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Alles auf Null
Die Saison-Rekordkulisse von 7.614 Zuschauern wollte sich das vierte Finale um die Meisterschaft 2018 nicht entgehen lassen, das einmal mehr prue Werbung für die Volleyball Bundesliga war. Am Ende eines intensive Duells mussten sich die BR Volleys einem starken VfB Friedrichshafen denkbar knapp mit 2:3 (19:25, 31:33, 25:22, 25:19, 13:15) geschlagen geben. Nun fällt die finale Entscheidung um den Titel am Mittwoch (09. Mai um 20.00 Uhr) in der ZF Arena am Bodensee. |
Foto: Eckhard Herfet |
Bei den BR Volleys durften Steven Marshall und Kyle Russell diesmal erstmals von Beginn an ran, ergänzt von Adam White, Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Pierre Pujol und Luke Perry. Die Berliner begannen fehlerhaft und ließen den VfB zunächst enteilen (5:8). Diese verlorenen Breaks gegen konzentrierte Häfler zurückzuholen, gestaltete sich schwierig, aber ein erster Blockpunkt von Russell gab Team und Kulisse Hoffnung (9:11). Pujols Block gegen Sossenheimer sorgte für zusätzliche Energie (13:14) und Marshall gelang nach hervorragender Perry-Abwehr sogar der Ausgleich (16:16). Friedrichshafen brachte dies jedoch nicht aus der Ruhe und eine Aufschlagserie von Takvam entschied den Auftaktsatz (19:25). Paul Carroll ersetzte schon in der Endphase des ersten Durchgangs Russell und hatte zu Beginn des zweiten Satzes auf einen Block gegen sich mit einem Ass die passende Antwort (3:3). Der Titelverteidiger war damit auf Temperatur und erzwang durch Caroll und Pujol wichtige Breakpunkte (11:6). Nun griff auch noch einmal der kanadische Doppelblock aus Vigrass und Marshall zu (14:9). VfB-Trainer Heynen, der wie immer keine Gelegenheit ausließ, sich mit dem Schiedsgericht auszutauschen, hatte mittlerweile mit der Einwechslung von Boladz und Tischer reagiert. Letztgenannter sorgte mit seinen druckvollen Aufschlägen für den Beginn einer Aufholjagd (19:17) und nach einem Block gegen Marshall führten die abwehrstarken Gäste plötzlich (22:23). Robert Kromm kam und mit ihm wurde der erste Satzball abgewehrt. Zwei Blockpunkte von White und Okolic später, hatte Berlin die erste Chance. Auch diese blieb leider ungenutzt und am Ende war die Mannschaft vom Bodensee diejenige mit dem längeren Atem (31:33). Die BR Volleys gaben sich nicht auf und legten nach einem Ass von Pujol auch im dritten Durchgang vor (7:4). Auch wenn die VfB-Abwehr um Libero Steuerwald immer wieder glänzend reagierte, gewannen die Gastgeber bis Mitte des Satzes die langen Rallyes (12:6, 15:9). Aber Friedrichshafen holte zur nächsten Aufholjagd aus und die gelang mit Aufschlagserien von Protopsaltis und Collin (16:16). Kapitän Kromm sicherte seinem Team in der Endphase wieder den Vorteil (23:21) und Vigrass servierte das Ass zum Satzgewinn (25:22). Der erbitterte Kampf ging also weiter und beide Kontrahenten agierten auf Augenhöhe (7:7). Pujol setzte den nächsten Block gegen Malescha und der revanchierte sich direkt bei Adam White (12:11). Angetrieben vom Publikum waren die Hauptstädter nun in Block und Abwehr regelmäßig zur Stelle. White veredelte reihenweise die Aufschläge von Pujol (19:11). Die Aufschlagfehler häuften sich beim VfB (22:16) und Carroll schenkte den Fans den Tiebreak (25:19). BR Volleys Coach Moculescu sah einen klaren Knackpunkt: „Der zweite Satz hat dieses Spiel entscheiden. Mit sieben Punkten Vorsprung müssen wir den einfach gewinnen. Da standen wir uns selbst im Weg. Nun müssen wir eben versuchen, in Friedrichshafen die Meisterschaft zu holen. Das ist Berlin im letzten Jahr gelungen und warum nicht auch jetzt.“ Für Kapitän Robert Kromm ist noch alles möglich: „Den Druck, den wir heute spürten, hat man vor allem in schlechten Phasen gemerkt. Da sind wir stellenweise weggebrochen. Das Wichtigste für Mittwoch ist, dass wir auch bei guten Momenten des Gegners ruhig bleiben. Die Finalspielspiele waren allesamt eng und wir werden keinswegs aufgeben.“ Das letzte und entscheidende Finalmatch wollen die BR Volleys wie im letzten Jahr am Bodensee für sich entscheiden. |