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BR Volleys behaupten sich im Topspiel

So 05.02.2017
Das Spitzenspiel der Volleyball Bundesliga fand am Sonntag in der Rüsselsheimer Großsporthalle statt. Vor mehr als 2.000 erwartungsfrohen Zuschauern empfingen die United Volleys Rhein-Main dort den Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys. Am Ende eines intensiven Matches blieb die Mannschaft von Cheftrainer Roberto Serniotti mit 3:1 (25:20, 25:20, 19:25, 25:18) erfolgreich. Gegen sich einmal mehr stark zur Wehr setzende Frankfurter boten die Hauptstädter eine überzeugende Leistung und zogen in der Tabelle am Kontrahenten vorbei.

2017-02-05

Foto: Heinz Mösinger / United Volleys


"Eigentlich sind die doch jetzt mal fällig“, lautete die Ansage von Uniteds-Trainer Michael Warm vor dem Spitzenspiel in Richtung Berlin. "Die", das waren in Rüsselsheim Sebastian Kühner, Robert Kromm, Steven Marshall, Felix Fischer, Graham Vigrass, Wouter ter Maat und Libero Luke Perry in der Startformation. Und diese Starting-Seven begann hochkonzentriert. Weil aber auch das Heimteam um Kapitän Christian Dünnes ähnlich entschlossen zu Werke ging, verlief das Match zunächst ausgeglichen (8:8). Es waren die BR Volleys, die dank Diagonalangreifer ter Maat die ersten Breakpunkte verbuchten (12:9). Auch eine Warm-Auszeit brachte die Gäste nicht aus dem Rhythmus und als der Holländer an die Serviceline wechselte, legten die Hauptstädter mit hohem Aufschlagdruck nach (18:11). Kapitän Kromm war im Angriff nicht zu stoppen, während der Block um Vigrass und Fischer die United-Außenangreifer Reichert und Aciobanitei gekonnt in Schach hielt. Den aufregendsten Ballwechsel sahen die Zuschauer zum Satzende, wobei Kromm letztlich Dünnes blockte (24:17). Kapitän Kromm war es auch, der kurz darauf den vierten Satzball zur 1:0-Führung verwertete (25:20).

Beflügelt von diesem Auftaktsatz begann der Deutsche Meister im nächsten Spielabschnitt furios. Marshall sorgte für hohen Druck im Aufschlag und der mittlerweile eingewechselte Paul Carroll fügte sich nahtlos ein (8:1) und setzte ein Ass oben drauf (12:5). Kurzzeitig musste man sich als BR Volleys Fan Sorgen machen, dass sich die Frankfurter, die aufgrund des Tennis-Davis-Cups für das Spiel aus der Fraport Arena nach Rüsselsheim umziehen mussten, in ihrer fast schon typischen Manier wieder herankämpften, denn plötzlich stand nur noch eine Differenz von zwei Zählern auf der Anzeigetafel (18:16). Ein Block gegen Wolf brachte das berühmte Momentum zum richtigen Zeitpunkt zurück zum Hauptstadtclub (21:17). Großen Anteil im bis dato starken Auswärtsauftritt hatte auch der spätere "Sports&Travel MVP" Luke Perry, der in der Annahme bärenstark agierte. Nach 54 Minuten lagen die Berliner 2:0 vorn (25:20).

Die 10-Minuten-Satzpause tat dem Spiel der Berliner in der Folge nicht besonders gut. Der Aufschlagdruck war nun deutlich geringer und auch in der Annahme wackelte das Team plötzlich (6:8, 7:13). Die Frankfurter übernahmen selbstbewusst das Heft des Handels und auch die Einwechslung von Ruben Schott brachte keine Wende. Vigrass ließ mit einem Block kurzzeitig Hoffnung aufkeimen, doch so richtig kamen Kühner und Co nicht in Tritt (16:20). Ein Schott-Fehler zum Abschluss und die Uniteds waren zurück im Spiel - 2:1 (19:25).

Coach Serniott schöpfte weiter aus dem Vollen: Kromm kam zurück und früh wurde auch Aleksandar Okolic für Vigrass eingewechselt. Die BR Volleys agierten nun wieder konzentrierter (8:5). Carroll griff weiter variabel an und nach Kühner-Rettung hielt Marshall die Gastgeber auf Abstand (15:10). Der Kanadier schwang sich zum Matchwinner auf, als er die Führung mit seinen starken Aufschlägen ausbaute (19:11). Zuspieler Kühner dirigierte seine Mitspieler clever auf die Siegerstraße, Carroll und Kromm punkteten konstant (23:14). Wenig später ließ ein Aufschlagfehler von Moritz Reichert den mitgereisten Berliner Fanclub "7. Mann" lautstark den wichtigen Auswärtserfolg bejubeln (25:18).

Zuspieler Sebastian Kühner sah sein Team in dieser Woche die richtige Reaktion auf die schmerzhafte Pokal-Niederlage zeigen: "Dass wir diese zwei schwierigen Spiele letztlich souverän gewonnen haben, spricht für den Charakter unserer Mannschaft. Wir haben Mannheim gut verarbeitet und es geschafft, uns schnell wieder zu fokussieren." Robert Kromm analysierte: "In den Sätzen eins und zwei waren wir im Aufschlag extrem druckvoll, das hat uns zahlreiche Gelegenheiten verschafft. Leider ging uns die Qualität in der 10-minütigen Pause verloren. Danach sind wir ruhig geblieben und haben unser Spiel wiedergefunden." Am Mittwochabend (08. Feb um 19.00 Uhr) treffen die BR Volleys im Hauptstadtderby auf die Nachwuchstalente des VC Olympia. Wie schon beim ersten Aufeinandertreffen wird wieder im Sportforum Hohenschönhausen gespielt.

 

Der FIVB Beach Grand Slam im amerikanischen Long Beach findet an diesem Wochenende ohne BR Volleys Akteur Sebastian Fuchs statt. Beim geplanten Abflug in Düsseldorf wurde dem Berliner aufgrund fehlenden Visums die Weiterreise verweigert. Der Grund hierfür ist so skurril wie ärgerlich.

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