Mit sechs Siegen aus sechs Spielen und in Lostopf eins gesetzt ziehen die BR Volleys ins Viertelfinale der Champions League ein. Dank einer weiteren unfassbaren Energieleistung siegte der Deutsche Meister erneut mit 3:2 (21:25, 25:21, 21:25, 28:26, 17:15) im Tiebreak bei Zenit St. Petersburg. Insgesamt vier Matchbälle wehrten die Berliner ab und sicherten sich dadurch einen Platz unter den vier topgesetzten Teams bei der morgigen Auslosung in Luxemburg (18. Feb um 13.00 Uhr | www.youtube.com/watch?v=wZcxoogOEIE)
21 Stunden nach dem hochspannenden Schlagabtausch an Ort und Stelle nahm BR Volleys Headcoach Cedric Enard in seiner Startformation keine Veränderung vor. Der Franzose wollte mit seinem Team unbedingt noch nach einem Platz unter den vier besten der fünf Gruppensieger greifen. Dazu brauchten die Berliner einen Sieg oder mindestens einen Punkt im zweiten Duell mit den “Russischen Riesen“, bei denen mit Kirill Ursov ein neuer Spieler zu Beginn auf dem Parkett stand.
Im ersten Satz machte der Aufschlag den Unterschied. Während das BR Volleys Team den eigenen meist vergeblich suchte, waren die Gastgeber direkt auf Betriebstemperatur. Insgesamt fünf eindrucksvolle Asse servierten Kapitän Iakovlev & Co bis zum ersten Satzgewinn für die Russen (21:25). Wie schon am Vortag brauchte es eine Steigerung und diese leitete Spielführer Sergey Grankin höchstpersönlich ein. Der Regissseur war der erste Berliner, der mit dem Aufschlag konstant Druck entfachte. Der verdiente Lohn für ein nun deutlich stabiler auftretendes Gästeteam war eine komfortable Führung in Durchgang zwei (9:5, 19:14). Der sichere Gruppensieger machte weniger Fehler als der Gegner (23:19) und ohne etatmäßigen Zuspieler – Marek Sotola hatte den Block verstärkt – stellte Nehemiah Mote auf Ben Patch, der den Satzball mustergültig zum Ausgleich verwandelte (25:21).
In einem Match auf Augenhöhe war nun St. Petersburg wieder tonangebend. Die Block-Abwehr der Blau-Weißen war effektiv (9:13), aber die Aufschläge von Ruben Schott (17:17) und Patch (20:19) gestalteten den Satz wieder offen. Der in beiden Spielen des Öfteren wacklige Diagonalangreifer Podrebinkin war jedoch diesmal in der Crunchtime zur Stelle und verbuchte die entscheidenden Punkte für seine Farben (21:25). Nun waren die Berliner gefordert, wollten man den einen, noch nötigen Punkt einsammeln. Es blieb ausgeglichen (14:14) und auch wenn der eingewechselte Matt West ein wertvolle Ass servierte (19:18), hatte Zenit wenig später Matchball. Drei davon waren es schließlich, die der Deutsche Meister nervenstark abwehrte, bis Patch zum perfekten Zeitpunkt mit seinem zweiten Ass glänzte (28:26). Wie am Vortag musste der Tiebreak entscheiden und wieder waren die BR Volleys gegen Olympiasieger Grebennikov & Co letztlich das mental stärkere Team. Ein weiterer Matchball der Russen wurde zunichte gemacht (13:14), bevor erst Grankin und dann Schott ihren Service jeweils perfekt auf die Linie zu einem hart erkämpften Auswärtssieg setzten (17:15).
Durch den Doppelerfolg in Russland zählen die BR Volleys zu den vier besten von fünf Gruppensiegern und finden sich bei der Auslosung in Lostopf eins wieder. Damit tritt man im Viertelfinale zunächst auswärts an und hat im Rückspiel das Heimrecht. Die möglichen Kontrahenten sind Cucine Lube Civitanova (ITA) sowie die letztjährigen Champions-League-Finalisten Zaksa Kędzierzyn Koźle (POL) und Itas Trentino (ITA). Trentino war man 2021 im Viertelfinale zweimal unterlegen. Zenit St. Petersburg kann den Berlinern nicht zugelost werden, weil man sich aus derselben Gruppe qualifizierte.
Stimmen zum Spiel MVP Timothée Carle: „Wir sind überglücklich, ein zweites Mal hier gewonnen zu haben. Es war nicht einfach, an zwei Tagen gegen einen derartig starken Gegner wie Zenit zu bestehen. Ein Lob an unsere medizinische Abteilung, die ganze Arbeit geleistet hat. Wir wussten, was es heute noch zu gewinnen gab, und darum haben wir gekämpft. Diesen Sieg und diese Ausgangslage für das Viertelfinale haben wir uns als Team verdient. Das dürfen wir heute feiern.“
Cedric Enard: „Was soll ich sagen. Ich bin einfach unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Wie bereits gestern haben wir zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und eine überragende Mentalität bewiesen. Wir haben heute noch einmal genau das gezeigt, was wir auch bei den kommenden Herausforderungen brauchen. Perfekt!“
BR Volleys Formation Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Marek Sotola, Adam Kowalski
