News
BR Volleys haben erneut das Nachsehen
Am Sonntagnachmittag haben die Berlin Recycling Volleys eine Gelegenheit verpasst, die mittlerweile schon 33 Spiele andauernde Siegesserie des VfB Friedrichshafen zu beenden. Zwischen den beiden Duellen in der CEV Champions League verloren die Hauptstädter die Bundesligapartie gegen die Häfler mit 1:3 (25:22, 25:27, 23:25, 22:25). Vor mehr als 3.000 Zuschauern in der ZF-Arena traten beide Teams zwar nicht in Bestbesetzung an, lieferten sich aber einen abwechslungsreichen Schlagabtausch. |
Foto: BR Volleys |
Beide Trainer rotierten für zwischen den Duellen in der Königsklasse kräftig. Die Gastgeber mussten erneut auf den erkrankten Philipp Collin verzichten. Dazu schonte Vital Heynen unter anderem Simon Tischer und Athanasios Protopsaltis. Bei den BR Volleys reiste Paul Carroll mit Knieproblemen erst gar nicht mit an den Bodensee und so begannen Kapitän Robert Kromm sowie Adam White, Pierre Pujol , Kyle Russell, Gorg Klein, Aleksandar Okolic und Luke Perry für den Hauptstadtclub. Das BR Volleys Team startete sehr fokussiert und konnte sich nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (8:7) deutlich absetzen. Das lag zum einen an Whites starkem Service, aber auch an klasse Abwehraktionen, in deren Anschluss Pujol seine Männer gekonnt in Szene setzte (15:9). Heimtrainer Vital Heynen war sowohl mit der Leistung seiner Männer, als auch mit der des Schiedsrichters nicht zufrieden und sah Gelb (17:10). Den darauffolgenden Aufschwung des Pokalsiegers stoppte Kromm mit einem Ass und nachdem die Berliner drei Gelegenheiten zum Gewinn des Auftaktsatzes ausließen, knallte der Kapitän den Ball auf den dritten Meter (25:22). Auch im zweiten Spielabschnitt schwoll Vital Heynen der Kamm zunächst nicht ab, nachdem Russell die erste Aufschlagserie hinlegte (5:2). Pujol hatte sichtlich Spaß an diesem Spiel. Legte mal den zweiten Ball gekonnt auf die Häfler Seite oder glänzte mit einhändigem Zuspiel auf Russell (10:8). Der Amerikaner punktete in dieser Phase verlässlich und hielt die Gastgeber auf Abstand (17:12). Nach einem Ass von Daniel Malescha (20:17) kippte das Momentum zugunsten der Friedrichshafener, aber Whites Aufschläge stellten den alten Vorsprung wieder her (22:17). Obwohl es Pujol mit der Spielfreude manchmal etwas übertrieb und für ihn Sebastian Kühner auf den Court kam, hatten die Hauptstädter nach zwei starken Russell-Aufschlägen zwei Satzbälle (24:22). Die große Chance zur 2:0-Satzführung gab der Deutsche Meister aber leichtfertig her. Erst unterlief Kühner ein Regelverstoß, dann wurde er von Thilo Späth-Westerholt geblockt und abschließend blieb Russell ebenfalls am eigentlich zweiten Libero der Häfler hängen (25:27). Jetzt wechselte auch BR Volleys Coach Stelian Moculescu kräftig durch. Sein Zuspieler Kühner blieb auf dem Parkett, dazu kamen Steven Marshall, Egor Bogachev und auch Nachwuchsakteur Linus Weber zum Einsatz. Das Match war auch in dieser Besetzung eines auf Augenhöhe. Glanzpunkte setzte auf Berliner Seite Marshall mit einem Ass (10:8) sowie einem Block (15:13). Aber auch die Hausherren agierten aufmerksam am Netz und so mussten die Berliner, anders als noch im Champions-League-Spiel vor vier Tagen, wesentlich mehr direkte Blockpunkte (insgesamt 17) der Häfler schlucken (21:21). Als beim Angriff von Bogachev die Blocksicherung fehlte, ging auch der dritte Durchgang an den VfB (23:25). Der vierte Satz war einer für die Zuschauer. Beide Teams riskierten viel in Aufschlag und Angriff – so zu sehen bei Assen von Okolic oder Weber (4:2), ergänzt mit schönen Punkten von Bogachev. Oftmals fehlte bei den Hauptstädtern jedoch die Feinabstimmung, weshalb Friedrichshafen nun deutlich dominanter war (11:14). Die BR Volleys kamen zwar noch einmal bis auf einen Punkt heran (18:19), aber als Bogachevs Rückraumangriff im gegenerischen Block landete, hatte der VfB drei Matchbälle (21:24) und Sossenheimer nutzte den zweiten (22:25). Der MVP Thilo Späth-Westerholt, den Vital Heynen als Außenangreifer aufbot, resümierte das Match wie folgt: „Wir haben den Start heute verschlafen, später umgestellt und ab dann ein gutes Spiel gemacht. Unser zweiter Anzug kann auch Volleyball spielen. Berlin war im Aufschlag unfassbar gut, damit wollen sie uns sicher auch am Donnerstag schlagen.“ Coach Stelian Moculescu zeigte sich trotz der Niederlage bei seiner Rückkehr an den Bodensee gelassen: „Es war ein Spiel ohne Druck. Wir haben viel probiert und werden sehen, was davon für den Donnerstag zählt. Es hat Spaß gemacht und ich habe es geschafft, dass die Arena hier mal wieder voll ist. Das ist doch eine schöne Sache.“ Ein Lob gab es für die deutschen Youngsters: „Die Jungen brauchen ihre Zeit, aber sie haben ihre Sache heute gut gemacht. Es ist schön zu sehen, dass das eine oder andere deutsche Talent nachkommt und auf diesem Niveau mithalten kann.“ Dennoch wird das besagte Niveau am Donnerstag (22. März um 20.00 Uhr) sicher steigen, wenn es im Playoff-12 der Königsklasse um das Weiterkommen im deutsch-deutschen Duell geht. |