Foto: Eckhard Herfet

„Dort erwartet uns sicherlich ein ganz heißer Tanz“, sagte BR Volleys Manager Kaweh Niroomand nur wenige Minuten nach dem Hinspiel-Erfolg gegen die Spacer’s Toulouse. Gemeint war das Auswärtsmatch nur zwei Wochen später in Frankreich. Zu diesem fliegen die Berliner am Montag um 12.00 Uhr vom Flughafen Schönefeld ab. Das erste Aufeinandertreffen im Volleyballtempel war ein rundum gelungener Heimauftakt. Die Zuschauer bekamen nicht nur viele hochklassige Ballwechsel, darunter den vielleicht längsten und spektakulärsten der gesamten Champions-League-Saison, sondern auch einen letztlich klaren 3:0-Sieg der Gastgeber zu sehen. Lediglich im zweiten Satz beim Zwischenstand von 18:20 kamen die BR Volleys in Bedrängnis. Doch mit Mut und Konzentration wurde dieser Rückstand gedreht und das Match am Ende verdientermaßen gewonnen. Kapitän Robert Kromm weiß um die Bedeutung solch einer Situation: „Es war sicher ein Schlüsselmoment im Hinspiel, diesen Satz noch zu drehen. Damals half uns natürlich das Publikum. In Toulouse wird das weitaus schwieriger, obwohl auch dort einige „7. Männer“ hinter uns stehen werden.“

Ein Erfolgserlebnis war den Franzosen seit dem Match in Berlin nicht vergönnt. Gegen den Tabellenführer Paris Volley mit dem Ex-Berliner Wouter ter Maat setzte es ebenso eine Niederlage (0:3) wie am Samstagabend im „Kellerduell“ mit Rennes Volley (1:3). Dabei hatte man zum Jahreswechsel auf dem Transfermarkt noch einmal nachgelegt und den belgischen Topscorer der Vorsaison, Bram van den Dries, aus Korea zurückgeholt. Der „Red Dragon“ kam in Berlin zwar noch nicht zum Einsatz, glaubt man jeodch einer offiziellen Mitteilung der Franzosen, muss BR Volleys Trainer Luke Reynolds sein Team auf einen neuen Diagonalangreifer einstellen. „Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich Champions League spiele. Wir haben noch drei Spiele gegen starke Gegner in der Gruppe. Ich erwarte viele Zuschauer, die uns – egal in welcher Situation – unterstützen“, sagt van den Dries vor dem zweiten Duell mit dem Deutschen Meister.

Ganz gleich ob mit oder ohne den belgischen Hoffnungsträger auf der anderen Netzseite, die Mannschaft von Luke Reynolds muss an ihre Leistung aus dem Hinspiel anknüpfen. In diesem entlarvte man die Annahme der Spacer’s als Schwachpunkt und erwischte selbst im Block einen „Sahnetag“, wie Robert Kromm findet: „Das war ein wirklich gutes Spiel von uns. Mit ähnlicher Leistung bin ich optimistisch, dass wir auch in Toulouse gewinnen können. Friedrichshafen hat aber auch ganz klar aufgedeckt, woran wir noch arbeiten müssen.“ Das Spitzenspiel in der Volleyball Bundesliga hat den BR Volleys gezeigt, dass sie noch nicht ganz dort sind, wo sie im Saisonverlauf hinwollen. „Toulouse spielt nun aber wieder eine ganz andere Art Volleyball als der VfB. Auswärts kommt es darauf an, dem Gegner früh den Zahn zu ziehen und nach Möglichkeit in den einzelnen Sätzen schnell vorzulegen. Wir wollen vom ersten Ball an hellwach sein“, sagt Kromm wohlwissend, dass die Ausgangslage in der Gruppe D noch immer unverändert ist. Das Playoff-12 wäre nur mit einem weiteren Sieg in Sichtweite, dann hätte man zwei Chancen, zuhause die nötigen Punkte für das Weiterkommen zu holen.

Das Spiel wird im Livestream auf www.laola1.tv/volleyball gezeigt.