News
Friedrichshafen erzwingt Entscheidungsspiel
In der „best of five“-Finalserie zwischen den BR Volleys und dem VfB Friedrichshafen bleibt es spannend: Der Rekordmeister vom Bodensee setzte sich im vierten Finalspiel am Donnerstagabend in einem mit 8.553 Zuschauern ausverkauften Berliner „Volleyballtempel“ mit 3:2 (25:20, 21:25, 27:25, 23:25, 14:16) gegen den Gastgeber durch und glich damit zum 2:2 aus. Somit kommt es am Sonntagnachmittag (03. Mai um 14. 30 Uhr) in Friedrichshafen zu einem alles entscheidenden fünften Duell um den Titelgewinn. |
Berlin und Friedrichshafen lieferten sich am Donnerstag ein heiß umkämpftes Duell. |
BR Volleys Coach Mark Lebedew startete mit Kawika Shoji als Zuspieler, Scott Touzinsky und Robert Kromm im Außenangriff, den Mittelblockern Felix Fischer und Tomas Kmet und Libero Erik Shoji. Christian Dünnes ersetzte den verletzten Paul Carroll auf der Diagonalposition. Die Berliner knüpften im ersten Satz dort an, wo sie im dritten Finalspiel am Bodensee aufgehört hatten und legten einen furiosen Start hin (8:3, 12:8, 18:13). Mit ihrem geschlossenen Auftreten setzten sie den VfB von Beginn an unter Druck. Insbesondere in der Blockabwehr glänzte der Gastgeber mit starken Aktionen, während sich Friedrichshafen schwer tat. Zwar machten die Gäste zwischenzeitlich ein paar Punkte gut (19:16, 21:18), ernsthaft in Bedrängnis brachten sie die Hauptstädter aber zu keiner Zeit, sodass diese am Ende bis zum 25:20 davonzogen. Umso enger gestaltete sich der zweite Durchgang. Mit erwachtem Kampfgeist traten die Friedrichshafener nun wesentlich präsenter auf. Mit druckvollen Aufschlägen und einer deutlich stabileren Abwehr, aus der heraus jetzt regelmäßig gepunktet wurde, gestalteten die Gäste die Partie nun offen. Bis kurz vor Satzende konnte sich keines der Teams einen größeren Vorteil erspielen. Erst in der Schlussphase zogen die Häfler das Tempo noch einmal an, punkteten in den entscheidenden Momenten und besiegelten schließlich das 21:25 mit einem Ass von Baptiste Geiler. Was darauf folgte war ein erbittertes Kopf-an-Kopfrennen zwischen den Rivalen (8:8, 12:12, 16:16). Beide Seiten kämpften verbissen um jeden Ball, auch wenn in dieser Phase keine der Mannschaften ihr Potenzial voll ausschöpfen konnte. Die Entscheidung um den Satzgewinn wurde bis zur letzten Sekunde hinausgezögert (24:24, 25:25), erst im dritten Anlauf gab es das erlösende 27:25 für die Berliner. Die Reaktion der Friedrichshafener ließ nach dem knappen Satzverlust nicht auf sich warten. Mit erhöhtem Druck im Angriff erspielten sie sich einen Vorsprung, den sie über weite Strecken hielten (5:8, 11:15). Mit Felix Fischer am Aufschlag kämpften sich die Berliner schließlich aber zurück ins Spiel und übernahmen zur zweiten technischen Auszeit sogar kurz die Führung (16:15). Doch die Gäste vom Bodensee stemmten sich mit aller Kraft gegen eine Niederlage, setzten sich erneut ab und erzwangen mit 23:25 den Tie-Break. Dieser war Nervenkitzel pur. Beide Teams gaben noch einmal alles und lieferten dem begeisterten Publikum einen heißen Schlagabtausch (5:5, 8:8). Eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters verhinderte beim Stand von 9:8 eine Zweipunkteführung der Berliner. Dies schien die Hausherren allerdings erst richtig in Fahrt zu bringen (13:11). Doch es sollte nicht sein: Mit drei Punkten in Folge erspielte sich Friedrichshafen den ersten Matchball des Abends, den zweiten nutzte Maarten van Garderen mit einem erfolgreichen Block zum 16:14. „Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel“, resümierte Mark Lebedew nach der Partie, „mal waren wir vorn, mal Friedrichshafen. Leider haben wir den Vorsprung, den wir uns gegen Ende des Tie-Breaks erarbeitet haben, nicht nutzen können. Am Ende gehört da auch immer etwas Glück dazu.“ Trotz der schmerzhaften Niederlage blickt der Australier dem Entscheidungsspiel am Sonntag mit Selbstbewusstsein entgegen und erklärt: „Wir gehen selbstbewusst und optimistisch ins fünfte Spiel. Schließlich haben wir in Friedrichshafen vor einer Woche schon gewinnen können. Wir fahren sicher nicht an den Bodensee, um Vizemeister zu werden.“
|