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BR Volleys gehen in Führung
So 24.04.2016
Die BR Volleys haben einen erfolgreichen Finalauftakt hingelegt und sich in der „best-of-five“-Serie gegen Titelverteidiger VfB Friedrichshafen einen ersten wichtigen Vorteil erspielt: Vor einer grandiosen Kulisse von 6.773 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle setzten sich die Hausherren am Ende verdient mit 3:1 (25:21, 25:23, 23:25, 25:19) durch. Beim Hauptstadtclub weiß man, dass es noch ein schwerer Weg zur Meisterschaft ist, aber der Anfang ist gemacht. Schon am Donnerstag (28. April um 20.00 Uhr) steigt das nächste Finalspiel am Bodensee. |
Foto: Eckhard Herfet |
Trainer Roberto Serniotti setzte im ersten Finalmatch einmal mehr auf seine Stammformation mit Zuspieler Tsimafei Zhukouski, Diagonalangreifer Paul Carroll, den Außenangreifern Robert Kromm und Paul Lotman, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix Fischer sowie Libero Erik Shoji. Zu Beginn der Partie schienen sich die Gäste vom Bodensee von der großen Kulisse im „Volleyballtempel“ leicht beeindrucken zu lassen. Während der VfB mit zahlreichen Eigenfehlern zu kämpfen hatte, kamen die Berliner von Minute zu Minute besser in Fahrt und übernahmen nach der ersten technischen Auszeit das Ruder (10:8). Die Häfler hatten sichtlich Schwierigkeiten, dem Angriffsdruck des Gastgebers standzuhalten, der sich kontinuierlich absetzte (12:10, 16:12). Dank einer starken Aufschlagserie von Baptiste Geiler konnte der Meister verkürzen und sogar für den Ausgleich sorgen (18:18). Die BR Volleys reagierten in Person von Carroll, dessen hammerharter Service Wirkung zeigte: Zur Freude des Publikums punkteten die Männer in Orange vier Mal in Serie (22:18) und hatten wenig später fünf Satzbälle (24:19), von denen der dritte durch einen Aufschlagfehler des Gegners verwandelt wurde (25:21). Auch im zweiten Durchgang behielten Serniottis Schützlinge das Oberwasser (8:5, 13:11). Das Angriffsspiel der BR Volleys bereitete den Häflern nach wie vor Probleme, doch jetzt schlichen sich Unkonzentriertheiten ins Spiel der Hausherren, die sich umgehend rächten: Aufmerksamer und mit mehr Druck als zuvor agierend, kam der VfB heran und legte dank Maximiliano Gauna in diesem Satz erstmalig vor (15:16). Erneut war es der Australier Carroll, der im richtigen Moment einen bärenstarken Auftritt an der Servicelinie präsentierte und seine Farben wieder in Führung brachte (19:16). Friedrichshafen kämpfte weiter, vereitelte einmal mehr zwei Satzbälle der Berliner, konnte den erlösenden Angriff des nervenstarken Carroll allerdings nicht verhindern (25:23). Nach dem knappen Satzergebnis ging es auch in Durchgang drei weiter eng zu. Kleine Vorteile der Berliner (8:6, 13:11) machte Friedrichshafen immer wieder wett (8:8, 13:13) und ging schließlich mit eigener Führung in die zweite technische Auszeit (14:16). Die beiden Kontrahenten lieferten den mehr als 6.700 Zuschauern jetzt einige heiß umkämpfte Ballwechsel, doch der amtierende Meister agierte abgezockter und hielt so den Vorsprung (17:20, 22:24). Per Monsterblock wehrten die BR Volleys den ersten VfB-Satzball noch ab, doch die anschließende Auszeit von Trainer Stelian Moculescu war erfolgreich. Adrian Gontariu hämmerte den Ball ins gegnerische Spielfeld (25:23) und hielt das Match somit offen. Zwar stieg nach der Satzpause die Eigenfehlerquote bei beiden Mannschaften merklich an, nichtsdestotrotz sahen die Besucher im Volleyballtempel einen würdigen, weil spannenden Endspielauftakt. Der gut aufgelegte Le Goff punktete für die Hausherren (8:6), die ihren Vorsprung – angeführt von Kapitän Kromm – ausbauten (11:7). Jetzt waren es klar die BR Volleys, die dem Spielverlauf ihren Stempel aufdrückten (16:12 und 21:14). Friedrichshafen bäumte sich zwar noch einmal kurzzeitig auf, musste sich aber am Ende geschlagen geben. Nachdem Fischer seinem Team dank cleverem Aufschlag den ersten Matchball sicherte (24:19), machte der Franzose Le Goff per Block das 25:19 und somit den 3:1-Auftaktsieg für den Hauptstadtclub perfekt. VfB-Zuspieler und Geburtstagskind Simon Tischer resümierte die Auftaktniederlage kritisch: „Wir sind heute sehr schwer ins Spiel reingekommen, haben unseren Rhythmus spät gefunden. Berlin hat nahezu fehlerfrei gespielt und wir sind ihnen hinterhergerannt.“ Gleichzeitig forderte der Routinier seine Mannschaft auf, das Ergebnis nicht über zu bewerten: „Das war nur Spiel Nummer eins, am Donnerstag haben wir die nächste Chance, es ist noch nichts entschieden.“ Umso glücklicher zeigte sich Berlins MVP Paul Carroll nach der Partie, auch wenn er weiß, dass vor seinem Team noch ein schwieriger Weg liegt: „Das war heute ein guter Anfang heute. Aber diese Serie ist lang und noch längst nicht entschieden. Friedrichshafen ist zu Hause sehr stark und wird versuchen, mit aller Macht zurückzuschlagen. Es ist einfach immer ein großer Kampf zwischen diesen beiden Mannschaften.“ Trainer Roberto Serniotti sprach seinem Team ein Lob aus: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Dieser Auftakt in die Finalserie war immens wichtig. Wir haben zwar erst einen kleinen Schritt getan, aber darüber dürfen wir uns trotzdem kurz freuen. Friedrichshafen präsentiert sich jetzt wesentlich stärker als in der ersten Saisonhälfte, aber wenn wir nur wenig Eigenfehler produzieren, sind wir ganz schwer zu schlagen, und das war heute der Fall.“ Unmittelbar nach dem Heimerfolg richtet der Italiener seinen Fokus aber schon auf die kommende Auswärtsaufgabe: „Wir werden nun wieder in die Analyse gehen und versuchen, unsere Schlüsse ziehen. Das wird definitiv noch eine intensive Serie.“ lmt Tickets für das dritte Playoff-Finale in Berlin gibt es <<< HIER >>> Die Bildergalerie zu Spiel eins der Finalserie ist <<< HIER >>> einsehbar. |
Trainer Roberto Serniotti startete mit Diagonalangreifer Paul Carroll, den Außenangreifern Robert Kromm und Ruben Schott, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix Fischer, Zuspieler Tsimafei Zhukouski sowie Libero Erik Shoji.
Erst am Morgen hatte die Volleyball Bundesliga aufgrund nicht erfüllter Lizenzauflagen den Abzug von sechs Punkten vom Konto der VSG Coburg/Grub bekannt gegeben, womit die Mannschaft bereits vor der Partie als Absteiger feststand. Um ihr vorerst letztes Match in der Eliteliga angemessen zu zelebrieren, waren die Oberfranken mit zahlreichen Fans nach Berlin gereist. Trotz dieser Unterstützung und eines engagierten Auftritts der Gäste erspielten sich die Hausherren schon früh einen Vorteil (8:6). Eine stabile Abwehrleistung ermöglichte es Serniottis Schützlingen ein variables und schnelles Angriffsspiel aufzuziehen, das den Gegner zunehmend unter Druck setzte (16:9). Fokussiert baute der Favorit seine Führung aus (23:14), ehe Carroll nach einem umkämpften Ballwechsel zum ersten Satzball punktete. Ein Angriff der VSG ins Aus besiegelte schließlich das ungefährdete 25:14 zugunsten der Hauptstädter.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6) brachte Schott die Berliner mit zwei Aufschlagassen auch im Folgesatz schnell in Führung (9:6). Doch Konzentrationsfehler der Männer in Orange ließen die Gäste wieder herankommen (11:11). Mit bärenstarken Angriffen leitete der Australier Carroll schließlich den Endspurt ein (19:15, 23:16) und Arpad Baroti, kurz zuvor für Carroll eingewechselt, brachte den BR Volleys den nächsten Satzball, der im zweiten Versuch durch einen Coburger Aufschlagfehler zum 25:17 entschieden wurde.
Mit Sebastian Kühner für Zhukouski auf der Zuspielposition hielten die Berliner den Druck in der Folgezeit hoch und ließen das VSG-Team auch im dritten Satz nicht ins Spiel kommen. Zwar präsentierte sich Coburg kampfstark, die BR Volleys aber agierten konsequent und gingen erneut früh in Front (9:6). Zwischenzeitlich kamen die Gäste zwar bis auf einen Zähler heran (11:10), aber Kapitän Kromm brachte sein Team mit einer Aufschlagserie zurück in die Erfolgsspur (18:11). Ein letztes Aufbäumen des Absteigers (22:18) kam zu spät, denn die Hausherren wollten keineswegs in die Verlängerung. Einmal mehr war es Kromm, der per Angriff nach 70 Spielminuten zum 25:20 und 3:0-Matchgewinn vollendete.
VSG-Trainer Itamar Stein bilanzierte das Spiel mit gemischten Gefühlen: „Wir haben es den BR Volleys heute insgesamt zu leichtgemacht, auch wenn sie natürlich klar besser sind. Das Match war okay, aber nicht mehr. Ich denke, wir haben uns mit Anstand verabschiedet.“ Auch zur finanziellen Situation seines Vereins äußerte sich Stein: „Es war unsere Aufgabe, diese Saison auf einem wirtschaftlich soliden Fundament zu bestreiten. Das haben wir nicht geschafft. Ich hoffe, wir werden dafür in der Zukunft bessere Lösungen finden.“
Bei Berlins MVP Arpad Baroti fiel das Fazit am Samstag erwartungsgemäß positiv aus: „Ich freue mich sehr über diesen klaren 3:0-Erfolg. Wir hatten auf alle Coburger Bemühungen immer die richtige Antwort. Nun haben wir am Dienstag ein ganz wichtiges Spiel vor uns, für das wir alle Kräfte bündeln müssen“, lenkte der Diagonalangreifer den Fokus bereits auf das schwierige CEV-Cup-Halbfinale gegen Knack Roeselare.
Auch Coach Roberto Serniotti zeigte sich mit dem Hauptrundenabschluss seines Teams zufrieden: „Ich freue mich über das Ergebnis und die konzentrierte Vorstellung meiner Mannschaft. Das war ein gutes Training ohne Druck für die kommenden Aufgaben. Ich konnte wieder alle Spieler einsetzen und jeder Einzelne hat seinen Job wirklich gut gemacht.“ Auch der Italiener richtete seinen Blick bereits auf die bevorstehenden internationalen Aufgaben: „Meine Spieler sind erfahren genug und wissen um die große Bedeutung dieser beiden Spiele. Uns erwarten zwei großartige Duelle gegen eine europäische Spitzenmannschaft. Sollten wir es am Ende tatsächlich schaffen, in das Finale einzuziehen, wäre das ein riesiger Erfolg für den Verein.“
lmt