Cedric, Du bist erst seit wenigen Tagen zurück. Hast Du das schmerzhafte Ende der Europameisterschaft mit dem vierten Platz für Frankreich schon verdaut? Cedric Enard: Es geht weiter. Für Volleyball in Frankreich war dieses Event ein wichtiger Meilenstein. Die mediale Aufmerksamkeit in TV, Zeitung und Internet war immens. Seit 30 Jahren hatten wir kein derartig großes Turnier in unserem Land. Leider war es letztlich für uns als Mannschaft nicht erfolgreich, was uns ziemlich wehtat. Serbien hat im Halbfinale großartig gespielt und wir hatten nach einem insgesamt guten Turnier plötzlich eine schlechte Tagesform. Damit nahm unser Sommer kein gutes Ende, aber so kann Sport sein.
Nun liegt der Fokus auf der Saison mit den BR Volleys. In welcher Verfassung siehst Du die Mannschaft? Enard: Die Vorbereitung gestaltet sich ähnlich schwierig wie in der letzten Saison. Unsere Trainingsgruppe war lange Zeit sehr klein und wir werden erst nach dem World Cup, wenn Ben, Jeff und Sergey zum Team stoßen, am 17. Oktober komplett sein. Damit fehlen uns diese drei wichtigen Spieler zum Saisonstart. Wir sind jetzt zwar nicht vollzählig, aber es sieht zumindest nach einer Mannschaft aus. In den letzten Wochen hat Lucio Oro mit den verfügbaren Spielern intensiv gearbeitet und wir haben viele Einheiten gemeinsam mit den Netzhoppers absolviert. Lucio und Scout Rafal Zajac haben dabei einen guten Job gemacht.
An diesem Wochenende gibt es zwei Testspiele in Hamburg gegen Lüneburg. Ist es noch ein Kennenlernen oder bereits die letzte Standortbestimmung vor dem Saisonstart? Enard: Ich habe immer betont, dass diese zwei Matches für uns äußerst wichtig sind. Wir treffen auf einen sicher schon besser eingespielten Gegner, der uns fordern wird. Wir haben jetzt einen Kader zusammen, in dem – zumindest auf einigen Positionen – starker Konkurrenzkampf herrscht. Jeder Spieler sollte also an sein Maximum gehen, denn viele Gelegenheiten sich zu zeigen, gibt es vor dem Start der Saison nicht mehr. Im Zusammenspiel wird gewiss noch nicht alles funktionieren. Aber diese Testduelle sind ja genau dafür da, um herauszufinden, wo es hakt.
In gut einer Woche steht dann der Auftakt bei den Netzhoppers an. Was kann man von der Mannschaft zum Pflichtspielstart erwarten? Enard: Ich hoffe natürlich, dass wir besser als in die letzte Spielzeit starten werden. Die Situation ist etwas anders als im Vorjahr, denn ich kenne diesmal schon einen Teil des Teams und einige wichtige Spieler sich auch untereinander. Wir wollen in Bestensee und danach beim Heimauftakt gegen Giesen alles geben und erfolgreich sein.
Tickets für das erste Heimspiel der Saison am 15. Oktober im Volleyballtempel gibt es hier: http://bit.ly/tickets_heimauftakt_19I20
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