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Duell der Hauptstadtclubs
So weit wie in dieser Woche sind die BR Volleys für ein Champions-League-Match noch nie in das südöstliche Europa gereist. Bereits um 15.30 Uhr MEZ (17.30 Uhr Ortszeit) treten die Berliner am Mittwoch (16. Nov) im mehr als 2.000 Kilometer entfernten Ankara an. Der zweite Spieltag der internationalen Königsklasse dürfte endgültig Aufschluss darüber geben, ob der Deutsche Titelträger wirklich in der wohl ausgeglichensten aller fünf Gruppen bestehen kann. Für das Team von Cedric Enard zählen laut Kaweh Niroomand beim türkischen Vizemeister Halkbank „jeder Satz und jeder Punkt“.
Mit einem türkischen Vertreter bekamen es die BR Volleys in der europäischen Eliteliga schon seit fünf Jahren nicht mehr zu tun. Zuletzt traf man 2016/17 auf Istanbul BBSK (2:3 und 3:2) und zuvor 2015/16 auf Arkas Izmir (2:3 und 3:2). In den letzten Spielzeiten wurden ähnliche Duelle durch das CEV-Nationenranking und die Setzung innerhalb des selben Lostopfs verhindert. Jetzt steht dieser Vergleich zweier Ligen auf vermeintlicher Augenhöhe wieder an – wobei Düren gegen den Meister Ziraat Bank Ankara vergangene Woche ein starkes Ausrufezeichen setzte (3:1). Das hilft den Berlinern nur reichlich wenig, denn die BR Volleys müssen gegen einen Kontrahenten antreten, der zwar im letzten Jahr beim Duell um den türkischen Titel dem Stadtrivalen unterlag, sich seitdem aber äußerst namenhaft verstärkt hat.
Nimir Abdel-Aziz ist dabei die schillerndste Figur im Team von Coach Taner Atik. „Der eine oder die andere war der Meinung, die Auslosung meinte es gut mit uns, weil wir einen türkischen Gegner bekommen haben. Aber ich denke, von Losglück können wir deshalb wirklich nicht sprechen. Nicht zuletzt eine Verpflichtung wie die von Abdel-Aziz zeigt, was dort für finanzielle Möglichkeiten herrschen und welche Qualität damit verbunden ist“, schätzt Kaweh Niroomand ein, der sich das Match Halkbank Ankara gegen Aluron CMC Warte Zawiercie am ersten Spieltag ganz genau angeschaut hat. Mit 1:3 waren die Türken den sehr stark auftretenden Polen auswärts knapp unterlegen. Ihr Starspieler ist jedoch längst nicht der einzige Akteur des Gegners, vor dem Niroomand und die BR Volleys Respekt zeigen. „Mit dem Argentinier Bruno und Gülmezuglo ist Ankara auch auf Außen richtig gut besetzt. Dazu ist Matic im Mittelbock eine echte Erscheinung“, weiß der Geschäftsführer. Im Zuspiel ist der talentierte Amerikaner Micah Ma’a der Dreh- und Angelpunkt, sodass Niroomand klar macht: „Dieser Gegner ist topbesetzt. Das wird ohne Wenn und Aber eine richtig schwierige Aufgabe für uns.“
Umso wichtiger ist, dass die BR Volleys diese Herausforderung in voller Mannschaftsstärke angehen können. Auch Marek Sotola, der im letzten Bundesligaspiel gegen die Helios Grizzlys Giesen noch verletzt ausgewechselt werden musste, steht seinem Headcoach zur Verfügung. Gemeinsam mit Timothée Carle erzielte der Tscheche insgesamt 52 Punkte beim umkämpften 3:2-Auftaktsieg gegen Hebar Pazardzhik. Die beiden Berliner Angreifer zählen damit nach dem ersten Spieltag zu den "Top-5-Scorern" der Königsklasse. Die Kulisse in Ankara braucht der Tabellenführer der Bundesliga am Mittwoch voraussichtlich nicht zu fürchten. Nachdem keine Champions-League-Partie in der Vorwoche mehr Zuschauer anlockte als das der BR Volleys, ist laut des Türkei-erfahrenen Matheus Krauchuk in der riesigen Baskent Arena nur mit rund 500 bis 1000 Fans zu rechnen.
Fakt ist jedoch auch: Halkbank hat in der heimischen Liga bisher kein Spiel verloren und insgesamt nur ganze drei Sätze abgegeben. Wenn es angesichts dieser großen Aufgabe um den Schlüssel zu einem möglichen Erfolg in der zweitgrößten Stadt der Türkei geht, kommt Niroomand wieder auf den Superstar des Gegners zurück: „Keine langen Aufschlagserien von Nimir zuzulassen, wird enorm wichtig sein. Ein oder zwei Asse kann man bei seiner Klasse nie ausschließen. Wenn der Ball aber im Spiel ist, müssen wir ihn von der Linie wegbekommen.“ Gleichzeitig hofft der 69-Jährige, dass die Berliner ihre Qualitäten in diesem Element zeigen: „Wir haben Spieler in unseren Reihen, die ebenfalls jederzeit für ein Ass gut sind. Unser Block braucht sich auf diesem höchsten europäischen Niveau absolut nicht verstecken, aber den bekommen wir nur zur Geltung, wenn wir den Druck hochhalten und das Spiel der Türken verlangsamen können.“ Dann kann es ein Duell auf Augenhöhe werden, bei dem für Kaweh Niroomand „angesichts der spannenden Gruppe jeder gewonnene Satz und Punkt wertvoll“ wäre.
Livestream
Alle Spiele der CEV Champions League werden in Deutschland exklusiv und kostenpflichtig auf Sportdeutschland.TV übertragen. Die Begegnungen mit deutscher Beteiligung werden auf Deutsch kommentiert: https://sportdeutschland.tv/cev-champions-league-volley-maennner-1
Die Preismodelle von Sportdeutschland.TV für die Champions League:
Preis pro Spiel = 4,50€
Teampass (alle Spiele eines Teams) = 20€
CL Saisonpass Männer = 30€
CL Saisonpass Männer & Frauen = 40€
Public Viewing
Der Fanclub „VolleyTigers“ lädt zu einem Public Viewing in die Alte Feuerwache (Marchlewskistr. 6, 10243 Berlin-Friedrichshain) ein. Jeder ist herzlich willkommen!
Kommende Spiele
16. Nov | 15.30 Uhr (MEZ) | Halkbank Ankara vs. BR Volleys (Champions League)
19. Nov | 20.00 Uhr | SWD powervolleys Düren vs. BR Volleys (Bundesliga)