Coach Cedric Enard forderte nach dem verlorenen Spiel zwei eine klare Reaktion und die zeigte sein Team am Mittwochabend in der Max-Schmeling-Halle. In 83 Minuten besiegten die BR Volleys die United Volleys mit 3:0 (25:18, 25:17, 25:22) und sicherten sich somit die 2:1-Führung in der Playoff-Halbfinalserie. Nun gilt es, das gute Heimspiel auch auswärts zu bestätigen. Nur dann können die Berliner am Samstag (09. April um 19.00 Uhr) in der Ballsporthalle Frankfurt ihr Finalticket buchen und dem VfB Friedrichshafen ins Endspiel folgen.
Ruben Schott meldete sich wieder fit für dieses dritte Playoff-Halbfinale und gab dem zuletzt wackligen BR Volleys Team wichtige Sicherheit. Obwohl die leichten Fehler aus Spiel zwei nicht sofort gänzlich abgestellt wurden, rissen die Berliner die 2.819 Zuschauer mit leidenschaftlicher Block-Abwehr-Arbeit mit. Die Asse von Benjamin Patch und Timothée Carle waren ebensolche Highlights wie der Block von Nehemiah Mote gegen den Rückraumangriff seines Landsmannes Max Staples (8:6). Libero Santiago Danani und seine Mitspieler gaben in der Abwehr weiterhin alles und belohnten sich dann regelmäßig im Angriff und Block (17:11). Auch die Einwechslung von Cody Kessel machte sich bezahlt. Der US-Amerikaner fügte sich nahtlos ein und Patch brachte mit seinem sechsten Punkt den ersten Satzgewinn ins Ziel (25:18).
Die Hausherren blieben ihrer Linie treu, waren gierig in der Abwehr und präsent im Block. Zwei Aufschlagserien von Jeffrey Jendryk, der sich gegenüber dem letzten Match wie die gesamte Mannschaft deutlich steigerte, entschieden den zweiten Durchgang (7:3, 18:10). Zwischenzeitlich setzte es sogar drei Blocks in Serie (zweimal Sergey Grankin, einmal Nemo Mote). Anders als noch am Samstag in Frankfurt zogen die Berliner diesmal dem Diagonalangreifer Daniel Malescha den Zahn, sodass Gästetrainer Christophe Achten kurzzeitig auf Routinier Jochen Schöps setzte. Carle beendete den Satz per krachendem Ass (25:17).
Wie bereits im Match eins vor einer Woche steigerten sich die Hessen im dritten Durchgang und konnten sich nun häufiger gegen den Block der Männer in Orange durchsetzen (9:11). Erneut war es Jendryk, dessen Extraschichten in Aufschlag und Block sich auszahlen sollten, denn seine Service-Serie brachte die Führung (14:13) und der spätere MVP Schott unterstrich seine Bedeutung für die Mannschaft mit einem Ass (17:15). Die Gäste blieben in Kontakt (23:22), bis – natürlich nach einem Jendryk-Aufschlag – Patch mit seinem insgesamt 18. Zähler den Matchball zum erhofften Heimsieg verwandelte (25:22). Damit haben die BR Volleys nun zwei Chancen, in die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen und wollen bestenfalls gleich die erste am Samstagabend in Frankfurt nutzen. Mit dem VfB Friedrichshafen, der seine Halbfinalserie gegen die SWD powervolleys Düren glatt in nur drei Spielen (3:2, 3:0, 3:2) gewann, steht der erste Finalist bereits fest.
Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Ich werde dem Team gleich in der Kabine sagen: Das war Volleyball! Das ist es, was es in den Playoffs braucht! In den letzten Tagen war durchaus eine Anspannung spürbar, aber die Reaktion der Mannschaft heute war richtig und wichtig. Zwei Sätze lang waren nahezu alle Elemente gut und diesmal haben wir auch im dritten nicht die Kontrolle verloren. Das alles bringt uns jedoch wenig, wenn wir es am Samstag nicht bestätigen.“
Ruben Schott: „Wir haben heute unser wahres Gesicht gezeigt. Genau mit dieser Aggressivität müssen wir zu Werke gehen und auch bei einer Führung von vier oder fünf Punkten nicht nachlassen. Frankfurt wird sich am Samstag zu Hause garantiert wieder steigern und darauf müssen wir vorbereitet sein.“
BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Matthew West, Marek Sotola
Topwerte
Patch 18 Punkte | Carle 10 Punkte, 2 Asse | Schott 9 Punkte, 67% Angriffsquote | Grankin & Mote 3 Blocks
Nächste Spiele:
Spiel 4 | 09. Apr | Samstag | 19.00 Uhr | Ballsporthalle Frankfurt
mögliches Spiel 5 | 13. Apr | Mittwoch | 19.30 Uhr | Max-Schmeling-Halle
