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„Ein gewaltiger Schuss vor den Bug“
Am Wochenende mussten die BR Volleys bei den Helios Grizzlys Giesen die zweite Niederlage der laufenden Bundesliga-Saison hinnehmen. Bevor am Mittwoch (18. Jan um 19.30 Uhr) gegen die SWD powervolleys Düren das letzte Heimspiel der Hauptrunde ansteht, findet Kaweh Niroomand klare Worte für das, was der Geschäftsführer beim unbefriedigenden 0:3 seiner Mannschaft in Hildesheim sah.
Kaweh, wie fällt Dein Zwischenfazit nach vier Spielen im Jahr 2023 aus?
Kaweh Niroomand: „Zuerst muss man festhalten, dass wir wirklich gut aus der ungewöhnlich langen Pause zum Jahreswechsel gekommen sind. Die Mannschaft wirkte in den Heimspielen gegen die Netzhoppers und Lüneburg frisch und fokussiert. Dazu waren die Kulissen mit insgesamt 9.000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle binnen einer Woche klasse. Unser Auftritt in Bulgarien war der Höhepunkt, weil wir auch unter großem Druck in nahezu allen Bereichen überzeugt haben. Was ich dann allerdings am Samstag sehen musste, war nah an katastrophal.“
Gibt es in Deinen Augen eine Erklärung für eine solche Leistung?
Niroomand: „Es war klar, dass die Mannschaft müde sein würde, schließlich sind wir aus Pazardzhik direkt ohne Stopp nach Hildesheim durchgereist. Dass in dieser Situation die Stammkräfte geschont werden, ist logisch und richtig. Andere Spieler müssen und wollen auch Einsatzzeit bekommen, aber dann erwarte ich, dass man mit voller Energie zu Werke geht, wenn man eine solche Chance erhält. Das habe ich vermisst und muss klar sagen: Derartig schlecht habe ich eine BR Volleys Mannschaft lange nicht gesehen. Wir hatten ein schlagkräftiges Team aufgeboten und es war konsequent vom Trainer, im Spielverlauf keine großen Wechsel vorzunehmen. Diese sprichwörtliche Suppe mussten die Spieler auf dem Parkett selbst auslöffeln. Dabei will ich keinesfalls die sehr starke Leistung der Giesener vor der erneut tollen Kulisse schmälern. Die Grizzlys haben sich diesen Sieg absolut verdient.“
Tabellarisch ist die Niederlage allerdings zu verschmerzen …
Niroomand: „Es geht hier jedoch um die Art und Weise. Wir müssen uns für dieses Match bei den mitgereisten Fans entschuldigen, die sich im Bus auf den Weg gemacht haben. Außerdem ist es mit Blick auf die Tabellensituation in der Liga bedauerlich für die Konkurrenz. Ich habe Verständnis für die Müdigkeit, aber kein Verständnis, wenn unser eigener Anspruch an Fairness und Respekt durch ein solches Auftreten angekratzt wird. Wenn wir durch ein solches Ergebnis eine Angriffsfläche für Vorwürfe geben, schadet das unserem über viele Jahre aufgebauten Image. Daher besteht jetzt definitiv Gesprächsbedarf mit der Mannschaft. Solche Auftritte darf es, ganz egal in welcher Situation, nicht geben.“
Am Mittwoch besteht zuhause gegen Düren die Gelegenheit, wieder ein anderes Gesicht zu zeigen. Was erwartest Du vom Team?
Niroomand: „Das war nun ein gewaltiger Schuss vor den Bug, aber vielleicht kommt der zur genau richtigen Zeit. Wir müssen wieder dort anknüpfen, wo wir gegen Hebar aufgehört haben. Trotz des jüngsten Ergebnisses ist die Entwicklung unserer Mannschaft seit Saisonbeginn in Summe absolut positiv. Wir haben uns eine hervorragende Ausgangsposition erspielt, diese ist jedoch nichts wert, wenn wir nun im Januar und Februar bis hin zum Pokalfinale nicht dranbleiben. Gegen Düren können wir hoffentlich etwas Wiedergutmachung betreiben. Eine Woche später steht in der CEV Champions League gegen Zawiercie viel auf dem Spiel und wenn wir gegen ein solches Topteam des Kontinents erfolgreich sein wollen, muss jeder dafür hart arbeiten und bereit sein.“
Kommende Spiele:
18. Jan | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. SWD powervolleys Düren (Bundesliga)
20. Jan | 18.00 Uhr | VC Olympia Berlin vs. BR Volleys (Bundesliga)
25. Jan | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. Aluron CMC Warta Zawiercie / POL (Champions League)
www.br-volleys.de/tickets