Am 18. November 2008 feierte die Max-Schmeling-Halle ihr Bundesliga-Debüt. Welche Erinnerung hast Du an dieses Spiel? Sebastian Kühner: Ich kann mich noch sehr gut an dieses Spiel erinnern. Das Duell in der riesigen Arena war natürlich auch für uns als Gäste ein besonderes. Den Berlinern hat man die Nervosität vor der ungewohnten Kulisse angemerkt und so konnten wir den ersten Satz gewinnen. Draußen vor der Arena bildeten sich lange Warteschlangen, sodass auch nach dem Spielbeginn immer noch viele Zuschauer hereinströmten. Am Ende haben wir 1:3 verloren, doch es war ein wirklich denkwürdiger Tag, wenn man sieht, was daraus entstanden ist.
Diese Entwicklung der BR Volleys hast Du zunächst aus der Distanz beobachtet. Wie hat man all das fern der Heimat wahrgenommen und wie kam es zu Deiner Rückkehr? Kühner: Ich habe selbstverständlich verfolgt, wie rasant es in Berlin bergauf ging. Das Wachstum war auch für Außenstehende sichtbar und ziemlich beeindruckend. Der Etat stieg, das Spielerpotenzial wurde stetig besser und auch der Zuschauerzuspruch wuchs. Hinzu kam 2012 der erste Meistertitel nach vielen Jahren. Ich hatte den Kontakt nach Berlin und zu Kaweh nie verloren. Nach meiner Zeit bei Mitteldeutschland wollte ich wieder zu einem echten Spitzenclub. Es passte damals gut mit dem Weggang von Jaroslav Skach, sodass Kawika Shoji und ich ab der Saison 12/13 ein gutes Duo bilden konnten.
Seitdem hast Du mit den BR Volleys unzählige Erfolge gefeiert. Wie kann man nach dem großen personellen Umbruch im Sommer daran anknüpfen? Kühner: Wir haben in dieser Saison fraglos ein richtig talentiertes Team. Wenn es uns gelingt, dieses große Potenzial voll auszuschöpfen, können wir eine wirklich gute Mannschaft sein. Dazu müssen jedoch definitiv alle hart an sich selbst und gemeinsam arbeiten. Unser Trainerteam ist absolut erfolgshungrig und auch die meisten neuen Spieler haben noch nicht allzu viele Titel gewonnen. Die Motivation wird stimmen, soviel ist sicher.
Was versprichst Du Dir von der Jubiläumssaison „10 Jahre Volleyballtempel“ und dem Heimauftakt unter dem Motto #VolleysComingHome am 18. Oktober? Kühner: Ich sehe die Möglichkeit, mit dieser jungen Generation ein neues, sehr erfolgreiches Kapitel für die nächsten drei bis vier Jahre – vielleicht sogar bis zum nächsten großen Jubiläum – aufzuschlagen. In dieses wollen wir in Hildesheim am 13. Oktober und fünf Tage später gegen Düren daheim erfolgreich starten. Die gemeinsame Vorbereitungszeit ist kurz, aber mit der Unterstützung der Fans bin ich optimistisch, was den Start in „10 Jahre Volleyballtempel“ angeht.
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