Knapp vier Monate nach ihrem Erfolg beim Volleyball Supercup kehren die BR Volleys am Samstagabend (06. Feb um 19.30 Uhr, live auf www.sporttotal.tv) in die Frankfurter Fraport Arena zurück. Dort werden die Berliner von den Pokalfinalisten der United Volleys Frankfurt empfangen. Während die Hauptstädter in der Bundesliga keinesfalls nachlassen wollen, ist die Königsklasse unweigerlich schon im Hinterkopf.
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Foto: Conny Kurth
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Beim kommenden Gegner der Berlin Recycling Volleys ist in dieser Saison von Beginn an vieles in Bewegung. Insgesamt 19 Spieler stehen oder standen bereits auf der Uniteds-Kaderliste. Zwei wichtige Leistungsträger der letzten Spielzeit musste Coach Juan Manuel Serramalera notgedrungen ersetzen. Schon vor Saisonstart traf der Ausfall von Floris van Rekom die Frankfurter schwer. Dieser wurde durch die Nachverpflichtung des erfahrenen Argentiniers Rodrigo Quiroga kompensiert. Jetzt musste sich auch noch Matthias Valkiers einer Bandscheibenoperation unterziehen, sodass auch auf der Zuspielposition Handlungsbedarf bestand. Darum wurde Leon Dervisaj (zuvor in Lüneburg) nachverpflichtet. Gleiches gilt für Mittelblocker Facundo Imhoff, der im Dezember zum Team stieß und direkt zur Stammkraft avancierte. Zurzeit plagt sich Tim Grozer, als feste Stütze für den Außenangriff eingeplant, mit Knieproblemen, weswegen Diagonalangreifer Daniel Malescha für ihn regelmäßig in die Annahme rückte.
Die Hessen mussten in dieser Saison also nicht weniger personelle Rückschläge verkraften als die BR Volleys und dennoch kann das Team vom Main bereits einen großen Erfolg vorweisen: Den Einzug ins Pokalfinale. Am 28. Feb kämpfen die Uniteds mit den Netzhoppers um den jeweils ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte. Beim Halbfinalsieg auswärts in Friedrichshafen (3:2) zeigten die Frankfurter, was sie an einem guten Tag zu leisten im Stande sind. In den zwei Begegnungen mit den BR Volleys konnte man dieses Potenzial noch nicht abrufen. Jeweils mit 3:0 gewannen die Berliner beim Supercup sowie im Bundesliga-Heimspiel. „Das waren zwei Duelle, in denen wir eine sehr stabile Leistung gezeigt haben“, blickt Coach Cedric Enard zurück und ergänzt vor dem dritten Aufeinandertreffen: „Es wäre schön, wenn wir das so wiederholen können.“
„Dieses Match wird vor allem ein mentaler Balanceakt. Natürlich ist das Champions-League-Turnier nächste Woche in den Köpfen der Spieler, aber es ist die Aufgabe des Trainerteams, den Fokus zu setzen“, weiß der Franzose um die Gefahr einer verfrühten Ablenkung und steuert dieser entgegen. „Nur ein guter Auftritt in der Bundesliga bringt den richtigen Impuls und das Selbstvertrauen für die Champions League. Wenn unser Fokus nicht zu 100 Prozent vorhanden ist, entstehen solche Spiele wie gegen Giesen.“ Statt eines zähen 3:2 wie in Hildesheim hat Enard ein Auftreten wie zuletzt daheim gegen Bühl im Sinn (3:0), als Spielfreude und Energie bei Sergey Grankin & Co sowohl spür- als auch sichtbar waren.
Als ein Schlüsselelement zum Auswärtssieg bei in der Annahme nicht immer sattelfesten Frankfurtern sieht Enard den eigenen Aufschlag: „Auch hier ist Balance wieder das Stichwort. Beim Service geht es viel um das Gefühl für die Situation und ein angemessenes Risiko.“ Ein Thema, mit dem sich das BR Volleys Team schon die gesamte Saison über schwertut. „Wir haben in dieser Woche viel Zeit in die Blockarbeit investiert. Denn wenn unser Aufschlag kommt, müssen wir daraus auch Kapital schlagen.“ Das gilt für das Bundesliga-Match am Samstag gleichermaßen wie für das am Dienstag in Kazan beginnenden Champions-League-Turnier.
Livestream: https://www.sporttotal.tv/ma4e9f36e9
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