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Das große Finale

Sa 01.03.2014

Nur noch einmal schlafen, dann ist es endlich soweit: Am Sonntag um 15.30 Uhr treffen die BR Volleys im DVV-Pokalfinale in Halle/Westfalen auf den VfB Friedrichshafen und kämpfen gegen den Erzrivalen um den ersten Titel der Saison 2013/14. Die Hauptstädter haben sich mit der erstmaligen Endspielteilnahme im Gerry-Weber-Stadion einen lange gehegten Traum erfüllt, während der Rekordsieger vom Bodensee morgen schon zum fünften Mal auf dem Spielfeld der über 10.000 Zuschauer fassenden Arena steht.


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Das Volleyball-Mekka Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen.
Foto: Deutsche Volleyball-Liga


Einen Tag vor dem großen Finale können die Berliner eine gewisse Aufregung nicht leugnen: „Momentan sind wir zwar noch entspannt, aber sobald wir zum ersten Mal das Gerry-Weber-Stadion betreten, wird es bestimmt ordentlich anfangen zu kribbeln“, erwartet BR Volleys Coach Mark Lebedew, der mit seinem Team schon am Freitag in die ostwestfälische Kleinstadt gereist ist.

Kein Wunder, denn sehr lange hat man beim Hauptstadtclub auf diesen Moment gewartet: Nach den Pokalsiegen 1994, 1996 und 2000 standen die BR Volleys zuletzt im Jahr 2005 im Finale, das damals noch nicht im Gerry-Weber-Stadion ausgetragen wurde. Seitdem mussten sie sich stets vorzeitig aus dem Wettbewerb verabschieden – dreimal gegen Generali Haching, zweimal gegen den Moerser SC, einmal gegen Evivo Düren und zweimal gegen den morgigen Kontrahenten VfB Friedrichshafen. Im Dezember konnte die Mannschaft um Kapitän Scott Touzinsky den „Pokalfluch“ mit einem umjubelten 3:0-Heimsieg im Halbfinale gegen Haching endlich brechen.

Erfolgreicher sieht die Pokalhistorie des VfB aus: 12 Mal stand Friedrichshafen im Endspiel, 11 Mal holte man den Titel an den Bodensee. Nur 2011 musste sich der Rekord-Pokalsieger gegen Generali Haching nach einem hart umkämpften Duell knapp 2:3 (18:20 im Tie-break) geschlagen geben. Nachdem die Häfler in der letzten Saison das Finale verpasst haben, ist der Siegeswille jetzt umso größer, wie Trainer Stelian Moculescu bestätigt: „Ein Jahr ohne Halle reicht. Es ist für uns Zeit, den Pott wieder an den See zu holen.“ 

Zwei Mal standen sich Berlin und Friedrichshafen schon in einem Pokalfinale gegenüber (2004 & 2005), beide Male feierte der VfB den Titelgewinn. Doch das alles ist statistische Vergangenheit. Die aktuelle Bundesliga-Saison verspricht für Sonntag ein spannendes Duell. Das Hinspiel im November konnte der VfB zuhause mit 3:0 für sich entscheiden, im Rückspiel vor rund einem Monat ging der Deutsche Meister vor heimischer Kulisse mit 3:2 als Sieger vom Parkett der Max-Schmeling-Halle. „Es steht 50:50“, prognostiziert Moculescu demnach für die morgige Partie. Sein Gegenüber Mark Lebedew schließt sich ihm an: „Die Chancen sind gleich verteilt. Beide Mannschaften haben zuhause gewonnen und Stärke bewiesen, aber auch gezeigt, dass sie nicht übermächtig sind. Die Tagesform wird entscheiden.“

Der Australier freut sich auf die Herausforderung: „Ich erwarte nicht nur ein spannendes, sondern auch ein hochklassiges Spiel. Das Pokalfinale ist immer mit einer großartigen Atmosphäre und starken Emotionen verbunden, das wird beide Mannschaften beflügeln.“ Dazu soll auch die Unterstützung von rund 1.000 mitgereisten BR Volleys Fans beitragen. „Es ist unglaublich, dass so viele Menschen aus Berlin dabei sein werden“, sagt Lebedew und fährt fort: „Das ist ein bisschen so, als würden wir zuhause spielen. Ich hoffe, dass uns die orangene Wand und die vielen bekannten Gesichter wie bei unseren Heimspielen helfen werden, ruhig zu bleiben und unser Spiel zu finden.“ Das Ziel für das Match am Sonntag ist klar, die Hauptstädter wollen den Pokal nach 14 Jahren wieder an die Spree holen. „Wir werden alles daran setzen, den Titel mit nach Hause zu bringen“, verspricht der Coach.

 

In drei Wochen beginnt die neue Bundesliga-Spielzeit mit dem offiziellen DVL-Saisoneröffnungsspiel gegen Generali Haching in der Max-Schmeling-Halle. Mark, wie zufrieden bist Du mit der bisherigen Vorbereitung und wo siehst Du noch „Baustellen“?

Mark Lebedew: Bis jetzt bin ich zufrieden. Die Mannschaft ist konditionell gut drauf, arbeitet motiviert und intensiv.  Wir haben natürlich noch viel zu tun, vor allem unsere Organisation müssen wir verbessern. Außerdem gibt es das ein oder andere technische Detail, an dem wir arbeiten müssen.

 

Bei den ersten Testspielen in Polen gab es jeweils klare Niederlagen. Worauf legst Du bei solchen Vorbereitungsspielen besonders wert und welches Fazit ziehst Du aus dem Turnier in Olsztyn?

Lebedew: Diese Vergleiche sind wichtig, um zu sehen, wo wir gerade stehen und was wir noch zu tun haben.  Das hat uns das Turnier in Olsztyn aufgezeigt.  Wir haben am Wochenende wichtige Schritte gemacht und junge Spieler wie Ruben Schott und Florian Hecht haben die Möglichkeit bekommen, gegen hochklassige Mannschaften zu spielen. Das wird für die Zukunft wichtig sein.

 

Aufgrund von internationalen Aufgaben stehen Dir in der Vorbereitung nicht alle Spieler zur Verfügung. Kawika Shoji ist mit Team USA unterwegs, Tomas Kmet mit der Slowakei und Neuzugang Srecko Lisinac mit Serbien spielen bei der Europameisterschaft. Wie schwer wiegt dieses Problem und wie kompensiert Ihr die Ausfälle in der täglichen Trainingsarbeit?

Lebedew: Es ist normal, dass zu diesem Zeitpunkt einige Spieler fehlen und es Dinge gibt, die wir nicht trainieren können. Am meisten fehlt uns Kawika, weil wir im Training nur einen Zuspieler haben und so weniger Spielformen üben können.

 

Was sind Deine Erwartungen an das Saisoneröffnungsspiel am 15. Oktober gegen Pokalsieger Generali Haching und warum sollte man sich dieses Volleyball-Highlight nicht entgehen lassen?

Lebedew: Ich erwarte ein hochklassiges Spiel, ein tolle Atmosphäre, Leidenschaft, Spaß und hoffentlich am Ende drei Punkte für die BR Volleys.

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