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BR Volleys spielen um Bronze
Zwei Sätze lang war vor 9.000 Zuschauern im Palalottomatica von Rom durchaus etwas möglich gegen den Titelverteidiger Zenit Kasan. Im Halbfinale des 2017 CEV Champions League Final Four unterlagen die BR Volleys dem Topfavoriten aus Russland aber letztlich mit 0:3 (21:25, 22:25, 13:25). Damit spielt der Deutsche Meister am Sonntag (30. April um 16.00 Uhr) nun gegen Cucine Lube Civitanova um die Bronzemedaille der Königsklasse. Die Italiener unterlagen ihren Landsmännern von Sir Safety Perugia im anderen Semifinale in einem an Dramatik nicht zu überbietenden Match mit 2:3. |
Foto: Conny Kurth |
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Kapitän Robert Kromm, Ruben Schott, Paul Carroll, Tsimafei Zhukouski, Graham Vigrass, Aleksandar Okolic und Libero Luke Perry durften sich gegen das Starensemble aus Russland von Beginn an bewiesen. Dessen Superstar Wilfredo Leon setzte mit einem erfolgreichen Rückraumangriff das erste klare Zeichen in Richtung Kromm & Co, die sofort wussten, wo die Reise hingehen sollte: Der Druck der Russen in Aufschlag und Angriff war gewaltig. Dennoch fanden die Berliner gut ins Spiel, konnten sich dank stabiler Annahme um Perry immer wieder behaupten (6:8) und zeigten selbst schöne Aktionen, wie z.B. Regisseur Zhukouski mit einem abgezockten Leger (10:12). Die Punktesammler aufseiten Kasans waren schnell identifiziert: Es ging fast ausschließlich über die sprunggewaltigen Leon, Matthew Anderson und Maxim Mikhailov - und das mit Erfolg. Der Block gegen Carroll bedeutete den klaren Rückstand zur zweiten technischen Auszeit (12:16). Serniotti vollzog den Doppelwechsel, Sebastian Kühner und Wouter ter Maat kamen ins Spiel und somit neue Energie (17:19). Eine Aufschlagserie von Anderson sorgte jedoch für die Vorentscheidung zugunsten des Favoriten. Serniotti nahm den Rückwechsel vor und Leon erschmetterte mit seinem bereits neunten Punkt fünf Satzbälle für Zenit (19:24). Ein Carroll-Service ins Aus besiegelte Durchgang eins (21:25). Die BR Volleys stemmten sich weiter bravourös gegen die wohl athletischste Mannschaft der Welt und hatten einen ganz starken Kromm in ihren Reihen (3:1). Kasan ließ sich jedoch von absolut Nichts beeindrucken und blieb hochkonzentriert (6:8). Angetrieben von seinem Kapitän legte der Deutsche Meister zur Satzmitte einen bemerkenswerten Zwischenspurt hin. Kromm punktete aus der Abwehr zum Break und ließ ein Ass folgen, plötzlich lag der Außenseiter vorn (15:13). Das nächste Ausrufezeichen setzte Okolic mit dem Block gegen Überflieger Leon (20:19). Die Serniotti-Schützlinge präsentierten sich auf Augenhöhe und schnupperten am Satzgewinn (22:22). Die Option auf einen langen und harten Kampf, in den die Berliner die Russen möglichst zwingen wollten, lag kurzzeitig in der Luft. Doch dann war Leon mit seinen brachialen Aufschlägen zur Stelle und entschied auch den zweiten Spielabschnitt für Kasan (22:25). Auf ihrem Weg ins Finale war die Mannschaft von Erfolgstrainer Vladimir Alekno nun kaum noch aufzuhalten. Die BR Volleys konnten dem Druck in der Annahme nun nicht mehr standhalten und gerieten schon früh ins Hintertreffen (3:8, 5:12). Es fiel den Männern in den schwarzen Auswärtstrikots in dieser Phase schwer, den Kopf oben zu behalten, zu übermächtig agierten die Russen (7:17). Die letzten Berliner Glanzpunkte dieses Halbfinales setzten der eingewechselte Felix Fischer mit einem Ass sowie Kühner und Vigrass gemeinsam per Block (13:21). Grund für den lautstarken BR Volleys Fanblock seine Helden noch einmal gebührend zu feiern. Nach 86 Spielminuten war es dann soweit: Artem Volvich machte den verdienten Finaleinzug für Zenit perfekt (13:25). Kapitän Robert Kromm haderte nach dem Match mit den kleinen Chancen, welche die BR Volleys durchaus hatten: "Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, denn wir haben phasenweise sehr gut mitgespielt. Wir waren im zweiten Satz ganz dicht dran, aber dann packt eben ein Weltklasse-Spieler wir Leon im richtigen Moment zwei Asse aus. Wir versuchen dieses Spiel jetzt natürlich schnellstmöglich abzuhaken. Wir haben etwas mehr Regenerationszeit als unser Gegner. Ich hoffe, dass die Italiener heute über fünf Sätze gehen müssen und wir uns morgen vielleicht sogar die Medaille schnappen können." Felix Fischer war derselben Meinung wie sein Mannschaftsführer und glaubt im letzten Champions-League-Spiel seiner Karriere trotz des Außenseiterstatus der BR Volleys an Edelmetall: "Wir haben heute zwei Sätze sehr gut mitgehalten, im dritten war leider früh die Luft raus. Wir hätten uns alle gern noch etwas länger an diesem Kontrahenten gemessen, aber man muss die Klasse von Zenit einfach anerkennen. Nun wollen wir dieses Match schnell vergessen und noch einmal den Spirit zeigen wie 2015 beim Heim-Final-Four, denn Bronze wäre ein großartiges Ergebnis." Im Spiel um Platz drei treffen die BR Volleys nun auf Cucine Lube Civitanova. Die eigentlich leicht favorisierte Mannschaft von Trainer Gianlorenzo Blengini musste sich im anderen Halbfinale nach großem Kampf dem Ausrichter Sir Safety Perugia mit 2:3 geschlagen geben und kam so Kromms Hoffnung nach, vielleicht die ein oder andere Kraftreserve aufgebraucht zu haben. Schon in der Gruppenphase standen sich die beiden Teams gegenüber (3:1, 0:3), doch diese Ergebnisse dürften am Sonntag ein Muster ohne Wert sein. Schließlich geht es jetzt darum, wer in diesem Jahr die drittbeste Mannschaft des Kontinents wird. Eines ist jedoch schon vor dem Match sicher: Die Berliner dürfen sich auf eine mitreißende Atmosphäre im Palalottomatica freuen, das hat der erste Turniertag eindrucksvoll gezeigt. Anschließend (30. April um 19.00 Uhr) ermitteln Zenit Kasan und Sir Safety Perugia den Champions-League-Sieger 2017. |