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Frischer Wind im Zuspiel

Do 10.06.2021
Der amerikanische Einfluss wird bei den BR Volleys zur Saison 21/22 wieder zunehmen, denn der in Seattle geborene Zuspieler Matthew West erweitert die Riege an US-Boys beim Hauptstadtclub. Bereits 2015/2016 war der heute 27-Jährige ein Jahr lang in der Volleyball Bundesliga aktiv und tourte seitdem quer durch Europa, zuletzt mit Halt in der Türkei. In Berlin freut er sich nun auf „bekannte Gesichter“ und „sehr hohes Niveau“.

2021-06-11

Foto: CEV


„Die Bundesliga ist mir aus meiner Zeit in Düren vertraut. Es ist eine professionelle, gute Liga. Deutschland hat einen Platz in meinem Herzen“, erzählt der nun vierte Amerikaner im BR Volleys-Bunde neben Ben Patch, Cody Kessel, Jeffrey Jendryk. Fachkenner des deutschen Volleyballs werden sich erinnern: Matt West wechselte im Jahr 2015 von der Pepperdine University, wo er seine Hochschul- und Volleyball-Ausbildung genoss, nach Deutschland. Im Anschluss an sein erstes Profijahr in Düren zog es ihn in die Niederlande zu Abiant Lycurgus Groningen. Danach folgten Stationen in Tschechien, Finnland, Frankreich und der Türkei. Jeweils als erster Zuspieler stellte er zuletzt bei AS Cannes (19/20), unter anderem für Kyle Russell, sowie bei Tokat Belediye Plevnespor (20/21) die Bälle. Nun ist West in der Weltmetropole Berlin angekommen: „Die BR Volleys sind der größte Verein in meiner bisherigen Karriere. Es ist unmöglich, nicht gern Teil dessen zu sein. Ich bin gespannt auf das Team und die Clubkultur“, so die Antrittsworte des Mannes, der beim elfmaligen Deutschen Meister für ein Jahr unterschrieben hat.

Neben Kapitän Sergey Grankin suchten die BR Volleys einen neuen Zuspieler, der frischen Wind und großen Ehrgeiz mitbringt. Geschäftsführer Kaweh Niroomand sieht in Matt West für dieses Anforderungsprofil die richtige Besetzung: „Unserem Team tat die amerikanische Mentalität in den vergangenen Jahren stets sehr gut. Die Trainings- und Wettkampfeinstellung der Jungs aus den Staaten ist immer hervorragend. Das trifft auch auf Matthew zu. Er ist sehr diszipliniert und motiviert. Wir hatten ihn in den letzten Jahren bereits auf dem Radar.“ Zukünftig wird der US-Amerikaner gemeinsam mit Olympiasieger Grankin die Zuspielfäden in der Hand halten, womit Niroomand die Mannschaft auf dieser Position gut aufgestellt sieht: „Matthew wird Sergey mit seiner Qualität definitiv entlasten können. Außerdem ist er für einen Zuspieler relativ groß, was uns auch im Doppelwechsel neue Optionen bietet.“

1.98 Meter misst der Neuzugang. Seine Freundin Madison Bugg ist mit 1.82 Meter nur unwesentlich kleiner. Auch sie hat sich dem Volleyball professionell verschrieben, sogar ebenfalls als Zuspielerin, und ging in der Vergangenheit schon für den Dresdner SC (17/18) und Allianz MTV Stuttgart (18/19) in der Bundesliga ans Netz. In der nächsten Saison steht Bugg in Rom (ITA) unter Vertrag, doch an ihre Volleyball-Fernbeziehung sind beide leider gewohnt: „Für uns ist es der Normalzustand, aber die Situation fällt uns auch von Jahr zu Jahr schwerer. Gleichzeitig sind wir uns einig, dass wie beide das Beste aus unserem Leben machen wollen, solange wir jung sind. Wir sind stolz aufeinander und stehen natürlich im ständigen Kontakt.“ Und sollte eine Nachricht von Matt doch mal auf sich warten lassen, so kann Madison ihrem Freund dennoch stundenlang lauschen, denn West ist auch Podcaster. „I Think We’re Good Here“ heißt sein Format, das er selbst wie folgt beschreibt: „Die Idee ist gemeinsam mit meinem früheren Collegecoach Marv Duphy geboren. Wir haben uns oft stundenlang über das Leben und Volleyball unterhalten. Ich habe dabei mehr über unseren Sport gelernt als während der Trainingseinheiten. Darauf basiert auch der Podcast. Wir lassen Menschen ihre Lebens- und Volleyballgeschichten erzählen. Bei uns sollen sie sich wohlfühlen, wie bei einem Kaffee unter Freunden und nicht in einer klassischen Interview-Situation.“

Auch über seinen Podcast hinaus befasst West sich viel mit Volleyball-Philosophie und Lebenseinstellungen: „Ich möchte selbst einfach der beste Sportler werden, der ich sein kann, und zugleich meinen Mitspielern genau dabei helfen. So will ich mich in die Mannschaft einbringen.“ Das kann er ab August direkt tun, wenn die Saisonvorbereitung bei den Hauptstädtern startet und für ihn ein neues Volleyball-Kapitel beginnt.

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