Foto: Eckhard Herfet

Beide Mannschaften begannen mit nur einer Ausnahme (bei den Uniteds wurde Krick durch Escher ersetzt) in den Formationen, die sich nach der Verletzung von Patrick Steuerwald schon im Auftaktsatz des Hinspiels einen harten Kampf lieferten. Einen ähnlichen Schlagabtausch bekamen auch die Zuschauer in der Frankfurter Fraport Arena in den ersten beiden Sätzen geboten. Nach verhaltenem Start (3:5) wurde ein Okolic-Block der Startschuss für eine starke Aufschlagserie von Vigrass, mit der die BR Volleys die Führung übernahmen (8:6). Insgesamt schwächelten beide Teams aber gewaltig am Service, weshalb sich zwar ein spannendes, aber kein hochklassiges Duell entwickelte (16:14, 21:20). Den ersten Satzball erarbeiteten sich die Hauptstädter: Zwar vergab Carroll eine große Chance nach erfolgreicher Abwehr, doch Vigrass nutzte wenig später den vierten Satzball zur 1:0-Führung für Berlin (28:26).

Der Kanadier war auch im zweiten Satz ein immens wichtiger Faktor für das BR Volleys Team, erzwang mit seinem Service nicht nur die nächste Führung (8:6), sondern half seinen Mannschaftskollegen auch aus der darauffolgenden Schwächephase (9:12, 13:13). Marshall ersetzte von nun an Kapitän Kromm. Bei den United Volleys trumpfte insbesondere Routinier Sebastian Schwarz groß auf, aber Carroll hatte per Ass die passende Antwort (18:18). Um den nächsten Rückstand aufzuholen, verstärkte Moculescu den Block durch Russell, der direkt zupackte (21:21). White platzierte den wichtigen Aufschlag zum nächsten Satzball (24:23) und Vigrass mogelte den Ball schließlich am Block vorbei (27:25).

Damit hatte man den tapfer kämpfenden Uniteds endgültig den Zahn gezogen, denn im dritten Durchgang dominierten die Berliner auf dem Court und auch der Fanclub "7. Mann" lautstark auf den Rängen. Ein Vigrass-Aufschlag brachte das BR Volleys Team auf die Siegerstraße und Carroll war sowohl im Block (7:3) als auch Angriff zur Stelle (13:10). Auch mit Kromm vergrößerte Moculescu noch einmal erfolgreich den Block, ehe Vigrass doppelt punktete (18:12, 20:14). Konzentriert beendeten die Hauptstädter mit einem agilen MVP Luke Perry das Match durch einen raffinierten "Leger" von Pujol (25:16).

Stelian Moculescu war anzumerken, dass er trotz des klaren Erfolgs nicht ganz zufrieden war: „Wir haben uns intensiv vorbereitet und dennoch oft falsch reagiert. Phasenweise waren wir zu fahrig in der Annahme. Über den Aufschlag haben wir das Spiel gewonnen. Ich bin froh, dass das heute gutgegangen ist, denn es war nicht einfach.“

Weil auch der VfB Friedrichshafen sein zweites Halbfinale klar mit 3:0 bei den Alpenvolleys Haching gewann, kommt es im Finale um die Deutsche Meisterschaft einmal mehr zum "Duell der Giganten". Moculescu freut sich auf die Endspielserie gegen seinen Ex-Verein: „Zuerst einmal sind wir sehr glücklich über das heutige Weiterkommen, dann werden wir sehen, ob wir Friedrichshafen in dieser Saison vielleicht doch noch schlagen können.“ Die "best of five"-Serie beginnt am 26. April (20.00 Uhr) in der ZF-Arena. Anschließend kommt es am 29. April (15.00 Uhr) zum Duell in der Max-Schmeling-Halle. Tickets für das Match im Volleyballtempel gibt es ab sofort hier: http://bit.ly/PlayoffFinale_BRVVFB