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Alles wieder offen!
In der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft ist nach einem spannenden zweiten Duell auf Augenhöhe für den Titelverteidiger wieder alles drin: Die BR Volleys setzten sich am Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle vor einer fantastischen Kulisse von 7.052 Zuschauern knapp aber verdient mit 3:2 (22:25, 25:19, 25:18, 20:25, 15:10) gegen den VfB Friedrichshafen durch und glichen damit in der „best of five“-Serie zum 1:1 aus. Durch diesen Sieg wird es mindestens zwei weitere Spiele um die Titelentscheidung geben. |
In der "best of five"-Serie steht es nach dem Sieg der Berliner nun wieder unentschieden. |
Die beiden Finalisten schenkten sich von Beginn an nichts. Angetrieben durch die lautstarke Zuschauerkulisse starteten beide Teams auf hohem Niveau in die Partie. Bis zum Stand von 13:14 konnte sich niemand einen größeren Vorsprung erspielen, ein starker Angriff von Friedrichshafens Baptiste Geiler brachte das erste Break (13:15). Zwar hielten die Berliner den Anschluss (18:20, 20:21), doch vor allem die etwas schwächere Abwehr gab den Ausschlag dafür, dass die Gäste ihren Vorteil jetzt nicht mehr aus der Hand gaben und ihr Spiel bis zum 22:25 durchzogen. Die Berliner hakten die Satzniederlage schnell ab und starteten umso energischer in den Folgedurchgang. Mit starken Aufschlägen von Rob Bontje und einem variablen Zuspiel von Kawika Shoji setzte sich der Meister rasch auf mehrere Punkte ab (8:6, 11:6). Zwar kämpften die Friedrichshafener dagegen, die Hausherren aber waren nun nicht mehr aufzuhalten. Shoji punktete mit einem spektakulären Block zur 16:12-Führung, die in den Folgeminuten auf 20:13 ausgebaut wurde. Alle Versuche des VfB, die Berliner zu stoppen, blieben erfolglos. Mit zwei Punkten in Folge sicherte Tomas Kmet seinem Team den ersten Satzball, der im vierten Anlauf durch einen Aufschlagfehler der Gäste zum 25:19 verwandelt wurde. Wesentlich ausgeglichener gestaltete sich der Spielverlauf in Satz drei. Wie schon zu Beginn entwickelte sich wieder ein lange anhaltendes Kopf-an-Kopfrennen zwischen den Rivalen (8:8, 12:12). Erst nach der zweiten technischen Auszeit begann sich die Satzentscheidung abzuzeichnen: Die Berliner zogen das Tempo merklich an und setzten sich Punkt für Punkt ab (18:16, 21:16). Auch zwei kurz aufeinanderfolgende Auszeiten von VfB-Trainer Stelian Moculescu konnten nichts daran ändern, dass die Hauptstädter die Gäste nun kaum noch punkten ließen und erneut davonzogen, bis Robert Kromm mit einem Angriff das 25:18 besiegelte. Der Pokalsieger vom Bodensee ließ dies nicht auf sich sitzen und konterte mit einem schnellen Start in Satz vier (4:8). Die Friedrichshafener – allen voran Adrian Gontariu, mit 23 Zählern punktbester Spieler des Abends – bereiteten den Berlinern mit ihren druckvollen Aktionen große Probleme. Aus einer erneut schwächelnden Annahme heraus fiel es den Hausherren schwer, ihre Bälle zu verwandeln, sodass sie weit hinter dem VfB zurückblieben (7:12, 10:17). Zwar fingen sich die Hauptstädter schließlich und kamen vor allem durch starke Blockabwehr bis auf wenige Punkte heran (drei Blockpunkte in Folge zum 18:21), aber die Aufholjagd kam zu spät. Friedrichshafen bewies starke Nerven und erzwang mit dem 2:2-Ausgleich den entscheidenden Tiebreak. Dieser war an Spannung kaum zu überbieten. Sowohl Berlin als auch Friedrichshafen war der Siegeswille ins Gesicht geschrieben. Die begeisterten Zuschauer sahen noch einmal lange, stark umkämpfte Ballwechsel und bis zum Seitenwechsel ließ sich kein Favorit ausmachen (4:4, 8:8). Dann aber brachte Kawika Shoji das Team in Orange mit einer sensationellen Aufschlagserie auf die Siegesstraße (13:8). Zwar konnten die Gäste noch einen Matchball abwehren, der zweite aber saß: Tomas Kmet punktete zum 15:10 und brachte damit die Entscheidung zum 3:2-Spielgewinn. „Solche knappen Niederlagen sind immer ärgerlich“, sagte Gegnertrainer Stelian Moculescu nach dem Spiel und schaute voraus: „Wir dürfen keine Geschenke verteilen, wie wir es heute im dritten Satz beim Stand von 16:16 gemacht haben. Die drei Dankebälle hätten nicht sein müssen.“ BR Volleys Coach Mark Lebedew zeigte sich umso zufriedener: „Ich empfinde Freude, Erleichterung, Glücksgefühle – von allem etwas. Das wichtigste ist, dass wir uns einen letzten Heimauftritt erspielt haben“, so der Australier. „Der erste Satz verlief auf beiden Seiten auf sehr hohem Niveau. Wir waren in der Abwehr nicht stark genug und haben es Friedrichshafen deshalb am Ende leicht gemacht. Aber wir haben uns in der Annahme wie auch auf den anderen Positionen nach und nach steigern können und immer mehr in unser Spiel gefunden, das wir dann konsequent durchgezogen haben“, analysierte der Coach. Den nächsten Spielen blickt der Australier selbstbewusst entgegen: „Wenn wir diese Leistung weiterhin zeigen, dann haben wir definitiv eine Chance.“ Tickets für alle Finalspiele in Berlin sind im BR Volleys Ticketshop erhältlich. |