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BERLIN RECYCLING Volleys rappen gegen den Müll
Di 26.04.2016
Volleyball und Battle-Rap vom Feinsten. Im Rahmenprogramm des dritten Playoff-Finals am 01. Mai in der Max-Schmeling-Halle feiert der Anti-Müll Song von Poetry-Slammer Philipp Scharri seine Premiere. Passanten auf den Berliner Straßen, Hörer von Star FM und die Anhänger der BR Volleys sind mit ihren Statements zum Müll in der Hauptstadt ein wichtiger Bestandteil des Songs. |
Foto: Eckhard Herfet |
850.000 Tonnen Hausmüll, 175.000 Tonnen Altpapier oder zirka 85.400 Tonnen Wertstoffmüll sind Anlass der Initiative von Berlin Recycling und Star FM „Hast du ein Müllproblem?“. Die Kampagne macht mit Witz und Kreativität auf das stetig wachsende Müllproblem in unserer Gesellschaft aufmerksam und regt zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen an. Zusammen mit dem Poetry-Slammer Philipp Scharri wollten die Initiatoren von den Berlinern wissen, was sie im Alltag „zumüllt“ und wie sie damit umgehen. Egal ob Hausmüll, Sprachmüll oder Datenmüll. Entstanden ist daraus ein Battle-Rap, der pointiert und kontrovers die verschiedenen Ansichten der Berliner zum Thema Müll auf den Punkt bringt. Als Protagonisten für seinen Rap-Song wählte Philipp Scharri „die Bequemlichkeit“ und „das Gewissen“, die beide gegeneinander um den richtigen Umgang mit dem Müll ringen. Am 01. Mai wird der Battle-Rap beim dritten Finalmatch um die Meisterschaft in der Max-Schmeling-Halle uraufgeführt. Neben großartigem Volleyballsport erwartet die Zuschauer im Volleyballtempel also auch ein spektakuläres Rahmenprogramm, das neben der Weltpremiere des Anti-Müll-Songs von Philipp Scharri dem Publikum noch zahlreiche weitere Überraschungen von Titelsponsor Berlin Recycling präsentiert. |
Trainer Roberto Serniotti startete mit Diagonalangreifer Paul Carroll, den Außenangreifern Robert Kromm und Ruben Schott, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix Fischer, Zuspieler Tsimafei Zhukouski sowie Libero Erik Shoji.
Erst am Morgen hatte die Volleyball Bundesliga aufgrund nicht erfüllter Lizenzauflagen den Abzug von sechs Punkten vom Konto der VSG Coburg/Grub bekannt gegeben, womit die Mannschaft bereits vor der Partie als Absteiger feststand. Um ihr vorerst letztes Match in der Eliteliga angemessen zu zelebrieren, waren die Oberfranken mit zahlreichen Fans nach Berlin gereist. Trotz dieser Unterstützung und eines engagierten Auftritts der Gäste erspielten sich die Hausherren schon früh einen Vorteil (8:6). Eine stabile Abwehrleistung ermöglichte es Serniottis Schützlingen ein variables und schnelles Angriffsspiel aufzuziehen, das den Gegner zunehmend unter Druck setzte (16:9). Fokussiert baute der Favorit seine Führung aus (23:14), ehe Carroll nach einem umkämpften Ballwechsel zum ersten Satzball punktete. Ein Angriff der VSG ins Aus besiegelte schließlich das ungefährdete 25:14 zugunsten der Hauptstädter.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6) brachte Schott die Berliner mit zwei Aufschlagassen auch im Folgesatz schnell in Führung (9:6). Doch Konzentrationsfehler der Männer in Orange ließen die Gäste wieder herankommen (11:11). Mit bärenstarken Angriffen leitete der Australier Carroll schließlich den Endspurt ein (19:15, 23:16) und Arpad Baroti, kurz zuvor für Carroll eingewechselt, brachte den BR Volleys den nächsten Satzball, der im zweiten Versuch durch einen Coburger Aufschlagfehler zum 25:17 entschieden wurde.
Mit Sebastian Kühner für Zhukouski auf der Zuspielposition hielten die Berliner den Druck in der Folgezeit hoch und ließen das VSG-Team auch im dritten Satz nicht ins Spiel kommen. Zwar präsentierte sich Coburg kampfstark, die BR Volleys aber agierten konsequent und gingen erneut früh in Front (9:6). Zwischenzeitlich kamen die Gäste zwar bis auf einen Zähler heran (11:10), aber Kapitän Kromm brachte sein Team mit einer Aufschlagserie zurück in die Erfolgsspur (18:11). Ein letztes Aufbäumen des Absteigers (22:18) kam zu spät, denn die Hausherren wollten keineswegs in die Verlängerung. Einmal mehr war es Kromm, der per Angriff nach 70 Spielminuten zum 25:20 und 3:0-Matchgewinn vollendete.
VSG-Trainer Itamar Stein bilanzierte das Spiel mit gemischten Gefühlen: „Wir haben es den BR Volleys heute insgesamt zu leichtgemacht, auch wenn sie natürlich klar besser sind. Das Match war okay, aber nicht mehr. Ich denke, wir haben uns mit Anstand verabschiedet.“ Auch zur finanziellen Situation seines Vereins äußerte sich Stein: „Es war unsere Aufgabe, diese Saison auf einem wirtschaftlich soliden Fundament zu bestreiten. Das haben wir nicht geschafft. Ich hoffe, wir werden dafür in der Zukunft bessere Lösungen finden.“
Bei Berlins MVP Arpad Baroti fiel das Fazit am Samstag erwartungsgemäß positiv aus: „Ich freue mich sehr über diesen klaren 3:0-Erfolg. Wir hatten auf alle Coburger Bemühungen immer die richtige Antwort. Nun haben wir am Dienstag ein ganz wichtiges Spiel vor uns, für das wir alle Kräfte bündeln müssen“, lenkte der Diagonalangreifer den Fokus bereits auf das schwierige CEV-Cup-Halbfinale gegen Knack Roeselare.
Auch Coach Roberto Serniotti zeigte sich mit dem Hauptrundenabschluss seines Teams zufrieden: „Ich freue mich über das Ergebnis und die konzentrierte Vorstellung meiner Mannschaft. Das war ein gutes Training ohne Druck für die kommenden Aufgaben. Ich konnte wieder alle Spieler einsetzen und jeder Einzelne hat seinen Job wirklich gut gemacht.“ Auch der Italiener richtete seinen Blick bereits auf die bevorstehenden internationalen Aufgaben: „Meine Spieler sind erfahren genug und wissen um die große Bedeutung dieser beiden Spiele. Uns erwarten zwei großartige Duelle gegen eine europäische Spitzenmannschaft. Sollten wir es am Ende tatsächlich schaffen, in das Finale einzuziehen, wäre das ein riesiger Erfolg für den Verein.“
lmt