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Olympia-Qualifikation: DVV-Männer nicht in Rio dabei
Erstmals seit 1992 nimmt keine deutsche Volleyball-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen teil. Die DVV-Männer verloren das Spiel um Platz drei vor 7.200 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle 2:3 (25:20, 22:25, 25:16, 26:28, 14:16) gegen Weltmeister Polen und vergaben dabei im vierten Satz einen Matchball. Polen nimmt nun wie der Verlierer des Finalspiels zwischen Frankreich und Russland an einem zweiten Achterturnier. |
Foto: CEV |
Nach den DVV-Frauen – sie waren von 1996 bis 2004 bei den Olympischen Spielen - scheiterten auch die DVV-Männer in der europäischen Olympia-Qualifikation und verpassten es somit, sich zum dritten Mal in Serie für das wichtigste Sportevent zu qualifizieren. Am Ende musste sich das Team Europameister Frankreich, Olympiasieger Russland und Weltmeister Polen geschlagen geben – dieses Trio dürfte mit den bereits für Rio qualifizierten Italienern Europa höchstwahrscheinlich in Rio vertreten. Das Spiel war auf keiner Ebene mit dem letzten Gruppenspiel beider Teams am Freitag zu vergleichen. Vor zwei Tagen standen beim 3:2-Sieg Deutschlands beide Mannschaften bereits als Halbfinalisten fest, zu großen Teilen kamen Spieler aus der zweiten Reihe zum Einsatz. Nun gab es kein Taktieren, es ging um Alles. Das deutsche Team wirkte von Beginn an hoch konzentriert, vor allem Grozer war im Vergleich zum Russland-Halbfinale nicht wiederzuerkennen. Seine Angriffe und Aufschläge sorgten in der Endphase für die Satzführung. Und auch im zweiten Satz wirkte der Favorit verunsichert, verschlug zahlreiche Aufschläge. 21:19 führte Deutschland und vergab dabei noch zwei gute Punktchancen. Das rächte sich, denn auf einmal blockten die Polen Grozer und Kaliberda in Serie und glichen nach Sätzen aus. Aber die deutschen Spieler steckten den Verlust sensationell gut weg. Von Beginn an lag das Team in Führung und machte nach dem 13:13-Ausgleich einen sensationellen Zwischenspurt mit fünf Zählern in Serie. Die Vorentscheidung in Satz drei und enorm viel Schub für den vierten Satz, in dem das deutsche Team sofort die Führung übernahm, den zwischenzeitlichen Vier-Punkte-Vorsprung aber wieder abgab. Dennoch hatten Böhme & Co Matchball, aber Collin verzog seinen Aufschlag. Die Polen machten es besser und waren am Ende den Tick glücklicher als die deutschen Männer, die alles für ihren Rio-Traum gegeben hatten. Vital Heynen: „Wir haben unser Spiel gespielt, was sehr gut ist. Wir haben so gut gespielt, dass uns gegen den Weltmeister nur ein Ball für Rio gefehlt hat. Aber Polen war am Ende ein Ball besser und hat deshalb verdient gewonnen. Ich habe der Mannschaft immer gesagt: kämpft, kämpft, kämpft! Wir gehören zu den weltbesten Teams, wir haben Serbien und Polen geschlagen, aber es hat nicht gereicht. Meine Enttäuschung geht jetzt noch, aber in den nächsten Wochen und Monaten wird es hart sein. Aber aus Niederlagen lernt man, um beim nächsten Mal besser zu sein. Ich bin überzeugt, in vier Jahren in Tokio dabei zu sein.“ Ferdinand Tille: „Ich kann nicht sagen, was der ausschlaggebende Punkt war. Wir wollten alle zu Olympia, aber leider hat es nicht geklappt. Wir haben gekämpft, die Polen haben gekämpft und am Ende hatten sie einfach auch ein bisschen mehr Glück und haben die entscheidenden zwei Punkte gemacht.“ Quelle: DVV |