Sergey Grankin hat im internationalen Volleyball alles gesehen und nahezu jedes große Finale gespielt. Diese geballte Erfahrung soll der Russe bei den BR Volleys zukünftig noch stärker einbringen und so wird er die Berliner in der Saison 2020/21 als Kapitän auf das Spielfeld führen, erstmals am Sonntag (11. Okt) beim Supercup in Frankfurt und dann sechs Tage später (17. Okt) im Volleyballtempel zum Heimauftakt gegen die SWD powervolleys Düren.
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Foto: Ingo Kuzia
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Auf dem Court ist Sergey Grankin der Mann für die besonderen Momente. Seitdem der 35-Jährige im Januar 2019 nach Berlin kam, gibt er den Takt im Spiel des zehnmaligen Deutschen Meisters vor. Zu Beginn abseits des Parketts noch zurückhaltend ist der Russe inzwischen längst aufgetaut, hat sein Englisch verbessert und zählt zu den Wortführern der Mannschaft. Aus diesen Gründen hat Trainer Cedric Enard ihn nun als Kapitän auserkoren. Der 259-fache russische Nationalspieler übernimmt das Amt von Moritz Reichert, mit dem er im Februar auf dem Siegerpodest in der Mannheimer SAP Arena noch gemeinsam die DVV-Pokaltrophäe in die Höhe streckte.
„Sergey ist mit seiner Erfahrung und seiner Vita prädestiniert für diese wichtige Aufgabe. Er genießt in der Mannschaft, aber auch bei den Gegnern große Anerkennung“, begründet Enard seine Wahl. Die Berliner Nummer Sechs reiht sich damit in die Liste bekannter Spielerpersönlichkeiten ein, welche die BR Volleys in den vergangenen Jahren anführten. Vor Reichert waren dies Sebastian Kühner (2018/2019), Robert Kromm (2015-2018) und Scott Touzinsky (2012-2015). Der Amtsnachfolger kennt das Anforderungsprofil für einen Mannschaftskapitän bestens: „Ich weiß, was von mir in dieser wichtigen Position erwartet wird. Bei Dynamo Moskau war ich viele Jahre der Spielführer. Zuallererst möchte ich aber weiterhin sportlich überzeugen.“
Auch für Geschäftsführer Kaweh Niroomand ist Grankin die logische und richtige Wahl: „Sergey ist hier bei uns in Berlin angekommen und fühlt sich wohl. Mit Leistung ging er von Anfang an voran. Jetzt ist es für ihn an der Zeit, noch mehr Verantwortung zu tragen.“ Mit dem obligatorischen Strich unter der Trikotnummer besitzt der Zuspieler nun auch die Legitimation, während des Matches verstärkt Kontakt zum Schiedsrichter aufzunehmen. In der jüngeren Vergangenheit handelte sich der Russe im Eifer des Gefechts dafür schon die eine oder andere gelbe Karte ein.
Unterstützt wird Grankin in dieser neuen Funktion von seinem Zuspielkollegen Pierre Pujol. Der 36-jährige Franzose übernimmt das Amt des Vize-Kapitäns. Trainer Enard erklärt diese Entscheidung wie folgt: „Pierre ist nicht minder qualifiziert und auf diese Weise steht immer eine Führungsfigur auf dem Spielfeld.“ Grankin freut sich, dass er von seinem Freund Pujol begleitet wird: „Ich verstehe mich ganz wunderbar mit Pierre. Gemeinsam werden wir das gut managen.“
Seinen ersten offiziellen Auftritt in neuer Rolle hat Grankin schon vor dem Pflichtspielauftakt am Sonntag in der Frankfurter Fraport Arena, wo der erste Titel der Saison vergeben wird, denn schon am Donnerstag findet in der Max-Schmeling-Halle die jährliche Saisonauftakt-Pressekonferenz vor der Berliner Medienlandschaft statt.
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