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BR Volleys Olympionike Danani: „Man spürt den vielbeschriebenen, olympischen Geist hautnah“
Santiago Danani hält bei den 32. Olympischen Sommerspielen nicht nur die Fahne seines Heimatlandes Argentinien hoch, sondern auch die der Berlin Recycling Volleys. Als Olympia-Debütant lebt der 25-jährige Libero in den kommenden Wochen den, wie er selbst sagt, „größten Traum, den man als Sportler haben kann“. Nach der heutigen Eröffnungszeremonie (23. Jul um 13.00 Uhr live im ZDF) beginnt das olympische Volleyballturnier von Tokio am frühen Samstagmorgen (24. Jul) und der Berliner Neuzugang bestreitet sein erstes Match um 7.20 Uhr MEZ gegen das Russische Olympische Komitee (ROC).
„Das olympische Dorf ist überwältigend. Die besten Sportler aus aller Welt sind hier versammelt und man spürt diesen vielbeschriebenen, olympischen Geist wirklich hautnah“, versucht Danani die ersten Eindrücke aus Tokio in Worte zu fassen, nachdem er mit seinem Nationalteam in dieser Woche Quartier in Japans Hauptstadt bezog. „Wir sind nach der Volleyball Nations League nicht mehr in unsere Heimat Argentinien gereist, sondern haben noch 20 Tage in Italien verbracht und sind dann vor zwei Wochen zur Vorbereitung in die Stadt Kagoshima geflogen. Am Dienstag ging es dann weiter nach Tokio.“ Bereits in Kagoshima war die japanische Gastfreundschaft spürbar: „Wir wurden unglaublich herzlich in Empfang genommen und mit Geschenken überhäuft“, erzählt Danani, der in der vergangenen Saison in Italien für Pallavolo Padua die Bälle annahm und nun bei den BR Volleys für zwei Jahre unterschrieben hat.
Danani und die Argentinier bekommen es in ihrer Gruppe B neben Tunesien mit gleich vier heißen Anwärtern auf Edelmetall zu tun. Brasilien, Frankreich, die USA und das Russische Olympische Komitee (ROC) zählen zu den Turnierfavoriten. Insgesamt sind zwölf Nationen am Start. „Wir wollen uns in jedem Spiel auf allerhöchstem Niveau beweisen. Argentinien träumt vom Halbfinale und dem Kampf um eine Medaille“, sieht der 1,76 Meter große Libero seine Nation eher in der Außenseiterrolle. Körperlich fühlt sich der Annahme- und Abwehrspezialist pünktlich zu diesem Karriere-Highlight wieder in bester Verfassung, nachdem er den Auftakt der Volleyball Nations League aufgrund einer Covid19-Infektion verpasst hatte: „Als ich wieder ans Netz durfte, war es zu Beginn schwierig. Ich bekam schlechter Luft. Das wurde aber mit der Zeit immer besser. Inzwischen habe ich keinerlei Beeinträchtigungen mehr und bin bereit, hier mein bestes Spiel zu zeigen.“ Leider dürfte davon in Deutschland wenig zu sehen sein. Ohne deutsche Beteiligung werden die Rechteinhaber ARD und ZDF dem olympischen Volleyballturnier in ihrem Free-TV- und Streaming-Angebot voraussichtlich keinen Platz einräumen. Allerdings plant Eurosport über die Streaming-Plattform Joyn+ Begegnungen zu übertragen.
Neben Danani schlagen auch mehrere Ex-Berliner in Tokio auf. Nicolas Le Goff (FRA), Kyle Ensing, Erik und Kawika Shoji (USA) sowie Graham Vigrass und Steven Marshall (CAN) dürfen im Land der aufgehenden Sonne um Medaillen spielen. Jeffrey Jendryk und Benjamin Patch, die in den vergangenen Jahren zum Kern der US-Auswahl zählten und sich berechtigte Hoffnungen auf ein Olympia-Ticket machten, wurden von ihrem Nationaltrainer John Speraw hingegen nicht berücksichtigt. So ist Danani der einzige BR Volleys Akteur in Tokio und möchte „jeden Tag und jeden Moment genießen“.