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Ohne Esprit gegen die "LüneHünen"
Am Samstagabend erlitten die BR Volleys ihre dritte Niederlage der laufenden Bundesliga-Saison. Bei der SVG Lüneburg konnten die Berliner keinen entscheidenden Druck auf die gut aufgelegten Hausherren ausüben und zogen mit 0:3 (21:25, 24:26, 21:25) klar den Kürzeren. Damit ist die Tabellenführung der Hauptstädter nun in Gefahr, denn der VfB Friedrichshafen kann mit einem Heimsieg gegen die SWD powervolleys Düren am Sonntag vorbeiziehen.
Trainer Cedric Enard konnte in der LKH Arena erneut seine aktuelle Bestformation aufbieten, musste jedoch mit Adam Kowalski (familiäre Gründe) auf eine Alternative in seinem Kader verzichten. Die ohnehin stimmungsvolle Atmosphäre wurde durch die Verkündung der Vertragsverlängerung von Heimtrainer Stefan Hübner um gleich fünf Jahre vor Spielbeginn noch einmal zusätzlich angeheizt. Auch deshalb hatte der Deutsche Meister von Anfang an einen schweren Stand und bekam keine Sicherheit ins eigene Spiel. Nachdem der “LüneHünen“-Block gegen Ruben Schott zur ersten technischen Auszeit stand (5:8), konnte sich der BR Volleys Vizekapitän mit einer Aufschlagserie revanchieren (12:10). Das Pendel schlug danach allerdings wieder zugunsten der Niedersachsen aus. Das SVG-Team erarbeitete sich viele zweite und dritte Chancen aus guten Situationen und konnte diese vor allem über Cowell und Ewert nutzen (13:16, 16:21). Weil die Hauptstädter keinen richtigen Zugriff auf das Angriffsspiel der Lüneburger entwickeln konnten und Timothée Carle ins Netz griff, ging der Auftaktsatz verdient an die Hausherren (21:25).
Mindestens einen Gang mussten die BR Volleys jetzt hochschalten und nahmen den Kampf nun zumindest etwas besser an. Die Gastgeber wehrten weiter unheimlich gut ab, doch wenigstens Marek Sotola konnte für seine Farben verlässlich punkten (8:10). Nach der zweiten technischen Auszeit (16:15) griff Enard erstmals personell ein, denn Nehemiah Mote ersetzte Anton Brehme im Mittelblock. Ihren kleinen Vorteil verteidigten die Berliner zunächst, auch weil Saso Stalekar sein gutes Spiel im Angriff untermauerte und zwei wichtige Punkte in der Endphase erzielte (23:21). Allerdings gelang Lüneburg per Dreierblock gegen Schott der Ausgleich (23:23) und ein Ass von Worsley sowie ein seltener Fehler von Sotola beendeten den Durchgang zugunsten der Männer in Blau (24:26).
Mit Cody Kessel für Carle wurde der nächste Anlauf gestartet, dem Match eine Wendung zu geben. Aber Lüneburg trat nicht nur leidenschaftlicher, sondern auch stärker auf. Zwar hielten Schott & Co zunächst Schritt (7:7, 17:17), aber es fehlte weiterhin an Esprit bei den Berlinern. Ein Ass von Schnitzer läutete den abermals besseren Endspurt der Heimmannnschaft ein (19:20). Die BR Volleys waren in Annahme und Angriff zu fehlerhaft (20:24) und Ewert durfte das Match spektakulär mit einen Rückraumangriff besiegeln. Joe Worsley, dessen Aufschlagserien in den Sätzen zwei und drei ausschlaggebend für den Ausgang waren, wurde zurecht MVP. Bei den BR Volleys waren Sotola und Stalekar die Lichtblicke im Angriff, aber um in der nächsten Woche in gleich zwei Heimspielen gegen Ankara (Champions League) und Friedrichshafen (Bundesliga) bestehen zu können, bedarf es nun einer Steigerung des gesamten Teams.
Stimmen zum Spiel
Saso Stalekar: „Lüneburg hat ein klasse Spiel gezeigt und wir haben unseres heute nicht gefunden. Ich würde schon sagen, dass wir auf dem Court gekämpft haben und uns durch gute Abwehraktionen auch zeitweise zurückarbeiten konnten. Aber der letzte Schritt hat stets gefehlt. In den wichtigen Momenten haben wir die Punkte nicht gemacht. Die Lüneburger haben diesen Sieg heute verdient und wir müssen nun versuchen, uns in den nächsten Matches zu rehabilitieren.“
Johannes Tille: „Das Aufschlag-Annahme-Duell hat Lüneburg heute klar für sich entschieden und uns dann über die Mitte und aus dem Rückraum große Probleme bereitet. Wir selbst haben mit unserem Aufschlag nicht den Druck entfachen können, den es gegen einen solchen Gegner braucht.“
Stefan Hübner: „Unser großes Ziel heute war, wieder von Beginn an mehr Feuer, Energie und Einsatz an den Tag zu legen. Wenn wir so auftreten, hat es kein Gegner leicht gegen uns. Wir haben in der Annahme und im Aufschlag gut gearbeitet und es hat vieles zusammengepasst. Damit konnten wir unsere Bilanz gegen Berlin endlich mal wieder etwas verbessern.“
BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Anton Brehme + Saso Stalekar (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Nehemiah Mote, Antti Ronkainen, Cody Kessel, Angel Trinidad
Topwerte
Sotola 19 Punkte, 1 Block | Stalekar 8 Punkte (80% Angriffsquote) | Schott 8 Punkte
Matchreport
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Nächste Spiele
15. Feb | Mittwoch | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. Ziraat Bank Ankara (Champions League)
19. Feb | Sonntag | 17.30 Uhr | BR Volleys vs. VfB Friedrichshafen (Bundesliga)
www.br-volleys.de/tickets