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Abnutzungskampf mit besserem Ende
Die Berlin Recycling Volleys haben sich am Samstagabend zwei Matchball-Spiele zum Finaleinzug um die Deutsche Meisterschaft gesichert. Das erste Playoff-Halbfinale gegen die United Volleys Rhein-Main entwickelte sich zu einem packenden Duell zwei ebenbürtiger Mannschaften, dessen Endergebnis mit 3:0 (33:31, 25:23, 25:17) wesentlich deutlicher ausfiel, als es der Spielverlauf vor 3.853 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle letztlich war. Nur allzu gern würde der Hauptstadtclub auf dem Weg zur Titelverteidigung schon am Ostersonntag in Frankfurt diese "best of three"-Serie für sich entscheiden. |
Foto: Eckhard Herfet |
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Keine Überraschungen gab es an diesem Abend in der Startformation von Cheftrainer Roberto Serniotti zu vermelden. Der Italiener vertraute auf den formstarken Carroll sowie Perry, Kromm, Schott, Okolic, Vigrass, und Zhukouski. Aus einer zunächst ziemlich wackligen Berliner Annahme resultierte ein früher Rückstand (5:8). Aber mit den Flatter-Aufschlägen von Youngster Ruben Schott kämpften sich die BR Volleys so langsam in den ersten Satz (10:11). Kapitän Robert Kromm kam auch allmählich auf seine Betriebstemperatur und sorgte nach einem verschenkten Danke-Ball von Aciobanitei für den Ausgleich (12:12). Im Gleichschritt ging es nun in Richtung Satzende, bis Schott nach guter Abwehr von Luke Perry fulminant für das Break und die Initialzündung sorgte (19:17). Nun zogen die Hausherren davon und erspielten sich vier Satzbälle (24:20). Die jungen Wilden aus Frankfurt warfen sich aber fortan in jeden Ball und griffen mit viel Selbstvertrauen an, während den Serniotti-Schützlingen die letzte Konsequenz fehlte (24:24) Nach insgesamt elf Satzbällen erlöste Aleksandar Okolic sein Team und die Fans - der so wichtige Durchgang eins blieb in der Hauptstadt (33:31). Die Abwehrschlacht aus der Endphase des ersten Spielabschnitts setzte sich fort. Die Hauptschiedsrichterin Ute Fischer hatte keinen leichten Job und so machte sich bei all den umkämpften Ballwechseln zunehmend Hektik auf beiden Bänken breit (8:7). Die Gastgeber hatten sich weiterhin Aciobanitei als Schwachpunkt in der Annahme ausgeschaut, aber Kromm und Co ließen, anders als noch am Mittwoch in der Champions League gegen Moskau, den letzten Druck im Aufschlag vermissen (15:16). Kurzzeitig zogen die Berliner das Tempo an (20:17), wurden jedoch erneut von den United Volleys eingefangen, als der eingewechselte Tulley seinen australischen Landsmann Paul Carroll blockte (21:21). In diesem Moment erwies sich die Einwechslung von Steven Marshall als Glücksgriff, sein Aufschlag bescherte das Break (23:21). Erst verwandelte Carroll die Linie herunter und ließ seinen Headcoach zum kurzen Jubellauf ansetzen, dann vollstreckte Schott zum erneuten Satzgewinn, woraufhin Manager Niroomand energisch beide Fäuste ballte (25:23). Der Abnutzungskampf setzte sich fort, nur dass dieses Mal die BR Volleys ganz zur Freude des "7. Manns" vorlegten (8:4). Wieder schnupperte die Gästemannschaft von Trainer Michael Warm am Ausgleich, nachdem Kapitän Dünnes die längste Rallye des Abends überlegt abschloss (11:9). Perry entfachte in dieser Phase mit seinen Abwehraktionen immer wieder Szenenapplaus, während Routinier Bauer es auf der anderen Netzseite verstand, die Stimmung mit krachenden Schnellangriffen abzukühlen (16:12). Der einmal mehr überzeugende Okolic blockte gleich zweifach zur Vorentscheidung (21:14). Der harte Widerstand der Uniteds war endgültig gebrochen und ein Aufschlagfehler von Dünnes beendete ein zeitweise zähes Volleyballmatch zugunsten des Deutschen Meisters (25:17). United-Zuspieler Jan Zimmermann haderte nach dem Spiel mit den verpassten Gelegenheiten: "Der Frust sitzt heute besonders tief. Am Ende entscheiden immer Kleinigkeiten. Wir verpassen dann eine Chance, einen Ball und das trotz unserer Wahnsinns-Abwehr. Gut ist, dass wir Playoffs spielen und dort jedes Match, anders als im CEV-Cup, von Null beginnt. Wir werden zuhause wieder alles gegen Berlin versuchen." Ruben Schott fand anerkennende Worte für seinen Nationalmannschaftskollegen und die United Volleys: "Das Match verlief, wie wir es erwartet hatten. Frankfurt war einmal mehr in der Abwehr extrem stark und hat uns das Leben schwer gemacht. Die fünf Champions-League-Sätze gegen Moskau sind auch nicht spurlos an uns vorbei gegangen. Wir konnten dann aber im dritten Satz im Block besser zupacken und das Spielgeschehen endlich dominieren. Jetzt wollen wir möglicht schon in Frankfurt diese Serie entscheiden." |