Paul, für Dich ist es das zweite Europacup-Finale innerhalb eines Jahres. Es ist an der Zeit für Deinen ersten europäischen Titel, oder? Paul Lotman: Ja, das stimmt. Ich stehe nun sogar schon zum dritten Mal im Endspiel eines Europacups, in meinem ersten Jahr in Rzeszow erreichten wir das CEV-Cup-Finale und vor einem Jahr hier in Berlin das der Champions League. Jedes Mal verloren wir gegen russische Mannschaften, erst gegen Moskau, dann gegen Kazan. Deshalb ist es definitiv Zeit für einen Titel. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei.
Das Team hat sich in den vergangenen Wochen unheimlich gesteigert. Gab es einen Schlüsselmoment für die Leistungsentwicklung und steckt vielleicht sogar noch mehr in der Mannschaft? Lotman: Ich denke, wir haben jetzt unseren Rhythmus gefunden und in den letzten Wochen konstant auf hohem Niveau gespielt. Die lange Saison und die vielen großen Aufgaben und schwierigen Matches haben uns zusammengeschweißt. Wir kämpfen gemeinsam für den Erfolg. Wir haben den Pokal gewonnen, stehen im CEV-Cup-Finale und haben die bestmögliche Ausgangsposition für die Playoffs, trotzdem ist weiter Raum für Verbesserungen, sowohl individuell als auch im Kollektiv.
Wie schwierig ist der Spagat zwischen den verschiedenen Wettbewerben und die Herausforderung, sich dabei immer wieder neu zu motivieren? Lotman: Es ist wirklich nicht einfach, die Konzentration während der gesamten Saison immer hochzuhalten. Wir hatten einige emotional und physisch sehr fordernde Matches gegen starke Gegner, gefolgt von Spielen, in denen es uns die Kontrahenten etwas leichter gemacht haben. Ich denke, wir haben das insgesamt ganz gut gemeistert und jedes dieser Spiele ernst genommen. Nun beginnt die wichtigste Saisonphase und jeder Einzelne von uns investiert 100 Prozent in den Erfolg der Mannschaft.
Was erwartest Du von den CEV-Cup-Finalspielen gegen Surgut? Lotman: Surgut ist eine extrem starke Mannschaft, speziell in Aufschlag, Block und Angriff. Sie werden uns mit ihrer Physis auf eine harte Probe stellen und wir müssen unsererseits Wege finden, den besseren Team-Volleyball zu spielen. Wir sind auf jeden Fall in der Lage, auch diese Mannschaft zu schlagen, dazu müssen wir es aber schaffen, ihren Diagonalangreifer Bakun zu stoppen. Außerdem benötigen wir großen Druck am Aufschlag, wenn wir die Russen bezwingen wollen.
Ihr habt, anders als in den Runden zuvor, dieses Mal zuerst Heimrecht und müsst vorlegen. Wie wichtig ist das Berliner Publikum, um mit einem guten Resultat nach Russland zu fliegen? Lotman: Europaweit gibt es zum Volleyballspielen kaum bessere Voraussetzungen als hier bei uns in Berlin. Wir benötigen am Dienstag jede mögliche Unterstützung und jeden BR Volleys Fan, um Surgut zu schlagen. Ich glaube fest daran. Wir wissen, dass wir Vereinsgeschichte schreiben können, und wollen jetzt den zweiten Titel in dieser Saison holen. Ich hoffe, wir schaffen es gemeinsam mit unseren großartigen Zuschauern.
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