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Wertvollen Auswärtspunkt entführt
Do 22.12.2016
Die Chance auf den Sieg vergeben, aber einen Punkt mitgenommen – so lautet die Bilanz der BR Volleys nach dem zweiten Spieltag in der Champions League. 133 Minuten lang lieferte der Deutsche Meister, unterstützt von seinen mitgereisten Fans, dem polnischen Spitzenclub Asseco Resovia Rzeszow einen großen Kampf, unterlag aber letztlich knapp mit 2:3 (25:21, 15:25, 25:23, 22:25, 12:15). Aufgrund des Auswärtspunkts können die Berliner dennoch zum Jahreswechsel ein zufriedenes Zwischenfazit in der Königsklasse ziehen. |
Foto: CEV |
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Cheftrainer Roberto Serniotti veränderte seine Startformation gegenüber der unglücklichen Niederlage gegen Friedrichshafen in der Bundesliga nur auf einer Position. Tsimafei Zhukouski übernahm die Regie im Zuspiel. An seiner Seite starteten Luke Perry, Robert Kromm, Steven Marshall, Wouter ter Maat, Aleksandar Okolic und Graham Vigrass. Die BR Volleys begannen höchst konzentriert und glänzten mit einem Spielelement, das jüngst gegen den VfB noch stockte – ihrem Aufschlag. Nach Servicewinnern von terMaat und Zhukouski führten die Gäste zur ersten technischen Auszeit deutlich (8:4). Allmählich fanden aber auch die favorisierten Gastgeber um ihren Diagonalangreifer Gavin Schmitt ins Match und holten kontinuierlich auf (13:12). Zwei Blockpunkte in Serie gaben den Hauptstädtern dann aber das nötige Selbstvertrauen für den Endspurt dieses Satzes (18:14). Als Schmitt seine Farben noch einmal auf Tuchfühlung brachte (21:20), verstärkte Youngster Ruben Schott den Annahmeriegel. In dieser engen Phase war die Berliner Mauer am Netz schier unüberwindbar und erblockte schließlich vier Satzbälle (24:21). Der Niederländer ter Maat ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte zum umjubelten Satzgewinn (25:21). Der polnische Vizemeister kehrte nun gereizt auf das Spielfeld zurück und die Berliner hatten ziemlich große Mühe mit dem Tempo von Marko Ivovic & Co mitzuhalten (5:7). Eine Aufschlagserie von Fabian Drzyga zog den BR Volleys früh den Zahn (7:12). Von diesem Rückstand erholte sich das Serniotti-Team nicht mehr und produzierte zu viele Eigenfehler, um eine Aufholjagd starten zu können. Rzeszow meldete sich eindrucksvoll zurück (15:25). Nikola Kovacevic, der schon gegen Ende von Satz zwei für Kromm eingewechselt wurde, blieb an seiner alten Wirkungsstätte auf dem Court und dank eines Zhukouski-Asses lag der Vorteil schnell bei den Berlinern (7:5). Die nächsten wertvollen Breakpunkte verbuchte der Serbe Kovacevic per Angriff (11:8). Im kleinen Privatduell der Landsmänner schlug Ivovic zurück und sorgte für den Ausgleich (17:17). Als der Satzausgang auf des Messers Schneide stand, war der BR Volleys Block einmal mehr zur Stelle. Erst punktete ter Maat, dann folgte Marshall (24:22). Anders als zuletzt gegen Friedrichshafen behielten die Hauptstädter diesmal die Nerven und ter Maat verwandelte den zweiten Satzball (25:23), womit ein wertvoller Auswärtszähler gesichert war. Beflügelt von diesem Resultat startete Berlins Volleyballteam Nr. 1 furios in den vierten Spielabschnitt (8:4). Nun kam jedoch die Stärke des polnischen Mittelblocks zum Tragen und stellte das Angriffsspiel der Gäste vor Probleme (12:11). Eine Zuspielerfinte von Zhukouski ließ den Hexenkessel kurzzeitig abkochen (16:15), aber der mittlerweile eingewechselte deutsche Resovia-Kapitän Jochen Schöps entfachte neue Euphorie bei den mehr als 4.000 frenetischen Fans (16:19). Wieder rannten die BR Volleys dieser kurzen Schwächephase hinterher und mussten schließlich den Satzausgleich hinnehmen (22:25). Ein spektakuläres Match fand mit dem Tie-Break also seinen würdigen Höhepunkt, doch die Berliner waren in den entscheidenden Momenten leider nicht konstant genug. Nach einem weiteren Kovacevic-Ass war das Spielgeschehen zwar kurzzeitig noch einmal ausgeglichen (4:4), aber insgesamt agierten die Gastgeber jetzt zielstrebiger. Wieder war Jochen Schöps maßgeblich daran beteiligt, dass die Hauptstädter ins Hintertreffen gerieten (7:10). Kurze Zeit später nahm dieser spannende Champions-League-Abend ein etwas unwürdiges Ende, als zweite abgewehrte Machtball wegen eines Netzfehlers zurückgepfiffen wurde und die BR Volleys sich nach großem Kampf mit 12:15 geschlagen geben mussten. Zuspieler Zhukouski sah das Match im Anschluss zwiespältig: "Wir waren heute wieder sehr gut im Aufschlag und haben mit viel Engagement eine starke Teamleistung abgerufen. Es war nicht einfach vor dieser Kulisse, so müssen wir mit dem einen Punkt leben. Beim nächsten Mal sollten wir unsere Chance auf einen Sieg aber konsequenter nutzen." Nach diesem letzten großen Duell eines überaus erfolgreichen Jahres 2016 können die BR Volleys die Heimreise nach Berlin trotzdem erhobenen Hauptes antreten und nun die wohlverdienten und trainingsfreien Weihnachstage genießen. |
Der FIVB Beach Grand Slam im amerikanischen Long Beach findet an diesem Wochenende ohne BR Volleys Akteur Sebastian Fuchs statt. Beim geplanten Abflug in Düsseldorf wurde dem Berliner aufgrund fehlenden Visums die Weiterreise verweigert. Der Grund hierfür ist so skurril wie ärgerlich.