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Keine leichte Angelegenheit
Die BR Volleys haben trotz des eng getakteten Spielplans einmal mehr ihre Willensstärke bewiesen und nach dem erfolgreichen Champions-League-Auftakt am Donnerstag schon am Samstagabend den nächsten wichtigen Heimsieg eingefahren: Vor 2.842 Zuschauern setzte sich der Deutsche Meister in der Volleyball Bundesliga mit 3:0 (25:16, 25:23, 28:26) gegen starke Chemie Volleys Mitteldeutschland durch. |
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Wie BR Volleys Coach Mark Lebedew schon vor der Partie prognostiziert hatte, zeigten sich die Gäste von Beginn an hochmotiviert und traten dem Deutschen Meister selbstbewusst gegenüber. Der fand allerdings recht schnell zu seinem Spiel. Insbesondere Publikumsliebling Felix Fischer trumpfte über die Mitte auf und trug so maßgeblich dazu bei, dass sich die Hauptstädter zügig einen Vorteil erspielten (8:5). Das CVM-Team ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und nutzte clever jede Gelegenheit zum Punkten (13:13). Mit dem Vorhaben, die Niederlage in Friedrichshafen vergessen zu machen, spielten die Gastgeber dann aber ihre Routine aus und setzten sich über die Stationen 16:13 und 20:16 deutlich ab. Mit vier gewonnen Ballwechseln in Serie erarbeiteten sich die Berliner den ersten Satzball, den Felix Fischer, mit neun Zählern an diesem Abend nach Kapitän Scott Touzinsky zweitbester Punktesammler, per Block zum 25:16 perfekt machte. Wesentlich ausgeglichener verlief dagegen der zweite Durchgang (5:5, 10:11, 18:18). Mitteldeutschland überzeugte durch eine engagierte Feldabwehr und setzte nun seinerseits die Hausherren mit geschickten Aktionen unter Druck, auf deren Seite wie schon in den Spielen zuvor immer wieder Unstimmigkeiten zu beobachten waren. Bis zum Stand von 22:22 lieferten sich die Kontrahenten ein enges Kopf-an Kopf-Rennen, dann entschied das Glück zugunsten von Berlin: Nach einer Netzberührung der Sachsen-Anhalter bescherte ein Aufschlagass von Kawika Shoji den Hauptstädtern den ersten Satzball und Kapitän Touzinsky verwandelte im zweiten Anlauf zum 25:23. Die junge Mannschaft von CVM-Trainer Ulf Quell agierte trotz des 0:2-Satzrückstands ungemindert selbstbewusst, bot dem Favoriten weiterhin Paroli und erspielte sich gleich zu Beginn von Satz drei eine Drei-Punkte-Führung (4:6, 6:9). Zwar gelang es Robert Kromm und Kawika Shoji mit starken Aufschlägen zwischenzeitlich, ihr Team zurück in die Erfolgsspur zu bringen (15:11), doch der Kampfgeist der Gäste blieb ungebrochen. Der von den BR Volleys an Mitteldeutschland ausgeliehene Ruben Schott und seine Teamkollegen arbeiteten sich wieder heran, übernahmen erneut die Führung und dominierten plötzlich das Geschehen. Beim 24:20 für die Chemie Volleys schien eine Spielverlängerung bereits sicher, erst in letzter Sekunde reagierten die Berliner dank einer weiteren Aufschlagserie von Kromm mit vier Punkten und glichen zum 24:24 aus. Das Publikum hielt in der an Spannung kaum zu überbietenden Endphase (25:24, 25:26) mehrmals den Atem an und brach in lautstarken Jubel aus, als Christian Dünnes mit seinem Angriff das 28:26 und damit den 3:0-Heimsieg der Männer in orange besiegelte. „Das war ein Spiel mit vielen Auf und Abs“, meinte MVP Robert Kromm nach der Partie. „Allerdings hatten wir erst vor zwei Tagen ein wichtiges Match in der Champions League, da war nicht zu erwarten, dass wir heute in voller Frische zurück aufs Spielfeld kehren“, so der Berliner Außenangreifer, der maßgeblich an der finalen Aufholjagd beteiligt war: „In dem Moment war klar, dass ich am Aufschlag ordentlich Druck machen muss. Alles oder nichts, heute war es zum Glück alles.“ Ruben Schott war glücklich, wieder einmal in der Max-Schmeling-Halle spielen zu können: „Ich habe mich tierisch gefreut, wieder hier zu sein und habe mich sofort heimisch gefühlt“, sagte der 20-Jährige, dem nach der engen Schlussphase aber auch die Enttäuschung anzusehen war: „Wir haben uns von Satz zu Satz gesteigert, deshalb ist der Spielausgang natürlich bitter.“ Sein derzeitiger Trainer Ulf Quell zeigte sich mit der Leistung seines Teams dennoch zufrieden: „Wir hatten im letzten Durchgang vier Satzbälle, solch eine Situation bietet sich gegen Berlin nicht allzu oft. Diesen Satz zu holen, wäre natürlich eine schöne Belohnung gewesen, aber die Jungs haben das heute trotzdem richtig gut gemacht.“ Sein Gegenüber Mark Lebedew bewertete die Partie erwartungsgemäß etwas kritischer: „Uns ist das Umschalten nach dem Champions-League-Auftakt schwer gefallen. Wir sind aber glücklicherweise erfahren genug, um ein solches Spiel trotzdem für uns zu entschieden, obwohl am Ende auch etwas Glück dabei war“, so das Fazit des Australiers. Natürlich weiß auch der BR Volleys Coach: „Was am Ende des Tages zählt, sind die drei Punkte auf unserem Tabellenkonto.“ |