacht haben. Zum anderen ist es schade, dass es doch nicht für mehr gereicht hat. Wir hatten unsere Chancen, die wir leider nicht alle nutzen konnten. Wenn wir drei, vier Spiele mehr im Jahr auf diesem Niveau hätten, könnten wir gewisse Situationen sicher besser lösen. Im Aufschlag haben wir wieder gut dagegengehalten, aber im Angriff war der Unterschied erneut zu sehen. Annahme, Block und Abwehr waren lange Zeit richtig klasse. Wir haben eine tolle Champions-League-Saison gespielt, können den Kopf hochnehmen und nach vorne blicken.“
Cedric Enard: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, mir fehlen fast die Worte. Viele haben uns nach dem einen gewonnen Satz im Hinspiel beglückwünscht, aber ich wusste, dass mein Team noch mehr kann, auch gegen Perugia. Natürlich war es mental heute einfacher, in dieses Match zu gehen. Wir waren in der Block-Abwehr viel besser und haben deshalb mit der nötigen Lockerheit die zwei Sätze gewonnen. Im vierten Satz haben Plotnytskyi und Leon für Perugia übernommen. Ich bin dennoch unheimlich glücklich für meine Jungs, die für den Klub und unsere Fans eine bemerkenswerte Champions-League-Saison gespielt haben.“
BR Volleys Formation
Cody Kessel + Ruben Schott (AA), Anton Brehme + Nehemiah Mote (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Angel Trinidad, Antti Ronkainen, Timothée Carle, Adam Kowalski
Topwerte
Sotola 23 Punkte | Mote 16 Punkte, 3 Blocks | Kessel 13 Punkte, 4 Blocks | Schott 3 Asse | Tille 3 Blocks
Nächste Spiele
19. Mrz | Sonntag | 17.30 Uhr | VfB Friedrichshafen vs. BR Volleys
25. Mrz | Samstag | 20.00 Uhr | BR Volleys vs. TSV Haching München
www.br-volleys.de/tickets