Foto: Günter Kram

Das zweite Finalmatch bot einfach alles, was sich der neutrale Volleyballfan nur wünschen kann. Volle Ränge, zweieinhalb Stunden Spitzenvolleyball und am Ende eine denkbar knapp siegreiche Heimmannschaft. Wie das BR Volleys Team nach einem verkorksten Auftaktsatz (17:25) die Wende herbeiführte, dürfte auch dem letzten der 7.300 Zuschauer imponiert haben. Nach einem schwachen Start kam unter anderem mit der Einwechslung von Kyle Russell neue Energie in das Berliner Spiel. Der US-Amerikaner agierte zwar nicht fehlerfrei, scheute aber weder im Angriff noch beim Aufschlag das Risiko und begeisterte das Publikum. Am Ende verwandelte "Mr. Muscle" den Ball zum Matchgewinn und Ausgleich höchstpersönlich.

Nun findet das "Duell der Giganten" am Sonntag in der ZF Arena seine Fortsetzung und dürfte die Fans noch mindestens zwei weitere Male elektrisieren (Match 4 am 08. Mai um 18.30 Uhr in der Max-Schmeling-Halle). „Der Vorteil liegt weiterhin beim VfB, aber warum soll es uns nicht gelingen, den Häflern noch einen Sieg zu stehlen“, ist Kapitän Sebastian Kühner vor der Abreise gen Süden guter Dinge. „Es ist nicht ganz einfach, die kompakte Spielweise der Friedrichshafener zu knacken, aber zu Hause haben wir bewiesen, dass es möglich ist. Auswärts werden wir es erneut versuchen und dafür alles geben.“, verspricht Kühner.

Was die Berliner in der ZF Arena erwartet, haben Kühner und Co zum Auftakt der Serie zu spüren bekommen. Am Bodensee wehte ihnen ein rauer und druckvoller Wind entgegen, der insbesondere durch den polnischen Diagonalangreifer Boladz mit seinen Aufschlägen entfacht wurde. Der VfB Friedrichshafen dürfte gewillt sein, vor allem seinen Service wieder zu verbessern. Im zweiten Duell blieb die BR Volleys Annahme stabil und ließ kein einziges Ass des Gegners zu. „Wenn Moritz, Nicolas und Samu es gemeinsam schaffen, wieder derartig geschlossen zu bleiben, werden wir unsere Möglichkeit bekommen“, weiß Kapitän Kühner, dass es ohne einen gut funktionierenden Annahmeriegel beim Pokalsieger wieder schwierig werden dürfte.

Rund 30 Auswärtsfans wollen #ourMISS10N am Sonntag zusammen mit dem Team fortsetzen und werden dabei hoffentlich etwas unterstützende Energie aus dem Volleyballtempel mit nach Friedrichshafen bringen. Wenn die Männer von Trainer Cedric Enard ihren Mut und ihre Leidenschaft ebenfalls mit ins Schwabenland nehmen, ist vielleicht eine Überraschung möglich. Ob dies gelingt, kann wie immer beim Public Viewing im Billiard International in der Knesebeckstraße verfolgt werden, denn SWR und rbb übertragen das Match als Livestream auf ihren Online-Plattformen.

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