Sergey Grankin wird die Fans der Berlin Recycling Volleys und der Volleyball Bundesliga auch in Zukunft mit russischer Zuspiel-Feinkost versorgen. Seit gut zwei Jahren drückt der Olympiasieger dem Spiel des Hauptstadtclubs seinen Stempel auf und will dies auch in den nächsten beiden Spielzeiten tun. Was der 36-jährige Ausnahmekönner noch im Tank hat, konnte Grankin jüngst im dritten Playoff-Halbfinale gegen Düren beweisen und möchte das in den Finalmatches gegen Friedrichshafen erneut bestätigen.
Foto: Conny Kurth
„Sergey war vor zwei Jahren ein Glücksfall für uns. Es hat von Anfang an gepasst. Dass er sich in Deutschland und Berlin derartig wohlfühlt, spricht für unsere Arbeit. Dass wir ihn nun weiterhin halten möchten, belegt, was für ein feiner Kerl und großartiger Spieler er ist“, sagt Kaweh Niroomand zur Vertragsverlängerung mit dem russischen Zuspieler bis 2023. Für den BR Volleys Geschäftsführer geht es dabei insbesondere um eine Kontinuität im Kader: „Nach dieser Saison der Zufälle wollen wir für die kommende Spielzeit, die hoffentlich wieder etwas Normalität bringt, früh Planungssicherheit schaffen. Jetzt haben wir nach Benjamin Patch als Diagonalangreifer auf der zweiten, sehr wichtigen Position nachgelegt. Durch die Verlängerung mit Sergey steht also ein weiterer Eckpfeiler des Teams für die kommenden Jahre. Das ist ein starkes Signal an die Fans und für unsere Partner.“
Bereits im Februar hatte der Amerikaner Patch seinen Vertrag um drei Jahre verlängert. Er ist nicht nur ein guter Freund von Grankin, sondern auch einer Derjenigen, die immer wieder von den punktgenauen Pässen profitieren, die dem Russen einst den Spitz- und Instagram-Namen "Granisimo" einbrachten. Sein Verbleib in Berlin stand für den im Sommer 2020 zum Kapitän gekürten Zuspieler in den vergangenen Monaten nicht wirklich zur Debatte: „Ich habe nicht ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht. Ich liebe unser Team, den Verein und die Stadt. Ich hatte intensive Gespräche mit Kaweh und letztlich haben wir uns auf einenVertrag über zwei Jahre geeinigt.“
In seiner ersten BR Volleys Saison, im Spieljahr 2018/19 stieß Grankin erst im Januar zur Mannschaft, hatte jedoch vom Tag seiner Ankunft an immensen Anteil am Gewinn der zehnten Deutschen Meisterschaft. Zwar durfte der langjährige Dynamo-Moskau-Akteur auch im Folgejahr mit dem DVV-Pokal 2020 einen wichtigen Titel bejubeln, allerdings beendete die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Saisonabbruch die nationale Siegesserie seiner Mannschaft. Auch in der aktuellen Spielzeit war die Erfolgsgeschichte zwischen dem Hauptstadtclub und dem Olympiasieger von 2012 nicht ohne Probleme. Erst musste der Russe auf das Publikum, das er sonst mit seinen außergewöhnlichen Ballkünsten von den Rängen reißt, verzichten. Dann setzte ihn ein Muskelfaserriss ab Mitte November außer Gefecht. „Diese Verletzung, es war überhaupt die erste oder zweite längere in seiner Karriere, hat ihn zurückgeworfen. Danach agierte er phasenweise etwas verhalten und vorsichtig. Seit einigen Wochen und speziell in den letzten zwei Spielen gegen Düren strahlte Sergey aber wieder seine gewohnte Ruhe und Souveränität aus“, sah Kaweh Niroomand den Spielführer zu alter Stärke zurückfinden. Ob per Block, Aufschlag oder Abwehr – auch mit den Elementen, die über die Haupttätigkeit eines Zuspielers hinausgehen, setzte Grankin zuletzt regelmäßig wichtige Impulse für das Team und zum Finaleinzug.
Nach drei Spielzeiten, von denen keine wirklich ideal verlief, wünscht sich der Russe für die Zukunft „endlich ein Jahr ohne Zwischenfälle mit Fans und allem, was dazugehört“. Mindestens zwei weitere Chancen darauf wird er in der Hauptstadt also bekommen: „Aber bevor ich an die nächsten Jahre denke, will ich mit dieser Mannschaft unbedingt den noch offenen Titel gewinnen!“ Das Selbstvertrauen, um dieses Ziel zu erreichen, holten sich Grankin & Co in den Playoffs: „Wir haben im Halbfinale gegen Düren, auch durch die Möglichkeit vor Zuschauern zu spielen, als Team unheimlich an Energie gewonnen. Wir fühlen uns bereit für das Finale.“
Wenn der neue Vertrag in Berlin erfüllt ist, wird Grankin 38 Jahre alt sein, was im Leben eines Profisportlers zwangsläufig die Frage nach dem Karriereende aufwirft: „Ja, natürlich beschäftigt man sich in meinem Alter mit dem Gedanken aufzuhören und das Familienleben in der Heimat zu genießen. Aber Volleyball ist auch schon immer mein Leben und wird es sicher noch eine Weile bleiben.
Anlässlich der Vertragsverlängerung des BR Volleys Kapitäns gibt es den Trikot-Druck “Sergey Grankin #6“ bis Donnerstag 24.00 Uhr auf jedem Trikot im Fanshop kostenlos dazu: >>> Zur Sonderaktion im Fanshop <<<
Das Pokalfinale wird ab 14.00 Uhr im Free-TV auf SPORT1 übertragen. Ab Spielbeginn um 13.45 Uhr läuft das Match hier im Stream: http://bit.ly/SPORT1StreamPokalfinale
Alles Weitere zum Pokalfinale findet man auf den Social-Media-Kanälen der BR Volleys.