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European Games: DVV-Männer stehen im Finale gegen Bulgarien
Die DVV-Männer spielen bei den European Games in Baku um die Goldmedaille, Gegner am 28. Juni (10.00 Uhr deutsche Zeit) ist Bulgarien: Im Halbfinale siegte die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen 3:1 (25-17, 18-25, 25-18, 25-18) gegen Russland und revanchierte sich damit zugleich für die im ersten Vorrundenspiel erlittene 1:3-Niederlage. Seitdem ist der WM-Dritte ungeschlagen und gab lediglich im Halbfinale gegen Russland einen Satz ab. Punktbeste Spieler waren Christian Fromm (19) und Jochen Schöps (15), Libero Ferdinand Tille bestritt sein 150. Länderspiel. Bulgarien hatte im ersten Halbfinale Polen 3:2 geschlagen. |
Den DVV-Männern gelang gegen Russland die Revanche für die Vorrunden-Niederlage. |
Revanche oder zweite Niederlage? Das war die Frage, die sich auch die DVV-Männer stellten und klar beantworten wollten. Russland spielte mit einer Veränderung im Vergleich zum 14. Juni, die deutsche Mannschaft war auf drei Positionen verändert: Denis Kaliberda rückte auf die Außenposition (für Tom Strohbach), Ferdinand Tille übernahm den Libero-Part (für Kaliberda), Michael Andrei spiele im Mittelblock (für Tim Broshog). Bundestrainer Vital Heynens Marschroute war früh zu erkennen: Aufschläge Richtung Russlands Außenangreifer Kliuka, und dann vor allem Block-Abwehr gegen Diagonalangreifer Poltaev, den man in der ersten Partie kaum in den Griff bekommen hatte. Das Konzept ging in drei Sätzen blendend auf, selbst gegen den 2,10 Meter-Riesen Vlasov punktete das Team in der Block-Abwehr. Nur im zweiten setzte sich die Athletik der Russen am Netz durch. Mit viel Geduld wartete die deutsche Mannschaft auf ihre Chancen und schnappte dann gnadenlos zu, als das russische Angriffsspiel zu durchsichtig geriet. Ein Sonderlob verdiente sich dabei Tille, der diverse Male herausragend in der Abwehr agierte und sich selbst das schönste Geschenk zum Jubiläum machte: „Das war ein perfektes Jubiläum. Jetzt will ich natürlich auch das 151. Spiel gewinnen, dann passt es. Wir haben im Aufschlag sehr gut agiert, und in der Block-Abwehr waren wir ihnen weit überlegen. Das war heute auch von mir ein sehr gutes Abwehrspiel, aber ich muss Vital ein Kompliment aussprechen: die haben dahin geschlagen, wie er es vorher gesagt hat. Heute hat die cleverere Mannschaft verdient gewonnen.“ Die deutsche Mannschaft erwischte keinen guten Start: Der Annahmeriegel hatte gegen die Flatteraufschläge von Zuspieler Kovalev Probleme, „Blockmonster“ Vlasov griff gegen Schöps das erste Mal erfolgreich zu (2-6). Ein Ass von Schöps brachte die DVV-Männer in Sichtweite (5-7), Andrei blockte seinen Gegenüber - das Team war im Spiel angekommen (11-12). Nach einer starken Feldabwehr von Tille, egalisierte Fromm gegen den Dreierblock, danach griffen drei Deutsche gegen Kliuka zu - erste Führung (15-14). Dann jagte Fromm einen Aufschlag mit 110 Km/h unerreichbar für die Russen über das Netz (17-15). Jan Zimmermann kam zum Aufschlag und servierte bärenstark, der russische Annahmeriegel hatte große Probleme, es ging nur noch hoch hinaus und da wartete die deutsche Wand (21-16). Die Russen wirkten frustriert, und als das deutsche Team nach einer Rettungsaktion per Fuß punktete, war alles klar: Andrei machte gleich den ersten Satzball per Block klar. Konnte das deutsche Team dieses hohe Niveau und die Russen halten? Ja, aber der Gegner hielt mit, war sichtlich getroffen und bemüht, den ersten Satz vergessen zu machen (5-5). Nach einem Block gegen Fromm und einem Annahmefehler Kaliberdas lag das deutsche Team zur ersten technischen Auszeit wieder hinten (5-8). Die Russen hatten nun Oberwasser, packten im Block gegen Schöps zu und profitierten von einem Angriffsfehler Kaliberdas (7-12). Schöps war noch gar nicht richtig im Spiel, der russische Block hatte ihn sehr gut im Griff und packte auch gegen den eingewechselten Tom Strohbach (für Kaliberda) gleich zu (8-14). Schöps & Co fingen sich, konnten aber den Rückstand nicht verkürzen (13-19), der Satzausgleich war nur noch Formsache für die Russen. Der Block war in diesem Satz kaum überwindbar, die Russen punkteten fünfmal am Netz. Heynen begann wieder mit der Startformation, der Satzbeginn verlief ausgeglichen (3-3). Dann servierte Fromm zweimal knallhart (121 Km/h), und donnerte auch den Punktball ins Feld (7-4). Aber die Führung war schnell Makulatur, weil die russische Block-Abwehr zweimal in Folge zur Stelle war (7-7). Die Führung blieb aber unter den Augen der deutschen Botschafterin in deutschen Händen (10-9). Nach starken Angriffs-Aktionen von Fromm sowie einem deutschen Block war der Vorsprung wieder etwas komfortabler (15-12). Kurz darauf minutenlange Diskussionen um einen Videobeweis, aber die Technik versagte zuungusten der deutschen Mannschaft. Wichtig, dass Kaliberda im Anschluss den Punkt machte und das deutsche Team vorne blieb (16-13). Ein russischer Angriffsfehler und ein typischer Schöps-Angriff ließen den Vorsprung wachsen (18-13), dieser blieb stabil (22-16). Der Rest war Formsache, Fromm machte Punkt 23 und 24, ein Aufschlagfehler bedeutete die Satzführung. Vital Heynen: „Wir haben Block-Verteidigung super gespielt, der Aufschlag war auch stark. Die Spieler haben den taktischen Plan perfekt ausgeführt. Zudem haben wir gegen Ende des Turniers wieder besser gespielt, das, was ich vorher gehofft und gesagt habe. Wir sind hier, um Gold zu holen, in zwei Tagen wissen wir mehr.“ |