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Berliner wollen auswärts nachlegen
Es war die bitterste Niederlage der bisherigen Saison. Am 25. November 2017 verabschiedeten sich die BR Volleys mit einer 2:3-Heimpleite gegen den TSV Herrsching bereits im Viertelfinale aus dem DVV-Pokal. Am Samstag (20. Jan um 19.00 Uhr) strebt der Hauptstadtclub in der Nikolaushalle ein Stück weit Wiedergutmachung an und möchte seine Siegesserie im Jahr 2018 fortsetzen. |
Foto: Eckhard Herfet |
„Ich habe gehört, da geht richtig die Post ab“, stand BR Volleys Cheftrainer Luke Reynolds die Vorfreude auf das Auswärtsspiel am Ammersee bereits nach dem Champions-League-Heimsieg am Mittwoch ins Gesicht geschrieben. Der Australier hatte durchaus Grund zur Euphorie, schließlich zeigten seine Schützlinge beim ersten Heimspiel in der Königsklasse gegen die Spacer’s Toulouse eine ihrer besten Saisonleistungen, hielten den französischen Vizemeister zweimal deutlich unter 20 Zählern pro Satz (25:15, 28:26, 25:16) und buchten damit ihre ersten internationalen Punkte des Spieljahres. Speziell die Annahme um Libero Luke Perry zeigte sich stabil und ermöglichte so viele einfache Punktgewinne über die gut aufgelegten Berliner Mittelblocker Graham Vigrass und Aleksandar Okolic. Ob Reynolds am Samstag auch in Herrsching auf seine immer besser eingespielt wirkende Stammformation baut, lässt der Coach offen. Das Programm, mit gleich vier schwierigen Spielen in elf Tagen, geht nämlich an die Substanz. „Ich will zwar eine Gruppe finden, die sich in einen guten Rhythmus spielt. Trotzdem werden wir gegen Herrsching vielleicht einige Veränderungen vornehmen müssen, um frisch und mit voller Energie in das Match gehen zu können“, will der 32-Jährige die Balance wahren. Der kommende Gegner präsentierte sich in dieser Spielzeit bisher sehr stabil, steht mit 16 Punkten in einem dicht gedrängten Mittelfeld der Liga auf Rang sieben. Dazu kam der Pokal-Überraschungscoup in Berlin und die damit zweite Teilnahme am DVV-Pokal-Halbfinale in nur zwei Jahren. Daheim war für den „Geilsten Club der Welt“ bisher nur Spitzenreiter VfB Friedrichshafen (0:3) eine Nummer zu groß. Ansonsten sprechen vier Heimsiege mit maximaler Punkteausbaute eine klare Sprache – die Männer von Trainer Max Hauser sind in der stimmungsvollen Atmosphäre der Nikolaushalle eine hohe Hürde für jedes Bundesligateam. Doch was macht die Bayern so gefährlich? Zum einen ist der TSV individuell gut besetzt, hat in Andre Brown beispielsweise den aktuell punktbesten Blockspieler der VBL, zum anderen besitzt das Team einen enormen Kampfgeist. Der 37-jährige polnische Zuspieler Michal Sládeček hat sich als Führungsperson etabliert, lenkt das Spiel geschickt und weiß einen Topakteur wie Tom Strohbach einzusetzen. Strohbach bildet gemeinsam mit Ferdinand Tille in der Regel nur einen Zwei-Mann-Annahme-Riegel, wenn – wie üblich – Tim Peter neben ihnen im Außenangriff beginnt. Der zuletzt leider nicht immer überzeugende Aufschlag der Berliner dürfte am Wochenende also ein Schlüsselelement sein. Auch wenn schon am Mittwoch das nächste TV- und Spitzenspiel gegen den VfB Friedrichshafen ansteht, lässt Coach Reynolds vor der Reise nach Süddeutschland keine Ablenkung zu: „Wir dürfen niemals den Fokus auf das nächste Match verlieren, sonst haben wir das quasi schon verloren. Daher konzentrieren wir uns jetzt klar auf Herrsching“, denn der Trainer weiß, diese Auswärtsaufgabe wird schwierig genug. Das Spiel ist im Ein-Kamera-Stream auf www.sportdeutschland.tv zu sehen. |