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Mit Leidenschaft gegen die Übermacht
Am frühen Dienstagabend standen die Berlin Recycling Volleys beim Gastspiel gegen den dreimaligen Champions-League-Sieger Belogorie Belgorod vor der schwierigsten Herausforderung der noch jungen Saison. Trotz leidenschaftlichem Kampf unterlag man vor 4.100 Zuschauern im Sportpalast Kosmos dem russischen Favoriten glatt mit 0:3 (18:25, 17:25, 22:25). Nun stehen die Hauptstädter in der Königsklasse unter Siegzwang und müssen in den nächsten Duellen gegen Marek-Union Dupnitsa aus Bulgarien unbedingt punkten. |
Foto: CEV |
Coach Roberto Serniotti schickte die gleiche Startformation wie im Bundesligaspiel gegen Düren ins Rennen. Die BR Volleys starteten gut und ein Ass von Kapitän Robert Kromm brachte die 4:2 Führung ein. Bis zur ersten technischen Auszeit drehte Belogorie jedoch auf und ihr Star Dmitriy Muserskiy stellte auf 6:8. Der hohe russische Block machte den Berliner Angreifern das Leben immer wieder schwer. Durch die stabile Annahme der Gastgeber waren die BR Volleys gezwungen, viel Risiko beim Aufschlag zu gehen, was nicht immer funktionierte. Beim Stand von 11:18 kam Arpad Baroti im Diagonalangriff ins Spiel und das Team bäumte sich nochmals auf (17:21). Doch am Ende war es Muserskiy, der den ersten Satz mit 18:25 beendete. Auch Satz zwei begann auf Augenhöhe. Kromm durchbrach nun mehrfach den Block (3:3 und 6:6). Doch nach dem spektakulärsten Ballwechsel der Partie gerieten die Berliner zur technischen Auszeit erneut mit 6:8 ins Hintertreffen. Nun kam Francesco De Marchi in die Partie. Beim Stand von 10:11 lag der Ausgleich in der Luft, aber eine strittige Schiedsrichterentscheidung brachte den russischen Vizemeister erneut auf die Siegerstraße (10:15). BR Volleys Coach Serniotti wechselte weiter durch, Kromm bekam eine Pause und Ruben Schott verstärkte die Annahme. Belgorod, weiterhin ganz sicher in der Defensive, ließ nicht locker und stellte durch ihre zweite Offensivwaffe Ruslan Khanipov auf 16:22. Kromm kam zurück ins Spiel, doch einer von insgesamt sieben Blockpunkten der Russen besiegelte das 17:25 aus Berliner Sicht. Im dritten Durchgang erwischte man einen regelrechten Blitzstart und eine Aufschlagserie von Baroti, mit elf Punkten bester Scorer seines Teams, brachte eine 4:0 Führung ein. Tomas Kmet, auch er war gegen Ende des zweiten Satzes ins Siel gekommen, und Nicolas Le Goff waren nun regelmäßig über die Mitte erfolgreich. Das Match verlief jetzt erstmals ausgeglichen, was nicht zuletzt am starken Libero Erik Shoji lag. De Marchi brachte seine Farben per Ass mit 16:14 in Front. Auch zwei direkt aufeinanderfolgende Auszeiten konnten die Berliner nicht aus ihrem Rhythmus bringen und Le Goff hämmerte den Ball zum 19:16 auf den Boden. Dann folgte jedoch der Auftritt von Marko Ivovic. Dank einer fulminanten Aufschlagserie des athletischen Serben kippte der Satz zugunsten der Russen (19:21). Die BR Volleys bewiesen zwar Moral und kämpften sich noch einmal heran (23:23), doch schlussendlich konnten sie den Satz-und Matchverlust bei 24:26 nicht mehr verhindern. Coach Roberto Serniotti bilanzierte das Match wie folgt: "Uns war klar, dass uns hier eine ganz schwierige Aufgabe erwartet. Wir haben gut angefangen, aber unsere knappe Führung leider durch unnötige Fehler hergeschenkt. Die größte Chance auf einen Satzgewinn bestand in Durchgang drei, weil wir in dieser Phase einfach besser aufgeschlagen haben. Leider waren wir in den entscheidenden Momenten nicht konsequent genug." Auffällig war, dass der Italiener gegenüber den letzten Spielen häufiger wechselte: "Wie ich schon mehrfach betonte, kann jeder meiner Spieler, der von der Bank kommt, das Level während eines Matches anheben. Heute haben das zum Beispiel Francesco und Arpad wirklich gut gemacht." Die Situation in der Champions League Gruppe A ist für die BR Volleys nun alles andere als optimal. Mit lediglich einem Punkt aus zwei Partien wird nun jedes der verbleibenden Duelle zum Endspiel, möchte man noch ein Wörtchen um die ersten beiden Plätze, die zur Play-off-Teilnahme berechtigen, mitreden. "Wir sind nun gegen Marek-Union Dupnitsa unter Zugzwang. Wir müssen uns ideal vorbereiten, um beide Spiele zu gewinnen und uns eine Chance auf das Weiterkommen zu wahren." Der erste Vergleich mit den noch sieg- und punktlosen Bulgaren steigt am 02. Dez im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle und wird für beide Mannschaften richtungsweisend sein. |