Zwar feierte Diagonalangreifer Davy Moraes nach überstandener Krankheit sein Debüt im BR Volleys Trikot, dafür musste Cheftrainer Cedric Enard zum Bundesligastart allerdings auf Außenangreifer Robin Baghdady verzichten, der sich im Abschlusstraining am Freitag eine Wadenverletzung (Flüssigkeit in der rechten Wade) zuzog und damit vorerst ausfällt. Enard beobachtete einen spannenden, leidenschaftlich geführten ersten Satz, in dem lange das eingespielte Dürener Team den Takt vorgab: Erst zum Ende des Durchgangs fanden die Hauptstädter im Angriff Mittel gegen die bekannte Blockstärke der Gäste. Statt von der noch zu hohen Eigenfehlerquote der Berliner zu profitieren, sorgte ein Eigenfehler von Sebastián Gevert schließlich für den Satzgewinn der Hausherren (25:22).
Die rund 800 Zuschauer und Zuschauerinnen sorgten weiterhin für prächtige Stimmung, die nun mit einem ganz starken Auftritt der Berliner Mannschaft belohnt wurde. Der eingewechselte Benjamin Patch sorgte mit einer Aufschlagserie für die frühe Vorentscheidung im zweiten Durchgang (17:10), den die Männer in Orange souverän nachhause brachten. Es blieb dem späteren Topscorer Timothée Carle (16 Punkte) überlassen, den Satzball zur 2:0-Führung zu verwandeln (25:16).
Deswegen steckte das Powervolleys-Team von Coach Rafal Murczkiewicz aber noch lange nicht auf und warf angesichts der drohenden Niederlage unverdrossen alles in die Waagschale. Ein weiteres Ass von Patch und ein aufmerksamer Julian Zenger in der Abwehr sorgten in der Endphase des dritten Durchgangs jedoch dafür, dass das Spiel nicht noch einmal kippte. Weil Tomas Kocian schlussendlich einen Aufschlag hinter die Linie setzte, ging der Sieg mit 3:0 an die Hauptstädter. Auf Berliner Seite wurde Libero Zenger zum „Most Valuable Player“ gekürt, die silberne Medaille ging an Kocian.
Stimmen zum Spiel Anton Brehme: „Ich war vor dem Spiel mega aufgeregt. Ich kannte die Atmosphäre der BR Volleys-Heimspiele sonst nur vom Zuschauen. Trotz der Umstände hat es sehr viel Spaß gemacht, jetzt freue ich mich auf mehr. In der Vorbereitung und im Supercup lief nicht alles gut, dafür hat heute schon wieder viel mehr geklappt. Insgesamt machen wir noch zu viele Fehler im Aufschlag und müssen mehr Punkte aus der Block-Feldbwehr holen. Dass Sergey heute Lust hatte, viel über die Mitte zu spielen, nahm ich natürlich dankend an. Mit einem solchen gestandenen Profi als Zuspieler macht der Angriff nochmal deutlich mehr Laune, wir verstehen uns ziemlich gut.“ Julian Zenger: „Ich war überrascht, wie gut die Stimmung trotz der Umstände war. Das macht auf jeden Fall deutlich mehr Spaß, als vor einer Geisterkulisse zu spielen. Ich bin zufrieden mit unserem Auftritt. Es gibt zwar weiterhin einige Elemente, die sehr gut funktionieren, und andere, an denen wir noch arbeiten müssen, aber das heute war schon ein Schritt nach vorne.“ Kaweh Niroomand: „In den Bereichen, in denen wir uns verbessern wollten, habe ich heute einen Fortschritt gesehen. Mir gefällt das Grundgerüst der Mannschaft, das funktioniert. Der Aufschlag wird immer besser, Tuia übernimmt viel Verantwortung in der Annahme und Patch hat dem Team nach seiner Einwechslung viel Stabilität verliehen. Die Eigenfehlerquote bleibt zu hoch, aber das ist nur über viel Spielpraxis abstellbar. Alles andere sah schon sehr stabil aus, aber wir befinden uns erst am Anfang einer langen Wegstrecke.“
BR Volleys Formation Timothée Carle und Samuel Tuia (AA), Éder und Anton Brehme (MB), Sergey Grankin (Z), Davy Moraes (D) und Julian Zenger (L) | Eingewechselt: Benjamin Patch
Topwerte Carle 16 Punkte, 3 Blocks | Patch 14 Punkte, 3 Asse| Brehme 12 Punkte, 1 Ass
Match-Statistik <<< Download hier >>>
Nächstes Heimspiel 14. November | 18.30 Uhr | vs. Helios Grizzlys Giesen Tickets können bis Montag (19. Okt, 12 Uhr) exklusiv über die brandneue BR Volleys-App erworben werden.
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