Zwei in der Bundesliga noch ungeschlagene Kontrahenten treffen sich am Samstag (22. Okt um 17.30 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle, wenn die BR Volleys die WWK Volleys Herrsching empfangen. Beide Mannschaften liegen nach zwei Spieltagen mit sechs Punkten an der Tabellenspitze gleichauf. Zu dem mit Spannung erwarteten Bruderduell wird es im Volleyballtempel allerdings noch nicht kommen.
„Das ist eines der Matches, auf die ich mich in dieser Saison ganz besonders freue. Gegen den alten Verein, für den ich drei Jahre lang auf dem Court stand, zu spielen, ist sehr speziell. Leider wird Ferdl noch nicht dabei sein können, aber das heben wir uns für das Rückspiel auf“, sagt der neue Zuspieler der BR Volleys, Johannes Tille, vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Der 25-Jährige trug von 2018 bis 2021 das bayerische Lederhosen-Trikot und begegnet seinem Herzensvereins nun erstmals in einem Pflichtspiel. Sein großer Bruder Ferdinand Tille wurde vor kurzem zum zweiten Mal Vater und wird daher zuhause dringender gebraucht.
Die Gäste vom Ammersee haben auf der Libero-Position mit Nationalspieler Leonard Graven allerdings eine starke Alternative für ihn gefunden. Der erste 18-Jährige ist eines von vielen neuen Gesichtern bei den Herrschingern. Aus der Stammformation der letzten Saison ist mit dem Kapitän Djordje Ilic lediglich ein Spieler geblieben. Der Wechsel mit der wahrscheinlich größten Tragweite wurde allerdings auf der Trainerbank vollzogen. Thomas “Bob“ Ranner, im letzten Jahr Assistent von Mark Lebedew in Friedrichshafen, folgte im Sommer auf den jahrelangen Headcoach Maximilian Hauser. Der hatte den selbsternannten „Geilsten Club der Welt“ zielstrebig in die Bundesliga geführt, dort erfolgreich etabliert und wird künftig als dessen Geschäftsführer fungieren.
BR Volleys Vizekapitän Ruben Schott kennt den „Hauser-Erben“ Ranner aus der Zeit bei der Nationalmannschaft sehr gut: „Ich glaube, es war für beide Seiten ein guter Schritt zur richtigen Zeit. Für Bob ist die neue Rolle eine große Chance und aus Herrschinger Sicht konnte jemand gefunden werden, der bereits viel Erfahrung bei der Arbeit mit Topspielern und -trainern sammeln konnte.“ Ranners Kader kam nach durchwachsener Saisonvorbereitung schnell in Tritt. Den Bounce House Cup kosteten die Bayern mit 14 von 15 möglichen Sätzen nahezu vollständig aus, um anschließend mit zwei Siegen in die Bundesliga zu starten. Sowohl Düren als auch den VCO Berlin schlugen die Männer in Lederhosen mit 3:1. Erst am Mittwoch feierten die Herrschinger gegen Lindaren Volley Amriswil aus der Schweiz ihre internationale Premiere im CEV Cup und unterstrichen bei der knappen 2:3-Niederlage, dass man auch auf dem europäischen Parkett konkurrenzfähig ist.
„Herrsching macht auf mich einen stärkeren Eindruck als in den letzten Jahren. Die Verpflichtung von James Shaw als offensivem Zuspieler scheint ein guter Schachzug gewesen zu sein. Ich erwarte ein richtig hartes Match“, weiß Schott um die Herausforderung, der sich sein BR Volleys Team am Samstag stellen muss. Nach dem gelungenen Heimauftakt vor mehr als 5.000 begeisterten Zuschauern gegen Friedrichshafen (3:1) gehen die Männer in Orange dennoch selbstbewusst in die Partie. Gegen den VfB stellten die Berliner vor allem ihre Aufschlagqualitäten unter Beweis und wollen dies auch beim zweiten Auftritt vor eigenem Publikum tun. Trainer Cedric Enard kann dabei personell erneut aus dem Vollen schöpfen und sieht gleichzeitig „noch viele Stellschrauben, an denen wir drehen müssen, um uns immer besser einzuspielen.“
Tickets: www.br-volleys.de/tickets
VOLLEY MAX: www.br-volleys.de/volleymax
Livestream
Die BOUNCE HOUSE Übertragung beginnt am Samstag um 16.30 Uhr aus dem Studio in Düsseldorf. Auf die "Doubleheader"-Eröffnung in Berlin folgt das Match zwischen Düren und Haching. Aus der Max-Schmeling-Halle melden sich mit Spielbeginn Johannes Jabs und Felix Fischer. Stream: www.twitch.tv/spontent
Kommende Spiele
22. Okt | 17.30 Uhr | BR Volleys vs. WWK Volleys Herrsching (Bundesliga)
26. Okt | 19.30 Uhr | SVG Lüneburg vs. BR Volleys (Bundesliga)
