Drei Trainingseinheiten gaben sich Denys Kaliberda und die BR Volleys in den vergangenen Tagen Zeit, um sich zu beschnuppern. Danach herrschte zügig Einigkeit: Der 30-jährige Deutsche mit ukrainischen Wurzeln wird die Mannschaft von Trainer Cedric Enard auf der Außen-Annahme-Position verstärken. „Ich fühle mich durchaus in der Lage, kurzfristig zu helfen. Natürlich wird es etwas Zeit brauchen, aber ich möchte in dieser Saison noch mit guten Leistungen zum Teamerfolg beitragen“, geht der Neuzugang die Rückkehr zu seinem Kindheits- und Jugendverein motiviert an.
Denys Kaliberda erlernte das Volleyball-ABC nämlich in der Nachwuchsabteilung des SCC, wurde 2009 Profi und gewann mit Generali Haching direkt zweimal den DVV-Pokal. Nachdem er mit den Bayern 2012 auf die denkbar knappste Art und Weise die Deutsche Meisterschaft verpasste, zog es ihn ins Ausland – mit einer besonderen Vorliebe für die SuperLega in Italien. Bei Valentia, Piacenza, Perugia, Civitanova sowie Modena stand der 1.95 Meter große Außenangreifer mit den absoluten Superstars des Sports gemeinsam auf dem Court. Parallel wurde Kaliberda zur festen Größe in der deutschen Nationalmannschaft und war stets eine prägende Figur bei allen Erfolgen der letzten Jahre. Jetzt wird er seine Qualitäten für das BR Volleys Team einbringen. „Wir wissen nicht, wann Samuel Tuia und Robin Baghdady wieder auf dem Court stehen können. Mit nur zwei Außenangreifern war uns das Risiko für die kommenden Wochen einfach zu groß. Wir mussten handeln. Der Kontakt zu Denys, einem Spieler, der im Alter von 10 Jahren bei uns im Nachwuchs begann, ist nie abgerissen. Nun freuen wir uns, ihn als “Berliner Jung“ wieder bei uns zu haben“, erklärt Geschäftsführer Kaweh Niroomand die Notwendigkeit, noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden zu sein.
Die Gelegenheit zu dieser Nachverpflichtung bot sich überhaupt erst, weil Kaliberda zuletzt vereinslos war, nachdem er zwei Jahre für Azimut Modena auflief. „Es hat zu meinen aktuellen Lebensumständen gepasst, eine Volleyballpause einzulegen. Ich hatte nach dem Corona-Lockdown im März keine für mich passenden Angebote vorliegen. Im November letzten Jahres wurde ich Vater und bin seit April zurück in Berlin. Meine Frau konnte hier arbeiten und ich mich um unseren kleinen Sohn kümmern. Die Elternzeit tat auch meinem Körper gut. Ich fühle mich frisch“, erklärt “Kali“. Beim Probetraining hat ihn auch das Gefüge des BR Volleys Teams überzeugt: „In der Mannschaft sind ganz feiner Kerle. Anton und Julian kenne ich schon gut aus der Nationalmannschaft, auch Ben ist ein super sympathischer Herzensmensch. Das kann ich genauso über die Franzosen und Brasilianer sagen. Mein Eindruck ist wirklich positiv.“
Natürlich ist auch Headcoach Cedric Enard glücklich, ab sofort wieder eine Alternative im Außenangriff zu haben: „Denys hat einige Tage mittrainiert und überzeugt. Er kann uns in dieser Situation definitiv helfen. Wenn irgendwann hoffentlich wieder alle Spieler gesund und fit sind, werden wir mit unserem kompletten Kader ein vielleicht nie dagewesenes Trainingsniveau haben. Darauf freue ich mich als Coach sehr.“
Am Sonntag (20. Dez | 16.00 Uhr) wird Denys Kaliberda erstmals das BR Volleys Trikot mit der Nummer 14 tragen. Dann werden die Berliner am Ammersee bei den WWK Volleys Herrsching gefordert. Das Match ist live auf www.sporttotal.tv zu sehen.
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