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Ein ungleiches Duell
Mit einem 3:0-Heimerfolg (25:21, 25:12, 25:23) haben die BR Volleys am Samstagabend ihren "Pokal-Kater" vertrieben. Gegen enorm ersatzgeschwächte United Volleys Frankfurt, die ohne etatmäßigen Zuspieler in der Max-Schmeling-Halle antreten mussten, sicherten sich die Berliner drei Punkte, dank derer das Team in der Zwischenrunde allenfalls theoretisch noch vom ersten Rang zu verdrängen ist. Mit Blick auf das ebenso wichtige wie schwierige Auswärtsspiel bei Vojvodina Novi Sad am Mittwoch (09. Feb um 18.00 Uhr) in der CEV Champions League liegt jedoch trotz des Sieges weiterhin viel Arbeit vor dem Bundesliga-Tabellenführer.
Die Startaufstellungen beider Mannschaften hielten einige Überraschungen bereit, bei den Gästen aus Frankfurt notgedrungen, bei den Hauptstädtern reagierte Cedric Enard auf das Ergebnis unter der Woche im DVV-Pokal. Der französische Cheftrainer gab Samuel Tuia und Cody Kessel im Außenangriff den Vorzug, blieb ansonsten mit Nemo Mote und Jeff Jendryck im Mittelblock, Ben Patch im Diagnonalangriff, Zuspieler Sergey Grankin sowie Libero Santi Danani jedoch bei seiner Stammformation. Sein Gegenüber Christophe Achten, der unter anderem die Ausfälle der Leistungsträger Leon Dervisaj, Byron Keturakis und Daniel Malescha zu verkraften hatte, begann mit Libero Satoshi Tsuiki im Zuspiel.
Der so annahme- und abwehrstarke Japaner bewies früh im Spiel sein feines Händchen auf ungewohnter Position. Bei seinem genialen Zuspieltrick schauten die Berliner verdutzt ins Leere – sinnbildlich für den “Stotterstart“ der Hausherren (3:4). Trotz zahlreicher Abstimmungsfehler konnten die Hauptstädter die Anfangsphase aber zumindest ausgeglichen gestalten (6:6, 11:11). Den Hessen merkte dabei jeder der 1.537 Zuschauer in der Arena an, dass man in dieser Formation nichts zu verlieren hatte. Das BR Volleys Team hingegen musste für jeden Punkt hart arbeiten. Mitte des Durchgangs kam langsam etwas Spielfluss beim Tabellenführer auf und vor allem Tuia konnte sich im Angriff vermehrt durchsetzen (18:14). Nach einem Doppelwechsel von Coach Achten durften sich Außenangreifer Viktor Lindberg als Zuspieler und Mittelblocker Noah Baxpöhler als Diagonalangreifer versuchen. Mit dem nun eingewechselten Ruben Schott auf dem Parkett nutzten die Gastgeber die Not des Gegners konsequent aus und Tuia verwandelte zum ersten Satzgewinn (25:21).
Nach dem Seitenwechsel hatten die Männer in Orange ihr Spiel stabilisiert und agierten nun vor allem dank starkem Block-Abwehr-Verhalten dominant (4:0, 16:6). Der Insulaner Tuia zeigte ein gutes Match und Jendryk war zumindest im Block erfolgreich, wenn schon sein Angriff nicht wie üblich rollte. Auch mit Matt West und Marek Sotola auf dem Court blieben die Berliner im Rhythmus und sicherten sich den zweiten Satz nach einem weiteren Block von Jendryk mit deutlichem Vorsprung (25:12). Grankin durfte in Durchgang drei wieder zuspielen und Sotola & Co in Szene setzen. Der russische Kapitän und seine Mitspieler taten sich jedoch nun erneut sehr schwer (5:8). Erst eine Aufschlagserie von Kessel brachte die Wende (17:15) und obwohl sich wacker kämpfende United Volleys noch einmal aufbäumten (22:21), konnte MVP Tuia den dritten Matchball zum neunten Bundesliga-Heimsieg der Saison nutzen (25:23). Trotz dieses 3:0-Heimerfolgs gegen sich achtbar verkaufende Frankfurter haben Coach Cedric Enard und sein Team viel Steigerungspotential im eigenen Spiel, um am Mittwoch in Serbien nach dem vierten Sieg in der Gruppenphase der Königsklasse greifen zu können.
Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Dieses Spiel stand unter wirklich merkwürdigen Vorzeichen. Die Frankfurter haben die Situation gut angenommen und hatten Spaß auf dem Court. Was blieb ihnen auch anderes übrig. Wir haben uns schwergetan, doch für uns steht heute der Sieg im Vordergrund. Nach dem Ergebnis vom Mittwoch ist der Frust noch immer spürbar, wir müssen den Blick jedoch nach vorn richten. Es hat mich für Samuel Tuia gefreut, dass er heute eine gute Leistung angeboten hat. Er war in den letzten Wochen körperlich nicht bei 100 Prozent und darum nicht zufrieden. Aber Samu hat einmal mehr bewiesen, dass er ein Kämpfer ist. Solche Typen und diese Einstellung brauchen wir am Mittwoch.“
Samuel Tuia: „Es war auch für uns nicht einfach, sich heute auf dieses Match einzustellen, weil wir nicht wussten, was uns erwartet. Die Frankfurter haben ihr Bestes gegeben, deshalb großen Respekt an den Gegner. Wir haben uns nach der Niederlage im Pokal viel vorgenommen und etwas Vertrauen in uns selbst zurückgewonnen. Mit noch mehr Adrenalin werden wir uns gegen Novi Sad zusammen steigern.“
BR Volleys Formation
Samuel Tuia + Cody Kessel (AA), Nehemiah Mote + Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Ruben Schott, Marek Sotola
Topwerte
Kessel 13 Punkte | Tuia 12 Punkte, 61% Angriffsquote | Jendryk 10 Punkte, 6 Blocks
Match-Statistik
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