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Große Emotionen zum Playoff-Start

Sa 18.03.2017
Mehr als 5.000 Zuschauer trugen am Samstagabend in der Max-Schmeling-Halle ein orange-weiß-kariertes Stirnband und feierten einen 3:1-Sieg (25:18, 25:16, 18:25, 25:18) gegen den TV Ingersoll Bühl sowie das 500. Spiel von BR Volleys-Urgestein Felix Fischer. Gegen erfrischend aufspielende Badener mussten die Berliner alles in die Waagschale werfen, um erfolgreich in die Playoffs 2017 zu starten.

2017-03-18

Foto: Eckhard Herfet


In seinem 500. Spiel für den Sportclub Charlottenburg durfte die Ikone Fischer, die sich in diesen Tagen für die Initiative "Zeichen setzen für den Nachwuchs!" stark macht, gleich von Beginn an ran und stand neben Ruben Schott, Robert Kromm, Tsimafei Zhukouski, Wouter ter Maat, Graham Vigrass und Luke Perry in der "Starting-Seven" von Coach Roberto Serniotti.

BR Volleys Regisseur Zhukouski setzte das Drehbuch sofort filmreif um und servierte Fischer die Bälle, sodass dieser beim Stand von 5:5 bereits drei Punkte gesammelt hatte. Der Hauptstadtclub legte regelmäßig mit kleinen Serien vor, aber die "Bisons" des TVB deckten Schwächen in der Berliner Annahme auf und zeigten im Block ihre Klasse (12:11, 16:15). Auf der anderen Seite des Netzes begeisterte der Deutsche Meister immer wieder mit starken Abwehraktionen - ob von ter Maat, Zhukouski oder Perry (19:16). Letztlich machte die Durchschlagskraft im Angriff den Unterschied. Nach der Devise "Punkt oder Fehler" schnappten die BR Volleys sich den ersten Durchgang mit einer 74 %-Angriffsquote und starkem Schlussspurt (25:18).

Bühl agierte nun etwas stabiler, während das Serniotti-Team etwas verschlafen aus der Satzpause kam (2:4). Zhukouski rüttelte seine Mitspieler dank einer ersten Aufschlagserie wach und drehte die Führung zugunsten der Männer in Orange (8:5). Jetzt waren die Hauptstädter voll im Rhythmus und liefen der Mannschaft von Gästetrainer Ruben Wolochin davon. Mit hohem Druck im Aufschlag, erst durch ter Maat (16:9) und dann Kromm (21:12), wuchs der Vorsprung komfortabel an. Ein Aufschlagfehler von TVB-Zuspieler Kristen Clero entschied den zweiten Satz zugunsten der BR Volleys (25:16).

Das war jedoch kein Grund für verfrühte Feierlichkeiten, der Tabellensiebte der Hauptrunde meldete sich im dritten Spielabschnitt stark zurück. Akhrorjon Sobirovs Aufschläge brachten die Berliner in Bredouille (5:10). Zwar kämpften Fischer und Co sich wieder dichter heran, weil Vigrass blockte und ter Maat entschlossen vollstreckte, aber der letzte Zugriff fehlte (12:16). Diagonalangreifer Slawomir Jungiewicz und Mittelblocker Sobirov sammelten weiterhin fleißig Punkte für den TVB und hielten schwächelnde Gastgeber auf Abstand - Satz drei ging demzufolge völlig verdient an die Badener (18:25).

Ein glatter Erfolg war Fischer bei seinem Jubiläum also nicht vergönnt und als Bühl wieder vorlegte, machte sich Unruhe unter den 5.249 Zuschauern breit (2:6). Aleksandar Okolic war mittlerweile auf der Platte und sein ebenso unorthodoxer wie effektiver Service sorgte für die spielentscheidende Wende (10:7). Sebastian Kühner flüsterte Schott aus der Auswechselzone das Geheimnis für das nächste Ass zu und die BR Volleys waren in der Spur (13:9). Neben einem dynamischen Okolic, der wie entfesselt aufspielte, sorgte auch die Einwechslung von Paul Carroll für Jubel auf den Rängen (18:14). Dank ihre starken Block-Abwehr zogen die Hausherren dem Matchgewinn entgegen (23:15). Coach Serniotti wechselte zum Matchball wieder Fischer ein und brachte nach langer Verletzungspause Steven Marshall als Libero für Perry. Zweimal legte Zhukouski für Fischer auf, aber der Bühler Block hatte damit natürlich gerechnet. Wiederum ein Aufschlagfehler von Clero entschied kurze Zeit später das Match und ließ den Volleyballtempel beben (25:18)

Ein sichtlich gerührter Felix Fischer kommentierte diesen besonderen Tag gewohnt emotional: "Es ist ein geiles Gefühl, dass so viele Leute und auch die Mannschaft heute das Stirnband getragen haben. Der Einlauf in die Arena war ein absoluter Gänsehaut-Moment, etwas ganz besonderes. In diesem Moment war ich schon etwas sprachlos. Gerade bin ich einfach nur glücklich." Sein Trainer Roberto Serniotti - ebenfalls mit einem Stirnband ausgestattet - legte sein Augenmerk bei seiner Analayse eher auf das Sportliche: "Das war ein guter Start in die Playoffs. Wir sind konzentriert aufgetreten, aber im dritten Satz hat Bühl sehr gut aufgeschlagen. Umso besser war es, wie wir im vierten Durchgang zurückgekommen sind. Paul Carroll und Aleksander Okolic haben uns in dieser Phase extrem weitergeholfen. Auch Ruben Schott wird von Match zu Match besser, er verdient es, viel zu spielen."

Die Qualitäten des Youngsters im Außenangriff werden bereits am Dienstag (21. März um 19.30 Uhr) wieder dringend benötigt, wenn die BR Volleys im wichtigen Champions-League-Playoffmatch auf Istanbul BBSK treffen und um den Einzug in die Runde der besten sechs Mannschaften des Kontinents treffen.

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