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Mit Respekt und Ambitionen
Es ist der Vergleich, auf den alle Berliner und viele deutsche Volleyballfans warten: Im Viertelfinale der CEV Champions League messen sich die BR Volleys mit dem italienischen Topteam Itas Trentino. Die Neuauflage des letztjährigen Duells in gleicher Runde beginnt am Donnerstagabend (10. Mrz um 20.30 Uhr) mit dem Hinspiel in der BLM Group Arena von Trento. Der Deutsche Meister kämpft in Südtirol um eine gute Ausgangslage für das Rückspiel und rbb24.de überträgt die beiden Begegnungen live im kostenlosen Livestream mit deutschem Kommentar.
Vorjahresfinalist der CEV Champions League, Dritter der FIVB Klub-Weltmeisterschaft, italienischer Supercup-Finalist, Pokalfinalist und Drittplatzierter in der Superlega: Itas Trentino ist nicht nur eine der traditionsreichsten, sondern aktuell auch eine der erfolgreichsten Spitzenmannschaften des Kontinents. Und dennoch gibt es aus Sicht der BR Volleys keinen Grund, angesichts der eigenen Leistungen in der Königsklasse nicht mit Selbstbewusstsein und Zuversicht in die zwei Duelle mit dem dreimaligen Gewinner des Wettbewerbs zu gehen. Nicht zuletzt mit den zwei 3:2-Comebackerfolgen zum Abschluss der Gruppenphase bei Zenit St. Petersburg haben die Berliner bewiesen, dass man verdient unter den besten acht (inzwischen sogar nur noch sechs) Vereinen Europas steht und sich jetzt auf diesem Niveau noch mindestens zwei weitere Male messen darf.
In der letzten Saison waren die Italiener von Headcoach Angelo Lorenzetti eine zu hohe Hürde für den deutschen Vertreter. Gegen einen überragenden Topscorer Nimir Abdel-Aziz und seine hochklassigen Mitspieler war mit 1:3 und 0:3 Endstation. Der aufschlagstarke Holländer steht inzwischen nicht mehr im Kader von Itas und auch darüber hinaus hat sich das Gesicht des alten und neuen Gegners auf vielen Positionen verändert. Mit Daniele Lavia (AA), Alessandro Michieletto (AA) und Riccardo Sbertoli (Z) sind nun drei junge, italienische Europameister prägende Figuren. Der erfahrene Bulgare Matey Kaziyski (AA) spielt bereits zum insgesamt vierten Mal bei Trentino und mit den Serben Srecko Lisinac und Marko Podrascanin (beide MB) steht beim Kontrahenten absolute Weltklasse in der Netzmitte. Mit diesem Personal lässt Lorenzetti ein System spielen, dass man auf allerhöchstem europäischem Niveau nur äußerst selten sieht. Ohne festen Diagonalangreifer wechseln Michieletto, Kaziyski und Lavia sich je nach Rotation auf dieser Position ab und bilden gemeinsam mit dem Ex-Berliner Libero Julian Zenger des Öfteren auch einen Vierer-Annahmeriegel.
„Das ist ein gänzlich anderes Trento als im vergangenen Jahr. Die Mannschaft hat mit dieser speziellen Formation ihre Spielweise optimiert. Wir sind es nicht gewohnt, gegen ein solches System zu spielen. Das ist eine zusätzliche Herausforderung, wir haben uns jedoch intensiv darauf vorbereitet“, sagt BR Volleys Cheftrainer Cedric Enard, der die Norditaliener am Wochenende beim nationalen Pokalfinalturnier gegen Mailand zunächst mit 3:0 gewinnen und am nächsten Tag gegen Perugia 1:3 verlieren sah: „Was Trentino erst im Halbfinale und dann im Finale gegen die vielleicht aktuell beste Mannschaft der Welt gezeigt hat, war sehr beeindruckend.“ Angesichts der Qualitäten des Kontrahenten müssen die Berliner alle Kräfte bündeln und so sind es gute Nachrichten, dass auch Nehemiah Mote am Mittwochmorgen mit im Flugzeug saß. Der Australier kehrte nach seiner Bänderverletzung bereits ins Training zurück und könnte möglicherweise wieder eine Option sein.
„Wir reisen mit Respekt und Demut an, sind aber gleichzeitig ambitioniert und gewillt, dort zu gewinnen“, macht Enard deutlich. Der Schlüssel dazu ist für den Franzosen der gleiche wie schon zuletzt gegen St. Petersburg: „Wir brauchen unseren besten Aufschlag und wir haben die Klasse, damit jedem Gegner in Europa wehzutun. Wenn uns das gelingt, ist alles möglich.“ Was auch immer der Deutsche Meister aus Italien an Zählbarem mitbringen kann, die Entscheidung über das Weiterkommen fällt beim Heimspiel eine Woche später in der Max-Schmeling-Halle (16. Mrz um 18.30 Uhr). Dieses Pfund im Kampf um das Halbfinale haben sich Sergey Grankin & Co mit dem zweiten Sieg in Russland hart erarbeitet und wollen es mit der Unterstützung des Volleyballtempels voll in die Waagschale werfen.
Bereits unter den letzten vier Mannschaften des Wettbewerbs stehen Sir Sicoma Perugia (ITA, Gegner des Siegers zwischen Berlin und Trento) sowie Zaksa Kędzierzyn Koźle (POL). Beide Klubs sind aufgrund des Ausschlusses der russischen Vereine Dynamo Moskau sowie Zenit St. Peterburg kampflos in das Semifinale eingezogen. Im zweiten verbliebenen Viertelfinale zwischen Cucine Lube Civitanova (ITA) und Jastrzębski Węgiel (POL) feierte der polnische Meister am Dienstag einen überraschenden 3:0-Auswärtssieg. Einen ähnlichen Coup würde auch das BR Volleys Team gern landen, doch dazu braucht es einen absolut perfekten Tag.
Alle Infos zur CEV Champions League: https://championsleague.cev.eu/en/men/
Livestream:
Das Viertelfinale der Königsklasse wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Livestream des RBB übertragen. Es kommentieren Lars Becker und Experte Felix Fischer.
Der Link zum Hinspiel: https://bit.ly/CLViertelfinale_rbbStream
Weltweit ist das erste Match im kostenpflichtigen Livestream-Abonnement auf www.eurovolley.tv und frei empfangbar auf www.youtube.com/CEVolleyball zu sehen.
Nächste Spiele:
13. Mrz | 17.30 Uhr | BR Volleys vs. Helios Grizzlys Giesen (Bundesliga Playoffs)
16. Mrz | 18.30 Uhr | BR Volleys vs. Itas Trentino (Champions League)
Tickets: www.br-volleys.de/tickets