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Selbstbewusstsein statt Selbstüberschätzung
Noch sind die BR Volleys in dieser Saison unbesiegt, was vor allem daran liegt, dass sich die Berliner im Angriff Woche für Woche ebenso variabel wie durchschlagskräftig präsentieren. Diese Stärke wollen die Hauptstädter am Mittwoch (13. Nov um 19.30 Uhr) erneut unter Beweis stellen und ihr Publikum in der Max-Schmeling-Halle gegen die SVG Lüneburg einmal mehr begeistern. |
Foto: Eckhard Herfet |
Zufrieden und mit drei Punkten im Gepäck kehrte das BR Volleys Team von seiner jüngsten Auswärtsreise aus Herrsching zurück. Bärenstarke 69 % ihrer Angriffe verwandelten die Berliner am Ammersee in direkte Zähler, weshalb Cheftrainer Cedric Enard seiner Mannschaft ein gutes Zwischenzeugnis ausstellt: „Der Mix aus harten und überlegten Angriffen ist gut. Wir wollen smart spielen und das funktioniert immer besser.“ Neben MVP Sergey Grankin zeigte sich insbesondere Kapitän Moritz Reichert beim 3:0-Sieg in solider Verfassung. Zwölf von 17 Angriffsversuchen des Außenangreifers mündeten in einen direkten Punkt, ohne dass ihm dabei auch nur ein Fehler unterlief. Darüber hinaus war Reichert in der Annahme die Konstante und vereinfachte seinem Zuspieler die Arbeit. „Bis auf die etwas zu hohe Anzahl der Aufschlagfehler können wir so weitermachen. Jetzt kommen zwei ganz gefährliche Gegner auf uns zu, aber wir haben das Publikum hinter uns“, geht Enard voller Optimismus in die bevorstehenden Heimspiele. Der erste Kontrahent ist am Mittwoch die SVG Lüneburg, bei der man sich mit der grundlegend neuformierten Mannschaft noch etwas in Geduld üben muss. Nachdem Coach Stefan Hübner in den vergangenen Jahren ein Team entwickeln konnte, das in der letzten Saison nicht nur ins Playoff-Halbfinale, sondern sogar bis in das DVV-Pokalfinale marschierte, musste der ehemalige Weltklasse-Mittelblocker in der Sommerpause nahezu bei null beginnen. Mit dem neuen Kapitän Viktor Lindberg aus Schweden, dem Finnen Antti Ronkainen sowie dem US-Boy Michael Michelau wurden drei Außenangreifer verpflichtet, die den „LüneHünen“ mehr Stabilität geben sollen. Dazu spielt nun Blake Scheerhoorn aus Kanada für den abgewanderten Punktegaranten Ryan Sclater auf der Diagonalposition. Die wohl spannendste Personalie im neuen SVG-Kader dürfte jedoch Anton Brehme sein. Hübner gelang es, sich die Dienste des sehr umworbenen, 20-jährigen Jung-Nationalspielers zu sichern. Dieser blockte sich bei der Europameisterschaft sogar in die Startaufstellung von Bundestrainer Andrea Giani und präsentiert sich seitdem auch in der Bundesliga als absoluter Leistungsträger. „Eine Mannschaft neu aufzubauen, ist ein langwieriger und manchmal schmerzhafter Entwicklungsprozess. Dabei müssen sich auch die emotionalen Leader erst noch herausbilden. Es gibt viel Arbeit – aber die Saison ist ja noch lang“, sagte Hübner zuletzt nach den zwei denkbar knappen Heimniederlagen gegen Düren und Frankfurt. Die beiden Teams, denen sich vor dem Jahreswechsel auch noch die BR Volleys stellen müssen, spielten in der Gellesernhalle stark auf. Die Powervolleys schmissen den Vorjahresfinalisten aus dem Pokal. Die United Volleys stellten unter Beweis, welche Klasse in ihrem Kader 2019/2020 steckt. Bisher hat die SVG Lüneburg 7 Punkte auf ihrem Konto und rangiert auf Platz sechs. Die Hauptstädter führen die Tabelle aktuell mit 17 Zählern an. Dennoch mahnt BR Volleys Trainer Cedric Enard: „Selbstbewusstsein ist gut und das haben wir uns auch durch alle bisherigen Siege erarbeitet, aber es darf zu keinem Zeitpunkt in Selbstüberschätzung kippen.“ Die nächsten Heimspiele |