Noch vor Beginn des ersten Geister-Heimspiels der Vereinsgeschichte mussten die BR Volleys eine bittere Nachricht verkraften: Zuspieler Sergey Grankin verletzte sich im Abschlusstraining an der Wade, eine MRT-Untersuchung wird am Montag Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben. Doch auch ohne ihren Kapitän fanden die Männer in Orange gegen die Gäste aus Niedersachsen bestens in die Partie und bewiesen dabei vollen Körpereinsatz: Für Pierre Pujol, der die Lücke von Grankin zu füllen wusste, war eine Werbebande nur ein kleines Hindernis auf dem Weg zum Ball – dieser Ballwechsel ging am Ende, ebenso wie der gesamte Satz, an den Hauptstadtclub (25:15).
Giesen kam im Folgesatz wesentlich besser ins Spiel, auch weil sich die Fehlerquote der Gastgeber erhöhte. Erst zur Mitte des Durchgangs konnten sich die Berliner absetzen, weil Timothée Carle und Benjamin Patch viel Cleverness im Angriff bewiesen (19:15). Dem starken Carle blieb es auch überlassen, nach aufmerksamer Abwehr von Samu Tuia den Ball zur 2:0-Führung zu verwerten (25:21). Ein enger Schlagabtausch entwickelte sich dagegen bis kurz vor Schluss im dritten Spielabschnitt, ehe ein Block von Éder und Patch der Partie den Deckel aufsetzte (25:21).
Für das BR Volleys Team geht es in der kommenden Woche mit dem Bundesliga-Klassiker und Spitzenspiel gegen den VfB Friedrichshafen weiter. Die Partie am Bodensee beginnt bereits um 14.00 Uhr, Sport1 wird das Match live im Free-TV zeigen .
Stimmen zum Spiel Kaweh Niroomand: „Das ist ein gutes Ergebnis, aber unser Spiel läuft weiterhin nicht wirklich rund. Wir sind etwas vom Pech verfolgt, quasi jede Woche fällt ein neuer Spieler aus. Mir macht es Sorgen, dass wir nie über mehrere Wochen hinweg mit dem kompletten Kader trainieren konnten. Deswegen sind wir noch lange nicht im gewünschten Rhythmus. Der müsste aber langsam kommen, um das schwere Programm der kommenden Wochen gut bewältigen zu können. Die komplette Situation zerrt zusätzlich an den Nerven. Da auch mental immer 100 Prozent abrufen zu können, ist eine große Herausforderung. Deswegen glaube ich, dass es eine Saison der Zufälle wird.“
Pierre Pujol: „Ich halte mich immer bereit zu spielen, das ist mein Job. Wir haben in der Liga bereits ein Spiel verloren, deswegen wollten wir heute unbedingt gewinnen. Die Motivation kommt da auch ohne Fans ganz von alleine. Letztlich sind wir froh, dass wir überhaupt spielen dürfen. Aber für diejenigen, die die normale Atmosphäre kennen, war es sicherlich seltsam – dabei hat die bekannte Musik geholfen. Ich hoffe, dass bald wieder Fans dabei sein können.“
Anton Menner (Giesen): „Heute Morgen habe ich die Beine nach zwei Spielen in dieser Woche schon gemerkt. Trotzdem habe ich mich auf das Match gefreut, weil es mein erstes Mal in der Max-Schmeling-Halle war. Da hat der Rest dann auch keine Rolle mehr gespielt. Wenn wir einen Satz gegen Berlin holen wollen, müssen wir konstant Servicedruck ausüben. Letztlich haben hier die vielen Fehler das Duell entschieden.“
BR Volleys Formation Timothée Carle und Samuel Tuia (AA), Éder und Renan Michelucci (MB), Pierre Pujol (Z), Benjamin Patch (D) und Julian Zenger (L) | Eingewechselt: Cody Kessel
Topwerte Carle 17 Punkte, 2 Asse, 2 Blocks | Patch 17 Punkte, 2 Asse| Tuia 10 Punkte
Match-Statistik <<< Download hier >>>
Nächste Spiele 21. November | 14.00 Uhr | Zeppelin Cat Halle A1 | vs. VfB Friedrichshafen 25. November | 19.30 Uhr | vs. Netzhoppers KW-Bestensee (Pokal-Viertelfinale)
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