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Umkämpfter Halbfinalauftakt

Do 02.04.2015

Nach dem emotionalen Champions League Final Four am vergangenen Wochenende sind die BR Volleys erfolgreich in das Rennen um die Deutsche Meisterschaft zurückgekehrt: Vor 4.087 Zuschauern im „Volleyballtempel“ Max-Schmeling-Halle setzten sich die Hauptstädter im ersten Playoff-Halbfinalspiel gegen die SWD Powervolleys Düren trotz schwerer Beine mit 3:1 (25:18, 25:27, 25:21, 25:17) durch und gehen somit in der „Best of five“-Serie gegen den Hauptrunden-Dritten mit 1:0 in Führung.


2015-04-02

Mit einem 3:1 Erfolg starten die BR Volleys in die Halbfinalserie gegen Düren.
Foto: Eckhard Herfet


BR Volleys Coach Mark Lebedew vertraute weitestgehend seiner Stammformation und schickte Scott Touzinsky und Robert Kromm im Außenangriff, Paul Carroll auf der Diagonalposition, das Mittelblock-Gespann Tomas Kmet und Rob Bontje, Zuspieler Kawika Shoji sowie Libero Martin Krystof aufs Parkett.

Waren die Hausherren nach dem spannungsgeladenen Champions League Wochenende noch erschöpft, so ließen sie es sich zu Spielbeginn nichts anmerken: Schnell erspielten sie sich einen Vorteil gegenüber den Gästen aus Düren (8:3). Aus einer aufmerksamen Feldabwehr heraus punkteten die Berliner mit starken Angriffen. Zwar gaben sich die Dürener selbstbewusst und boten dem Deutschen Meister Kontra, sodass sich einige heiß umkämpfte Ballwechsel entwickelten, doch am Ende waren es die Hauptstädter, die mit mehr Durchschlagkraft überzeugten und ihre Führung nicht mehr aus der Hand gaben (12:6, 19:13, 23:16). Nachdem die Rheinländer die ersten zwei Satzbälle noch abwehren konnten, ging der erste Durchgang ungefährdet mit 25:18 an den Deutschen Meister.

Nach der Satzpause kehrten die Gäste mit einem wesentlich stärkeren Auftreten und deutlich mehr Kampfeswillen zurück auf das Spielfeld. Erstmals in der Partie erspielten sie sich einen Vorsprung (5:8, 9:12) und setzten den nun doch merklich müden Gastgeber unter Druck. Beim Stand von 11:14 leitete Carroll mit zwei Assen in Folge die Aufholjagd ein (13:14), woraufhin Kapitän Touzinsky zum 16:16-Ausgleich punktete. Nun entwickelte sich ein heißes Duell zwischen den beiden Teams (19:19, 22:22, 24:24, 25:25), doch diesmal waren es die Jungs von Michael Mücke, die in den entscheidenden Situationen das Glück auf ihrer Seite hatten und schließlich ihren dritten Satzball zum 25:27 verwandelten.

Die Berliner wollten diese Satzniederlage nicht auf sich sitzen lassen und starteten ebenso schnell wie souverän in Durchgang drei (8:2). Doch wer einen Durchmarsch des Hauptstadtclubs erwartet hatte, sah sich getäuscht: Als die Konzentration im Spiel der Hausherren zwischenzeitlich nachließ,  nutzten die Rheinländer um Spielführer Jaromir Zachrich dies gnadenlos aus, kämpften sich Punkt für Punkt zurück und brachten den Satzgewinn des Gastgebers noch einmal ernsthaft in Gefahr (13:8, 15:12, 19:18). Nicht zuletzt dank knallharter Aufschläge gewannen Lebedews Schützlinge gerade noch rechtzeitig die Kontrolle zurück und sicherten sich beim Stand von 24:21 den ersten Satzball. Der für Bontje eingewechselte Felix Fischer brachte seinem Team mit einem krachenden Angriff durch die Mitte das 25:21.

Doch damit war das Spiel noch nicht entschieden, im vierten Satz sahen die Zuschauer ein enges Kopf-an-Kopfrennen zwischen den Kontrahenten (4:4, 6:6, 8:8), ehe sich die Gäste einen kleinen Vorteil erspielten (9:12). Doch die Hausherren zeigten Nervenstärke, behielten den Anschluss und übernahmen schließlich dank einer starken Aufschlagserie von Kromm erneut das Zepter (12:15, 19:15). Nun ließen sie sich den Satzgewinn nicht mehr nehmen: Auf den letzten Metern zogen sie das Tempo noch einmal an und ließen die Dürener ratlos hinter sich zurück. Tomas Kmet punktete zum 25:17 und sicherte seinem Team damit den 3:1-Spielgewinn.

Michael Mücke resümierte nach dem Spiel: „Man muss realistisch bleiben: Den Berlinern war die Müdigkeit heute zwar anzumerken, aber vor allem im Aufschlag haben sie noch einmal ein anderes Niveau. Das war ganz besonders im dritten Satz zu spüren.“ Unzufrieden ist der Coach mit der Leistung seiner Mannschaft aber nicht: „Anfangs hatten wir Probleme reinzukommen, aber zwischenzeitlich haben wir ganz gut gespielt. Das Spiel heute war wichtig, um sich an das Niveau des Gegners zu gewöhnen. Ich glaube, da haben wir heute einen wichtigen Schritt gemacht“, so Mücke, der dem Wiedersehen am Sonntag gespannt entgegen blickt: „Wir sind voll motiviert und freuen uns auf das Heimspiel. Es ist Ostern, die Auferstehung – mal schauen, ob das auch in unserem Fall zutreffen wird.“

Robert Kromm, mit 21 Zählern punktbester Spieler auf Berliner Seite, sagte im Anschluss an die Partie: „Das war heute Kopfsache. Körperlich steckt uns das Wochenende noch in den Knochen, umso wichtiger war es, den Fokus zu finden. Düren hat vor allem im zweiten Satz stark abgewehrt, wir mussten uns richtig reinbeißen, um das Spiel heute zu unseren Gunsten zu entscheiden.“

Ähnlich fiel das Fazit seines Trainers Mark Lebedw aus: „Die Strapazen des Final Fours waren uns heute noch anzumerken, auch wenn wir versucht haben, das Training in den letzten beiden Tagen locker zu gestalten, um uns zu regenerieren. Nach dem erfolgreichen Wochenende geht es jetzt darum, die Form zu halten, aber auch neue Impulse zu setzen. Das ist uns nur im ersten Satz und dann nochmal gegen Ende wirklich gut gelungen, wobei man auch sagen muss, dass Düren gut gespielt hat und ein starker Gegner war.“ Für das Rückspiel sieht der Australier Luft nach oben: „Ich hoffe, dass wir unsere Leistungskurve steigern können.“

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