Nach dem Rückzug von Jastrzebski Wegiel (POL) aus dem Wettbewerb treffen sich – wie schon im Dezember in Berlin – nur drei von vier Mannschaften in dieser Woche in Kasan. Alle abgesetzten Partien wurden schon vor Turnierstart mit 3:0 für die verbliebenen Teams gewertet, sodass vor den verbleibenden Matches Kasan (12 Pkt) die Tabelle vor den BR Volleys (9 Pkt) und Ljubljana (6 Pkt) anführt. Im Quervergleich aller insgesamt fünf Gruppen, aus denen sich die jeweils Ersten und die drei besten Zweiten für die K.o.-Phase qualifizieren, müssen die Hauptstädter in Russland definitiv weitere Punkte für ein Weiterkommen sammeln. Für Kapitän Sergey Grankin steht fest: „Ungeachtet des Ausscheidens von Jastrzebski Wegiel benötigen wir mindestens einen weiteren Sieg, besser wären natürlich vier oder mehr Punkte.“
Angesichts dieser Ausgangslage wird schon das Match gegen den slowenischen Serienmeister aus Ljubljana am Dienstag (09. Feb um 17.00 Uhr MEZ) direkt zum Schlüsselspiel. Das erste Aufeinandertreffen in Berlin entschieden die BR Volleys am 08. Dez mit 3:0 (25:20, 25:23, 25:21) für sich, zwei Monate später kommt es zum Wiedersehen auf neutralem Boden. Auch unter Pandemie-Bedingungen nehmen die Slowenen neben der CEV Champions League und der heimischen Liga an der „Middle European Volleyball Zonal Association“, kurz MEVZA, teil. Dort liegt die Mannschaft um den Cheftrainer Matija Plesko mit fünf Punkten aber drei Spielen weniger als Spitzenreiter Merkur Maribor (SLO) aktuell auf Rang drei. Insgesamt kommt Ljubljana mit dem Selbstvertrauen von 24 Siegen in 28 Begegnungen in der MEVZA und der slowenischen Liga nach Russland.
Am Mittwoch (10. Feb um 14.00 Uhr MEZ) geht es dann einmal mehr gegen das hochkarätige Starensemble von Zenit Kasan, welches die Berliner beim 0:3 (21:25, 19:25, 18:25) im Hinspiel nur im ersten Satz ernsthaft in Bedrängnis bringen konnten. Nachdem die Russen in der heimischen Liga zuletzt einige wichtige Ausfälle kompensieren mussten, dürften pünktlich zum Champions-League-Heimturnier alle Topakteure – darunter die Hauptangreifer Earvin N’Gapeth, Bartosz Bednorz und Maxim Mikhailov – wieder zur Verfügung stehen. Dass der sechsmalige Gewinner der Königsklasse verwundbarer als in den Vorjahren ist, lässt zumindest das Abschneiden in der nationalen Liga erhoffen. Immer wieder strauchelte das Team von Coach Vladimir Alekno in der russischen Super League und belegt – wie die BR Volleys – zurzeit nur Rang drei, weshalb Trainerikone Alekno bereits seinen Abschied zum Saisonende verkündet hat.
Das BR Volleys Team wird während des Turniers alle Kräfte bündeln müssen, um die nötigen Punkte zu holen. Dazu muss eine deutliche Steigerung gegenüber dem enttäuschenden Auftritt am Samstag in Frankfurt (2:3) her. Das weiß auch Sergey Grankin: „Keine Frage, wir brauchen eine wesentlich bessere Teamleistung in den beiden Matches. Das erste Duell gegen Ljubljana wird extrem wichtig und auch gegen Kasan müssen wir uns beweisen. Nachdem ich im ersten Turnier der Mannschaft verletzungsbedingt noch nicht voll helfen konnte, möchte ich jetzt einen größeren Beitrag leisten.“
Der Verein hat für die Reise nach Russland, die am Montagmorgen vom neuen Flughafen BER startete, alles getan, um das Sicherheits- und Infektionsrisiko für das Team zu minimieren. Ein in diesen Tagen besonderer Faktor kommt jedoch hinzu: Nach Monaten von „Geisterspielen“ schlagen die BR Volleys in Kasan erstmals wieder vor Publikum auf. Laut letztem Stand gestatten die örtlichen Behörden in Russland eine Auslastung von 50% der Zuschauerkapazität. Das wären im Austragungsort des Champions-League-Final-Four von 2018 immerhin noch 2.500 von möglichen 5.000 Zuschauern.
Einerseits birgt dies zwar ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, andererseits lässt eine solche, schon seit langem nicht mehr erlebte Kulisse das Sportlerherz höherschlagen. Die Motivation, sich auf der Champions-League-Bühne von der besten Seite zu zeigen, ist bei Berlins Spielführer Grankin und seinem Team nicht nur deshalb riesig. Zusätzlichen Antrieb dürfte beim 36-Jährigen die Anwesenheit seiner Familie, die aus Moskau anreist, verursachen. Vor ihren Augen will Grankin „unbedingt das Viertelfinale der Königsklasse erreichen“.
Der Gruppen-Überblick: https://championsleague.cev.eu/en/men/
Spielplan in Kasan: 09. Feb 2021 | 17.00 Uhr | Ach Volley Ljubljana vs. BR Volleys 10. Feb 2021 | 14.00 Uhr | BR Volleys vs. Zenit Kasan 11. Feb 2021 | 17.00 Uhr | Zenit Kasan vs. Ach Volley Ljubljana
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