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Die Trümpfe in der Hand
Foto: Eckhard Herfet |
In einer "best of five"-Playoff-Serie kann es kein Protagonist allein richten und meist auch keine aus sechs oder sieben Akteuren bestehende Stammformation. Die kräftezehrenden Duelle auf Topniveau, wie sie sich die BR Volleys und die AlpenVolleys seit nun gut zehn Tagen liefern, erfordern die richtige Steuerung von Energie- und Konzentrationslevel. Die Breite des Berliner Kaders hat sich schon im Viertelfinale gegen Düren als Trumpf erwiesen und trägt auch im Halbfinale regelmäßig Früchte. Ob bei der engen Auftaktniederlage, dem Heimerfolg vor Wochenfrist oder dem so imminent wichtigen Auswärtssieg am Mittwochabend – die Wechselspiele von Caoch Cedric Enard gingen nahezu komplett auf. Immer wieder brachten Kyle Russell und Sebastian Kühner in entscheidenden Momenten wertvolle Impulse. Nach seiner Hereinnahme schwang sich Georg Klein in Match drei zu einem der wichtigsten Spieler auf und im Außenangriff hatte Enard oft die Qual der Wahl zwischen Moritz Reichert, Adam White und Samuel Tuia. Hilfreich waren dabei auch die taktischen Kurzeinsätze der Youngster Egor Bogachev und Linus Weber. „Ich freue mich, dass unsere Wechselstrategie zuletzt funktioniert hat. Egal wer reinkam, er hat überzeugt“, weiß Enard um die Breite seines Kaders. Beim weiterhin brandgefährlichen Kontrahenten handhabt Coach Stefan Chrtiansky dies etwas anders. Er baut auf seine eingespielte "Starting Seven", deren Aufschlagstärke den BR Volleys in dieser Serie phasenweise große Probleme machte. Erst, wenn es mal nicht läuft, reagiert Chrtiansky mit Personalwechseln. Eine Wende konnte der erfahrene Trainer damit bei Rückstanden jedoch noch nicht einleiten, sondern rotierte meist schnell in seine Ursprungformation zurück. „Vielleicht haben wir in diesem Punkt wirklich einen Vorteil“, sagt Enard. Es ist aber zu erwarten, dass die schlaggewaltigen AlpenVolleys in Berlin noch lange nicht am Ende sind und erneut alles in die Waagschale werfen werden. Wie das Match laufen kann, wenn sich das BR Volleys Team eine Schwächephase leistet, während Halaba und Co alles treffen, war beim Auftakt der Serie und im dritten Durchgang am Mittwoch (16:25) zu sehen. Die Hauptstädter wissen, man ist noch nicht im Ziel. „Wir dürfen die Spannung und unseren guten Rhythmus nicht verlieren, sondern müssen dort weitermachen, wo wir in Innsbruck aufgehört haben. Dann sehe ich eine gute Chance auf den Finaleinzug“, zeigt sich Moritz Reichert gewohnt zurückhaltend. Etwas kerniger formuliert es Mittelblocker Georg Klein, der zuletzt gemeinsam mit Jeffrey Jendryk in der Olympiahalle eine schier unüberwindbare Mauer bildete (acht direkte Blockpunkte): „Zuhause schlagen wir nochmal besser auf und das kann uns zum Sieg verhelfen. Wir wollen ins Finale!“ Dort würde einmal mehr der Dauerrivale vom Bodensee warten. Der VfB Friedrichshafen fegte im anderen Halbfinale in drei Spielen über die SVG Lüneburg hinweg. Das "Duell der Giganten" ist allerdings noch ferne Zukunftsmusik. Zuvor müssen die kampfstarken AlpenVolleys ein drittes und letztes Mal besiegt werden – und das idealerweise schon am Samstagabend in der Max-Schmeling-Halle. Dazu bedarf es abermals eines bebenden Volleyballtempels, dessen Atmosphäre erneut live im Free-TV auf SPORT1 zu erleben sein wird. Tickets für das Match am Osterwochenende gibt es hier: http://bit.ly/tickets_halbfinale_4 |
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