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Wie der Berliner Nachwuchs vom Champions League Finale profitiert
Am Final-Wochenende der 2015 CEV Volleyball Champions League wird auch der Berliner Nachwuchs aktiv beteiligt sein. Talente der SCC Juniors und von anderen Hauptstadt-Klubs sind als Ballkinder ganz nah dran an ihren Stars. Eine interessante Aufgabe, denn nicht wenige der einstigen Helfer wurden später selbst zu Spitzenspielern. |
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Dabei sein ist alles! Die Tickets für das Champions League Final Four in der Berliner Max-Schmeling-Halle (28./29. März 2015) sind nicht nur bei Zuschauern heiß begehrt. Innerhalb von drei Tagen war auch jede freie Helferstelle am Spielfeld besetzt. Seit 2002 organisiert Melanie Löbe bei Heimspielen der BR Volleys das Team rund um das Team: Berliner Nachwuchsvolleyballer unterstützen die Profis als Ballroller, Wischer und Helfer rund um das Spielgeschehen – ehrenamtlich, versteht sich. An beiden Finaltagen werden jeweils etwa 20 Nachwuchsspieler im Alter von 10 bis 15 Jahren am Spielfeldrand aktiv sein; etwa die Hälfte davon stammt aus dem eigenen Vereinsnachwuchs, den SCC Juniors. „Die Nachwuchsspieler waren total begeistert, beim Champions League Final Four dabei sein zu können”, sagt Stefan Meingast. „Ein Event wie dieses ist Gold wert, um unsere Nachwuchsvolleyballer weiter zu begeistern und neue Talente für unsere Sportart zu gewinnen.” Der Österreicher ist seit zwei Jahren hauptamtlicher Nachwuchskoordinator der SCC Juniors. Von der U12 bis zur U20 trainieren über 100 Kinder und Jugendliche in drei Stützpunkten in den Berliner Bezirken Marzahn, Mitte und Charlottenburg. Zehn Trainer sind aktuell für SCC Juniors im Einsatz. Begonnen hatte die strukturierte Nachwuchsarbeit des SCC Berlin direkt nach der Wende im Jahr 1989. Manager Kaweh Niroomand rettete das Nachwuchsleistungszentrum im Plattenbauviertel Marzahn, das in der DDR von der Handelskette Konsum betrieben worden war, vor dem Untergang und integrierte Spieler und Trainer in den SCC. Bereits wenige Jahre später gingen erfolgreiche Nationalspieler wie Björn Andrae, Frank Dehne und Norbert Walter aus dem SCC-Nachwuchs hervor. Mit Marcus Böhme, Denis Kaliberda, Tim Broshog und BR Volleys Zuspieler Sebastian Kühner stammen gleich vier aktuelle Nationalspieler aus der Nachwuchsschmiede des Vereins. Zuletzt schafften es die SCC Juniors Ruben Schott und Florian Hecht bis in die deutsche Eliteliga. Jüngstes Spitzentalent des Vereins ist der erst 17 Jahre alte Außenangreifer Egor Bogachev, der mit den Profis trainiert und in dieser Saison sogar schon einige Kurzeinsätze in der Bundesliga für die BR Volleys absolvierte. Mit insgesamt 20 Deutschen Meisterschaften führt der SCC-Nachwuchs die deutsche Rangliste an. Doch die Tage, als der Großteil der stattlichen Titelsammlung gewonnen wurde, liegen bereits etwas zurück. Durch den demografischen Wandel in Bezirken wie dem Plattenbauviertel Marzahn kamen immer weniger Talente zum Volleyball; die SCC Juniors verloren ihre Ausnahmestellung im deutschen Nachwuchs. Nun gilt es Boden gut zu machen. „Wir wollen die Kinder- und Jugendarbeit beim SCC strukturell neu aufstellen, wollen noch mehr herausholen”, sagt Meingast. Vorbild sei die Talentförderung von Basketball-Bundesligist ALBA, mit dem die SCC Juniors im Rahmen der Initiative „Profivereine machen Schule” zusammen arbeiten. Um Spieler für Volleyball zu entdecken und begeistern, sichten Meingast & Co. in Schulen und richten Projekttage in der Max-Schmeling-Halle aus. Künftig sollen auch BR Volleys Profis wie Scott Touzinsky eingebunden werden, der in den USA Volleyball-Trainingscamps anbietet und das auch in Berlin ausprobieren will. Übrigens: Nicht wenige der späteren Spitzenspieler waren einst selbst als Ballroller aktiv; beispielsweise Felix Fischer, Marcus Böhme oder Denis Kaliberda. „Als Ballkinder bereits früh mit Spitzenvolleyball in Kontakt zu kommen, war ein wichtiger Punkt für die Entwicklung dieser Spieler”, glaubt Melanie Löbe. Und wer weiß: Vielleicht ist ja auch unter den Ballkindern beim Champions League Final Four 2015 ein künftiger Star? |