Karsten, Du hast unzählige Heimspiele und Veranstaltungen für die BR Volleys moderiert. Kannst Du da überhaupt Dein persönliches Highlight definieren? Karsten Holland: Das kann ich. Mein emotionalster Moment in unseren 10 Jahren Volleyballtempel war die Eröffnungszeremonie des CL Final Four 2015. Wochen- und monatelang haben wir die Show vorbereitet. Es war ein Mammutprojekt, das wir zum größten Teil völlig selbstständig realisiert haben. Das Bettchen, in dem damals das schlafende Kind lag, war das meines Sohnes. Das Mädchen, das mit dem Volleyball aufgewacht ist, war eine Freundin meiner Tochter. Hinzu kamen Profis wie Coco Fletcher von „Stars in Concert“. Vorher hatten wir noch nichts Vergleichbares organisiert und als dann auf die Tribünen die Jubelstürme bei jedem einzelnen Element ausbrachen, waren wir unglaublich froh und stolz zugleich. Alles, was man sich vorher ausgedacht hatte, ging auf. Einige Kollegen, deren Namen ich jetzt hier nicht nenne, haben Rotz und Wasser dabei geheult (lacht).
Erinnerst Du Dich auch noch an Deinen ersten Auftritt im Volleyballtempel? Holland: Das war auch für mich das Premierenspiel am 18. November 2008 gegen Evivo Düren. Der Tag war natürlich unglaublich spannend, weil niemand so richtig wusste, was einen erwartet. Wir mussten dann bei laufender Veranstaltung die Vorhänge der Oberrangtribünen öffnen und dahinter saßen bereits Hunderte Zuschauer. Das war kurios. Sie haben von mir dann eine gesonderte Begrüßung für diesen Volleyballabend bekommen.
Gab es für Dich weitere ganz besondere Erlebnisse in all den Jahren? Holland: Definitiv. Beispielsweise der bisher einzige Titelgewinn in der Max-Schmeling-Halle. Wir standen ja in den Vorjahren schon mehrfach für eine Meisterfeier im Volleyballtempel bereit und 2016 hat es endlich funktioniert. Die BR Volleys als Deutschen Meister auszurufen, war auch für mich etwas Besonderes. Dazu haben wir an diesem Abend – trotz der jahrelangen und großen Rivalität – Stelian Moculescu einen, wie ich finde, bewegenden Abschied bereitet. Das hat selbst diesen gestandenen Mann zu Tränen gerührt. Stelian kam danach in den Katakomben zu mir und sprach mir seinen Dank aus. Unsere Geschichte sollte ja später noch ein gemeinsames „Happy End“ bekommen …
Ganz wichtiger Bestandteil des BR Volleys Eventprogramms ist bekanntermaßen das vielfältige Potpourri an Jingles und Einspielern. Hast Du auch da einen Favoriten aus zehn Jahren? Holland: Das ist eine schwierige Frage. Wir haben irgendwann das „Umtexten“ für uns entdeckt und daraus sind tolle Tracks entstanden. Angefangen hat alles mit dem „Fliegerlied“, welches damals sehr gut ankam. Dann kam „Gnadenlos ist der Block“ auf das Musikbett von Helene Fischer. Diese Hits waren und sind beim Publikum sehr beliebt. Wir arbeiten aber weiterhin an unserem ersten Chart-Erfolg (lacht).
In dieser Saison stehen im Zuge von „10 Jahre | 10 Highlights“ immer wieder spezielle Aktionen an, die auch Euch als DJ- und Moderationsteam auf neue Art und Weise fordern. Welche begeistern Dich besonders? Holland: Unsere HALL OF FAME ist natürlich eine schöne Geschichte. Wenn man sieht, wie sehr Felix Fischer die Eröffnung am 18. November bewegt hat, freut mich das ungemein. Aktuell bin ich jedoch etwas nervös, ob auch unser nächstes Projekt aufgeht. Vor dem #MerryChristmas-Spiel gegen Lüneburg am 23. Dezember wollen wir mit den Zuschauern erstmals ein Weihnachtssingen in der Arena veranstalten. Ich bin gespannt, ob unsere Fans alle früh genug in die Arena kommen und bei dieser Aktion mitmachen. So etwas haben wir ja noch nie versucht. Von daher wird auch dieses Spiel wieder ein ganz besonderes Event-Highlight.
Karsten Holland fungiert seit der Saison 1999/2000 als Arenasprecher beim SCC Berlin bzw. den BR Volleys. Gemeinsam mit DJ Jörg Günzel und Robert Fekl ist der Entertainer aber längst nicht nur bei Volleyballevents im Einsatz. Ob beim ISTAF, dem Berlin Marathon oder zuletzt der Leichtathletik Europameisterschaft – der Facharzt der Orthopädie führte bereits durch unzählige Sportgroßveranstaltungen. Zugleich ist Holland auch Mannschaftsarzt der Deutschen Volleyball Nationalmannschaft.
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